Über kaum eine Personalie wird rund um die NFL derzeit so viel und intensiv diskutiert wie über Aaron Rodgers.
Gehen oder bleiben - was macht Rodgers?
Der Quarterback der Green Bay Packers ist quasi täglich in den Schlagzeilen in den USA zu finden. Im Fokus steht dabei die Frage nach seiner Zukunft. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)
Sein aktueller Vertrag läuft zwar bis 2023, dennoch scheint sein Verblieb keinesfalls in Stein gemeißelt zu sein. Dementsprechend bereiten sich die Packers auf alle Eventualitäten vor.
Rodgers vor Mega-Vertrag?
Laut eigener Aussage will sich der Superstar bald festlegen. „Es wird eine Entscheidung in der nahen Zukunft geben. Ich werde nicht so viele Menschen warten lassen“, sagte er kurz nach dem Super Bowl. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)
Seit dieser Aussage sind aber mittlerweile drei Wochen vergangenen - drei Wochen, die gefüllt waren mit vielen Spekulationen.
So könnte der 38-Jährige eine fette Vertragsverlängerung erhalten. Laut Diana Russini von ESPN möchte er gerne 50 Millionen Dollar pro Jahr verdienen. „Er will der bestbezahlte Spieler der NFL sein, mit großem Abstand“, sagte sie in der Rich Eisen Show.
Doch der gebürtige Kalifornier hat den Bericht bereits dementiert. In der Pat McAfee Show, wo Rodgers regelmäßig zu Gast ist, las der Gastgeber eine Nachricht vor, in dem der Packers-Spieler die Informationen als „grundsätzlich falsch“ einstufte.
Packers bereiten Angebot vor
Dennoch erhärtet sich immer mehr der Eindruck, dass der MVP zum Top-Verdiener in der NFL aufsteigen will. So bereiten die Packers bereits ein Angebot vor.
„Es ist noch nichts fix, aber beide Seiten reden miteinander“, sagte NFL-Insider Ian Rapoport am Dienstag beim NFL Network.
Der General Manager der Packers, Brian Gutekunst, bestätigte im Rahmen des NFL Combine die Planungen, gab sich aber angesichts eines möglichen Abgangs relativ entspannt. „Es ist nicht anders wie in den letzten Jahren, denn in dieser Zeit gibt es viele Unbekannten“, erklärte er den anwesenden Journalisten.
Dennoch möchte er natürlich seinen Superstar halten und dessen Abgang möglichst verhindern. Schließlich bewies Rodgers, dass er trotz seines hohen Alters immer noch zu Top-Leistungen auflaufen kann. Zudem ist unklar, ob Backup Jordan Love, den die Packers 2020 in der ersten Runde holte, die großen Fußstapfen füllen kann.
Gutekunst will schnelle Entscheidung von Rodgers
Dennoch braucht der GM auch Planungssicherheit. „Ich hoffe, dass er uns bis zum Start der neuen NFL-Saison bescheid gibt. Schließlich müssen davor noch viele Entscheidungen getroffen werden“, erläuterte Gutekunst. Was der Packers-GM damit meint: Am 16. März beginnt das Liga-Jahr der NFL - dann dürfen Free Agents unterschreiben und Trades abgewickelt werden.
Der Boss aus Green Bay spricht auch die schwierige Lage beim Salary Cap an. Aktuell liegen die Packers noch mit 30 Millionen Dollar über der Gehalts-Obergrenze - nur die New Orleans Saints haben eine noch schlechtere Cap-Situation. (SERVICE: NFL-Wissen - die wichtigsten Begriffe im Football)
In den vergangenen Wochen konnte die Franchise aus Wisconsin bereits 27,5 Mio. Dollar an Cap Space einsparen. Dafür strukturierten sie die Verträge von Left Tackle David Bakhtiari, Running Back Aaron Jones und Defensive Tackle Kenny Clark um. (SERVICE: NFL-Wissen - die Positionen im Football)
Wird Rodgers getradet?
Für weitere Entlastung könnte Rodgers sorgen. Aktuell steht der Quarterback mit einem Cap Hit von rund 46 Mio. Dollar in den Büchern - nur Matt Ryan ist noch teurer für sein Team.
Durch eine Verlängerung oder ein möglicher Trade könnten die Packers laut Overthecap bis zu 20 Mio. Dollar einsparen - Geld das sie dringend brauchen. Schließlich laufen die Verträge von Star-Receiver Davante Adams, Linebacker De‘Vondre Campbell und den Cornerbacks Kevin King und Rasul Douglas allesamt aus.
Während Adams möglicherweise mit dem Franchise Tag belegt werden wird, müssen die Packers für die anderen Spieler wohl tief in die Tasche greifen, wenn sie sie behalten wollen.
Viele Interessenten, aber kein Trade-Angebot
Auch wenn es aktuell nicht nach einem Trade von Rodgers aussieht, ist er keinesfalls ausgeschlossen. Schließlich trug Rodgers schon im vergangenen Jahr seine Wechselwünsche nach außen.
Zahlreiche Teams sollen dabei laut Russini bereits Angebote vorbereiten. Großes Interesse wird den Pittsburgh Steelers, Denver Broncos und Carolina Panthers nachgesagt.
Auch die Indianapolis Colts könnten in das Wettbieten einsteigen, denn so richtig glücklich scheinen sie mit Spielmacher Carson Wentz, der vergangenes Jahr von den Philadelphia Eagles kam, nicht zu sein.
Dennoch ist das Telefon von Gutekunst bisher ruhig geblieben. Auf die Frage, ob ihn Teams wegen Rodgers anrufen würde, entgegnete er: „Ganz und gar nicht. Es hat bisher keiner angerufen.“
Das dürfte sich ändern, sobald der viermalige MVP sich gegen die Packers und für einen Trade entscheidet. Der Krimi dürfte sich in den nächsten Tagen entscheiden.