Noch vor ein paar Tagen genossen Dennis und Ellen Schröder den Trubel auf dem Times Square, doch Weihnachten werden sie nicht mehr in New York feiern. Für den deutschen Basketball-Weltmeister und seine Familie steht der nächste Umzug an, diesmal geht es von der Ost- an die Westküste der USA - mitten in der Saison, aber so ist das in der NBA nun mal. Kaum jemand weiß das besser als Dennis Schröder.
Fix! Schröder mit Curry vereint
Sein nächster Stopp nach nur zehn Monaten bei den Brooklyn Nets: San Francisco. Die Golden State Warriors. Der Meister der Jahre 2015, 2017, 2018 und 2022. Die Kalifornier bestätigten am Sonntag den Deal, den US-Medien bereits tags zuvor gemeldet hatten. In den Sozialen Netzwerken zeigte sich Schröder bereits im Trikot der Warriors, im Hintergrund die Golden Gate Bridge.
Der Trade kommt nicht unerwartet, auch nicht für Schröder, auf den nun das achte Team seiner NBA-Karriere wartet. „Ich bin zwölf Jahre hier, ich weiß, wie das Business läuft“, hatte der 31-Jährige nach dem Saisonstart gesagt und betont: „Im Endeffekt spiele ich für Brooklyn, ich bin hier sehr happy. Man weiß aber, dass man auch für alle anderen spielt.“
Schröder nutzt das Schaufenster
Das Schaufenster bei den Nets nutzte Schröder, mit durchschnittlich 18,4 Punkten und 6,6 Assists pro Spiel gehört er zu den besten Aufbauspielern der Liga. Nun bekommt er die Chance auf sportlichen Erfolg. Als Mitspieler der Basketball-Ikone Stephen Curry, viermaliger NBA-Champion und Olympiasieger von Paris, werden die Ziele andere sein als in Brooklyn, wo vieles auf die Zukunft ausgelegt war.
Die Warriors sind Fünfter im Westen, bis zur schweren Knieverletzung von De’Anthony Melton lief es hervorragend für die Mannschaft mit dem erfahrenen Meistercoach Steve Kerr. Ohne Melton (26) verloren die „Dubs“ sieben der vergangenen neun Spiele. Dessen Ausfall habe „alles geändert“, gab Kerr unumwunden zu. Schröder soll die Statik ins Spiel zurückbringen, möglicherweise zunächst von der Bank.
Dennoch ist der Trade auch für den Kapitän der Nationalmannschaft ein logischer Schritt, und weil die Nets dafür in der Zukunft neben Melton auch drei Zweitrundenpicks von den Warriors bekommen, könnte es zu einer Win-Win-Win-Situation werden.
Den Teams passt der Tausch in die gegenwärtige Ausrichtung, Schröder darf auf sportlichen Erfolg und einen neuen Vertrag hoffen. Sein derzeitiger, mit 13 Millionen Dollar dotiert, läuft im Sommer 2025 aus.
Schröder hat noch einiges vor
Ehe er mit der Familie aber in seine Heimat Braunschweig zurückkehrt, will Schröder noch ein paar Jahre auf höchstem NBA-Niveau spielen und dabei gut verdienen. Curry zeigt mit 36 Jahren, was möglich ist. Alleine für die Gelegenheit mit dem zweimaligen MVP zusammenzuspielen, lohnt sich für Schröder der nächste Umzug quer durch die USA - zumal er sich mit seiner Wanderschaft längst arrangiert hat.
„Das gehört dazu, ich nehme das sportlich und professionell. Wenn es Veränderungen gibt, versuche ich, es positiv aufzunehmen“, sagte er noch Anfang Dezember der Süddeutschen Zeitung. Ein paar Tage später heißt es: „Goodbye, New York“ und „Welcome to California“.