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Sein Absturz ist unbegreiflich

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Sein Absturz ist unbegreiflich

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Ein beispielloser Absturz

Ben Simmons ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Der einstige Superstar der 76ers sorgt bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte für einen Fauxpas, der sinnbildlich für seinen Niedergang steht. Hat Simmons mit seiner scheinbaren Angst vorm Werfen überhaupt noch eine Zukunft in der NBA?
Ben Simmons konnte nie wieder an seine besten Jahre in Philadelphia anknüpfen
Ben Simmons konnte nie wieder an seine besten Jahre in Philadelphia anknüpfen
© IMAGO/TheNews2
Ben Simmons ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Der einstige Superstar der 76ers sorgt bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte für einen Fauxpas, der sinnbildlich für seinen Niedergang steht. Hat Simmons mit seiner scheinbaren Angst vorm Werfen überhaupt noch eine Zukunft in der NBA?

Ausgerechnet an seiner alten Wirkungsstätte hat Nets-Star Ben Simmons mal wieder für ein Lowlight gesorgt, das kaum sinnbildlicher für seinen Absturz in der NBA stehen könnte. In der Partie der Brooklyn Nets gegen die Philadelphia 76ers, für die er vor gar nicht allzu langer Zeit noch ein unumstrittener Superstar war, misslang ihm der wohl einfachste Wurf im Basketball.

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Völlig freistehend war Simmons aus kürzester Distanz an einem simplen Korbleger gescheitert. In der Folge verbreitete sich der Clip in den sozialen Medien und ließ NBA-Experten wie Fans mit Kopfschütteln zurück. Schlussendlich ist es allerdings nicht nur diese Szene, die in vielen Köpfen Fragezeichen hervorruft, sondern die Häufigkeit dieser Momente beim 28-Jährigen.

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„Der Niedergang von Ben Simmons ist mit nichts zu vergleichen, was ich je gesehen habe“, betone NBA-Experte Sean Kane bei ESPN und spielt damit auf Simmons‘ Zeiten in Philadelphia an, wo der Australier von 2016 bis 2021 zum Superstar wurde.

Schon damals waren in seinem Spiel klare Schwächen zu erkennen, hauptsächlich sein schlechter Wurf, aber in allen anderen Aspekten agierte der Point Guard auf höchstem NBA-Level.

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„Er war eines der dynamischsten Talente der Liga“

Die 76ers hatten Simmons nicht ohne Grund an erster Stelle des Draft 2016 verpflichtet und sofort von ihm profitiert. In seiner Debüt-Saison wurde der vielseitige Spielmacher zum Rookie des Jahres ausgezeichnet und legte mit 16 Punkten und jeweils acht Assists sowie Rebounds beinahe Triple-Double-Zahlen auf.

Im zweiten Jahr kam dann sogar der Erfolg der Franchise hinzu. Gemeinsam mit Joel Embiid führte Simmons die 76ers zu 52 Siegen bei 30 Niederlagen und schaffte es bis in die zweite Runde der Playoffs.

Erstmals wurde Simmons ins All-Star-Team gewählt, wie auch in den darauffolgenden zwei Spielzeiten. Zudem wurde er in der Wahl zum besten Defensivspieler des Jahres einmal Zweiter und einmal Vierter, in der MVP-Wahl schloss er auf dem zwölften Platz ab.

„Er hatte sicherlich seine Grenzen als junger Spieler, aber er war immer noch eines der dynamischsten Talente der Liga, war dreimaliger All-Star“, erinnert sich Kane an Simmons‘ beste Jahre und drückte seinen Unglauben über das aus, was Simmons inzwischen auf NBA-Courts anbietet: „Zu sehen, was aus ihm geworden ist, obwohl er erst 28 Jahre alt ist ... wirklich schwer zu glauben.“

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Kritik an Simmons: „Angst, den Basketball zu werfen“

Der Anfang von Simmons‘ Absturz spielte sich in seiner letzten Saison in Philly ab. Trotz hoher Erwartungen und starker Leistung in der regulären Saison schieden die 76ers 2021 bereits in der zweiten Runde der Playoffs aus, wie auch schon in den vorherigen Jahren.

