Nach der 115:119-Niederlage der Golden State Warriors gegen die Denver Nuggets am Dienstagabend kochte die Stimmung bei Warriors-Coach Steve Kerr über. Der Grund: Eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung in den Schlusssekunden des Spiels.
Große Aufregung nach Schiri-Eklat
Nuggets-Guard Christian Braun hatte nach einem Loose Ball mit 1,9 Sekunden auf der Uhr ein Timeout signalisiert - obwohl Denver keine Auszeiten mehr zur Verfügung hatte.
Kerr argumentierte, dass dies ein technisches Foul hätte nach sich ziehen müssen, was den Warriors einen Freiwurf und Ballbesitz beschert hätte. Stattdessen entschied Crew Chief Tyler Ford auf einen Jump Ball.
„Braun hat ein Timeout gerufen“, erklärte Kerr verärgert. „Er hat sich auf den Boden geworfen, sich herumgerollt. Jeder hat es gesehen, außer den drei Leuten, die wir dafür bezahlen, die Spiele zu leiten, und das macht mich wütend. Das ist ein technisches Foul. Sie haben keine Auszeit mehr. Wir werfen einen Freiwurf, wir bekommen den Ball, wir haben eine Chance, das Spiel zu gewinnen.“
NBA-Schiedsrichter verteidigen umstrittene Entscheidung
Ford erklärte nach dem Spiel einem Reporter, dass die Nuggets kein technisches Foul erhielten, da keiner der Offiziellen Braun eindeutig ein Timeout signalisieren sah. „Christian Braun hat nie vollständig oder eindeutig ein Timeout signalisiert“, sagte Ford. „Deshalb wurde kein Timeout anerkannt.“
Braun selbst gab an, dass er wusste, dass sein Team keine Auszeit mehr hatte, da Denver-Coach Michael Malone und sein Stab dies besprochen hatten.
„Nein“, antwortete Braun auf die Frage, ob er ein Timeout gerufen habe. „Es sah vielleicht so aus. Ich habe den Ball ein wenig auf dem Boden herumgetippt. Meine Hände haben sich bewegt, aber die Schiedsrichter haben es nicht gepfiffen.“
Golden State Warriors in der Krise: Fünfte Niederlage in Folge
Für die Warriors war es ein frustrierendes Ende einer Partie, in der sie eine Sechs-Punkte-Führung in den letzten 2:32 Minuten verspielten. Denver lag 6:13 Minuten vor Schluss sogar noch mit elf Punkten zurück, beendete das Spiel jedoch mit einem 21:6-Lauf.
Ohne Draymond Green, der aufgrund von Problemen mit der linken Wade pausierte und sich am Mittwoch einem MRT unterziehen wird, fanden die Warriors kein Mittel gegen den amtierenden MVP Nikola Jokic.
Jokic erzielte 38 Punkte, 10 Rebounds, sechs Assists und fünf Steals. Stephen Curry kam für die Warriors auf 24 Punkte, elf Assists und sieben Rebounds.
Kerr betonte, dass die strittige Szene mit Braun aber nicht der Hauptgrund für die Niederlage war.
Kerr stinksauer: „Haben versucht, Home Runs zu schlagen“
„Wir haben in den letzten Minuten der ersten Halbzeit drei oder vier Mal den Ball verloren und eine 12-Punkte-Führung verspielt, weil wir versucht haben, Home Runs zu schlagen“, sagte Kerr: „Und diese Liga ist gnadenlos. Wenn du denkst, du kannst in die Highlight-Reels kommen, allen zeigen, was für ein besonderer Spielzug dir gelingt, wird es ein Turnover. Wir müssen einfache Entscheidungen treffen. Wenn wir das tun, sind wir wirklich gut.“
Die Warriors hatten bereits am 23. November eine 17-Punkte-Führung in den letzten 13:55 Minuten gegen San Antonio verspielt. Zwei Tage später gaben sie eine 18-Punkte-Führung im dritten Viertel gegen die Brooklyn Nets zu Hause aus der Hand.
Nach einem starken Saisonstart mit 12 Siegen aus 15 Spielen stehen die Warriors nun bei 12-8 und haben am Wochenende ein Heimspiel-Doppel gegen Houston und Minnesota vor sich.
Kerr schloss mit einem klaren Appell: "Wir müssen ein Team werden, das bessere Entscheidungen trifft. Und das ist momentan frustrierend. Schlechte Entscheidungen führen zu schlechten Ballbesitzen, was zu dieser Niederlagenserie führt."