Seit knapp zwei Monaten ist bekannt, dass der ehemalige NFL-Star Aaron Hernandez an schwerwiegenden Hirnschädigungen litt, bevor er sich im Alter von 27 Jahren das Leben nahm.
Neue Details zu Hernandez' Suizid
Nun wurden schockierende neue Details bekannt: Diese besagen, dass die Schwere der degenerativen neurologischen Erkrankung CTE bei Hernandez so groß war wie bei keinem Menschen in seinem Alter vor ihm.
"Das ist das erste Mal, dass wir so einen großen Schaden bei einem jungen Menschen sehen" sagte Dr. Ann McKee, Direktorin des CTE Center an der Universität Boston.
Menschen mit ähnlichen Schäden deutlich älter
McKee, die bereits hunderte Gehirne von Profi-Sportlern in den USA analysiert hat, fügte hinzu, dass Menschen mit so einem Ausmaß an Hirnschädigungen zu ihrem Todeszeitpunkt mindestens 20 Jahre älter waren.
Demnach seien bei Hernandez' Bereiche des Gehirns in Mitleidenschaft gezogen worden, die für das Erinnerungsvermögen, die Verhaltenssteuerung und die Impulskontrolle zuständig sind.
Diese Erkenntnisse wird NFL-Kritiker bestätigen, die behaupten, dass die im American Football häufig vorkommenden Zusammenstöße mit dem Kopf irreparable Gehirnschäden wie CTE hervorrufen.
Eine Studie der Boston University und VA Boston Healthcare System hatte bei 110 von 111 untersuchten Gehirnen von ehemaligen Footballern CTE nachgewiesen.
Hernandez erhängt sich im Gefängnis
Hernandez war im April 2015 wegen Mordes zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt worden - ohne Chance auf Bewährung.
Die Jury hatte den früheren Pro-Bowl-Teilnehmer für schuldig befunden, im Jahr 2013 den Freund der Schwester seiner damaligen Verlobten getötet zu haben. Hernandez, der 2010 sein NFL-Debüt für die New England Patriots gab, erhängte sich daraufhin in seiner Gefängniszelle.
Der US-Amerikaner ist nicht der einzige frühere Footballer mit CTE, der Selbstmord beging. Auch Junior Seau, Terry Luther, Andre Waters, Shane Dronett, David Russell und Ray Easterling nahmen sich das Leben.