Im entscheidenden siebten Spiel gegen die Hawks hatte sich Simmons eine Szene geleistet, die an seinen viral gegangenen Fauxpas aus dieser Saison erinnert. Freistehend vor dem gegnerischen Ring spielte er den Ball weiter - es sollte sein letztes Spiel für die Franchise bleiben.

„Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber ich denke, der Wendepunkt war, dass wir eine freie Chance hatten, die wir nicht genutzt haben“, schob ihm sein Mannschaftskollege Embiid im Nachgang die Schuld an der Niederlage zu. Auch NBA-Legende und Experte Charles Barkley kritisierte Simmons: „Man kann keinen Spieler auf dem Platz haben, der Angst hat, den Basketball zu werfen.“

Vor allem die Kritik von Embiid dürfte bei Simmons für eine große Enttäuschung gesorgt haben. Denn auch wenn seine Wurfverweigerung für immer mit dem Niedergang der Sixers in Verbindung gebracht werden wird, lag das Scheitern natürlich nicht ausschließlich daran.

Simmons zog in der Folge allerdings einen Schlussstrich und weigerte sich, für die Mannschaft aufzulaufen.

Simmons treibt Uneigennützigkeit als Spielmacher auf die Spitze

Fast ein Jahr später wurde Simmons dann nach Brooklyn getradet, wo er seit dem Februar 2022 nie wieder an seine alten Zeiten anknüpfen konnte - im Gegenteil: Sein Scoring, seine Würfe ... alles wurde nur noch schlimmer.

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Man bekam das Gefühl, dass Simmons, der zwischenzeitlich und rund um einen großen Gehaltsstreit mit den Sixers „mentale Probleme“ öffentlich gemacht hatte, eine Angst vor dem Werfen des Balls entwickelt hat.

Jahre später bedauerte Embiid öffentlich, wie man damals auseinandergegangen sei. „Ich war immer einer der Leute, die nicht daran geglaubt haben, dass er unbedingt einen Sprungwurf benötigt hätte. Er war auch so gut, ein richtiges Monster. Wenn er nur ein Mittel gefunden hätte, um zwischen 75 und 80 Prozent von der Freiwurflinie zu treffen, dann hätte das alles verändert“, sagte der Center im Podcast „Maxey on the mic“ seines Mitspielers Tyrese Maxey und benannte Simmons‘ Freiwurf-Quote von knapp 60 Prozent als das größte Problem.

Selbst Schröder wirkt bei den Nets inzwischen verärgert

Angekommen in Brooklyn sah man nie wieder den alten Ben Simmons, den mit seiner gewaltigen Physis und Athletik zum Korb zog, um zu Punkten.

Von immerhin noch durchschnittlich 16 Punkten während seiner vier Jahre bei den Sixers fiel der Australier in Brooklyn bei seiner ersten Saison auf knapp sieben Punkte pro Partie ab - und das sollte während seiner Nets-Zeit sogar noch ein Höchstwert bleiben. Vergangenes Jahr legte er sechs Punkte auf, dieses Jahr sind es bisher lediglich fünf - bei immerhin knapp 24 Minuten Einsatzzeit pro Spiel.

Selbst Dennis Schröder, der Simmons zuletzt noch öffentlich verteidigt hatte, nachdem dieser von einem Fan beleidigt worden war, wirkt mitunter verärgert. „Komm schon Ben! Steck ihn in den verdammten Korb“, schrie der Deutsche seinem Mitspieler zu, der im Spiel gegen die Phoenix Suns mal wieder eine vielversprechende Wurf-Gelegenheit ausgelassen hatte.

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Sehen wir Simmons nächstes Jahr noch in der NBA?

In der Defensive spielt Simmons weiterhin auf hohem Niveau und hat nicht alle Stärken seiner früheren Tage verloren - doch auf seinem aktuellen Offensiv-Niveau ist der Australier eine Schwächung für jedes Team. Dass Simmons den Nets derzeit mit einer leichten Knie-Prellung fehlt, ist daher kein großer Verlust.

Bei den Nets steht Simmons selbstverständlich auf der Trade-Liste, angesichts seines Gehalts von 40-Millionen-Dollar gibt es aber verständlicherweise nur wenig Interessenten. Nach der Saison läuft sein Vertrag aus und es ist unklar, ob eine NBA-Franchise noch an Simmons glaubt.

Und sieht man ihn spielen, wirkt es immer öfter so, als hätte er selbst den Glauben an sich verloren.