Dass die New England Patriots Antonio Brown unter Vertrag genommen hatten, sorgte schon für Gesprächsstoff - seine Entlassung nach lediglich einem Spiel kam noch überraschender.
Brown verkündet NFL-Aus
Wie Jeff Howe von The Athletic nun offenbart, war wohl Teambesitzer Robert Kraft der maßgebliche Akteur bei der Blitztrennung.
Brown soll eine der Frauen, die ihn des sexuellen Missbrauchs bezichtigten, mit Drohnachrichten eingeschüchtert haben.
In einem Chat mit insgesamt fünf Personen forderte er demnach die anderen Chat-Teilnehmer dazu auf, den Hintergrund der Frau zu beleuchten. Dazu bezeichnete er die Klägerin als total pleite und verkündete, sie sei nur auf sein Geld aus.
Die Textnachrichten liegen der Sports Illustrated vor und wurden von dieser als echt eingestuft.
Brown: "Werde nicht mehr in der NFL spielen"
Nun hat Brown auf seinem Twitter-Kanal bekannt gegeben, dass zurücktreten wolle.
"Ich werde nicht mehr in der NFL spielen", schrieb Brown. "Diese (Team-)Eigentümer können Verträge auflösen, sie können tun, was sie wollen, wann immer sie wollen. Wir werden sehen, ob die NFLPA (National Football League Players Association - eine Vereinigung, die die Rechte der NFL-Profis vertritt, Anm. d. Red.) sie zur Rechenschaft ziehen wird."
Brown sprach von garantierten Gehaltszahlungen in Höhe von 40 Millionen Dollar.
Bei den Raiders waren ihm vertraglich 30 Millionen Dollar zugesichert worden, dieses Arbeitspapier wurde jedoch aufgelöst. Die Patriots versprachen Brown einen Signing-Bonus in Höhe von rund neun Millionen Dollar, auch diese Zahlung steht noch aus.
Wütender Kraft handelt
Die Drohnachricht durch Brown brachte das Fass für Kraft wohl zum Überlaufen.
"Kraft, der auf einer Geschäftsreise war, flippte am Freitag, nachdem er die Details von Browns jüngstem Vorfall gehört hatte, regelrecht aus. Der Wide Receiver soll versucht haben, eine der Frauen per SMS einzuschüchtern. Danach diskutierten Kraft und Belichick die Situation und beschlossen gemeinsam, Brown zu entlassen", schildert Howe den Ablauf.
Brady unterstützt Brown weiterhin
Allerdings scheint der Skandalprofi im Lager der Patriots nicht nur verbrannte Erde hinterlassen zu haben.
Immerhin hat Tom Brady ein Foto von sich und Brown auf Instagram mit drei Herzen beantwortet.
Vor Browns Abschieds-Tweet hatte Browns Berater Drew Rosenhaus ESPN verraten, dass er bereits "mit einigen interessierten Teams" gesprochen habe. Diese wollen allerdings "Informationen über die NFL-Ermittlungen und seine Rechtssituation", ergänzte Rosenhaus. Brown war nach seinem Rauswurf bei den Patriots ein Free Agent und könnte bei jedem anderen Team unterschreiben.
Die NFL warnte aber bereits, dass eine Unterschrift bei einem anderen Team "jederzeit ungültig gemacht werden kann, wenn die Untersuchung gegen ihn neue Ergebnisse liefert". Die Liga werde die Untersuchungen "energisch und schnell" fortsetzen, hieß es weiter im Statement.