Auf diesen Termin schaute an diesem Freitag Sport-Amerika: Der mit schweren Vorwürfen belastete NFL-Quarterback Deshaun Watson ist bei den Cleveland Browns vorgestellt worden.
Skandal-Deal: PK wirft viele Fragen auf
Zusammen mit Vertretern des Teams stellte er sich den brisanten Fragen, die den umstrittenen Trade begleiten, der Watson in den kommenden fünf Jahren 230 Millionen Dollar einbringen soll - und hat dabei alle Vorwürfe gegen seine Person zurückgewiesen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)
DeShaun Watson stellt sich als Opfer dar
„Ich weiß, dass diese Anschuldigungen sehr, sehr ernst sind“, sagte der 26-Jährige, „aber ich habe noch nie eine Frau angegriffen. Ich habe nie eine Frau respektlos behandelt.“
Der Starspieler ist gerade erst einer strafrechtlichen Verfolgung wegen angeblicher sexueller Belästigung von mehr als 20 Frauen entgangen. Der Spielmacher - vorher bei den Houston Texans - hatte die komplette letzte Spielzeit in Folge der Affäre verpasst, ihm drohen immer noch mehrere Zivilklagen, auch die ligainternen Ermittlungen der NFL dauern an.
Wegen dieser ungeklärten Fragen ist der Deal mit Watson von viel Kritik begleitet. Watson beteuert allerdings seine Unschuld und stellt sich als Opfer falscher Anschuldigungen dar. (SPORT1-Kommentar: Der Rekord-Vertrag für Watson ist eine Schande)
„Ich verstehe, dass es sehr schwierige Umstände sind, speziell für die Frauen in der Fan-Community. Da bin ich nicht naiv“, erklärte Watson: „Aber diese Dinge abseits des Feldes haben mich ehrlich überrascht. Ich habe schlicht nichts von den Dingen getan, die diese Leute mir vorwerfen.“
Cleveland Browns sprechen von „umfassendem Überblick“
Cleveland hatte auch eigene Ermittler engagiert, um sich einen Überblick in den Rechtsangelegenheiten zu verschaffen - für Irritation sorgte in diesem Kontext allerdings die Aussage von Tony Buzbee, dem Anwalt der Frauen, die gegen Watson klagen wollen.
Im Gespräch mit ESPN erklärte Buzbee, dass die Browns weder ihn noch die Frauen für ihre Ermittlungen kontaktiert hätten.
Andrew Berry, General Manager der Browns, rechtfertigte dies am Freitag mit dem Hinweis, dass das Team juristisch beraten worden sei, dies zu unterlassen, „aus Sorge, dass dies die starfrechtlichen Ermittlungen beeinflussen könnte“.
Die Frage, ob die Browns die mutmaßliche Opferseite indirekt über die unabhängigen Ermittler gehört hätten, wollte Berry nicht beantworten, sprach aber von einem „umfassenden Überblick“, den diese Ermittlungen dem Team verschafft hätten.
Milliardärs-Ehepaar hinter den Browns rechtfertigt sich
Nicht bei der PK waren die Besitzer der Browns, das milliardenschwere Unternehmer-Ehepaar Jimmy und Susan „Dee“ Haslam.
Die Haslams stellten sich den Medienvertretern allerdings in einer virtuellen Zoom-Konferenz - und sagten dabei auch einige bemerkenswerte Sätze.
„Durch die Recherchen, die wir und die unabhängigen Ermittler geleistet haben, haben wir uns mit der Situation angefreundet“, erklärte Jimmy Haslam, der zugleich betonte, dass die Idee des Watson-Trades vom Management des Teams ausgegangen sei, nicht von ihnen.
Nach Haslams Angaben ist er von Watsons Persönlichkeit aber durchaus beeindruckt: „Sein spürbarer Antrieb, in allen Bereichen des Lebens besser zu werden, hat uns beeindruckt - und wir denken, das wird sich in unserer Organisation fortsetzen, wenn nicht gar steigern.“
Ehefrau Dee Haslam bemühte sich derweil, die heiklen Umstände anzuerkennen: „Wir wissen, dass diese Sache für viele Menschen problematisch sein würde, speziell für die Emotionen der Menschen, die Missbrauch durchgestanden haben. Wir haben tiefes Mitgefühl für diese Menschen.“
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Mit Sportinformationsdienst (SID)