Isaiah Hartenstein ist in seiner neuen Heimat angekommen. Nachdem er zwei Spielzeiten für die New York Knicks aufgelaufen war, zog es den deutsch-Amerikaner nun zu den Oklahoma City Thunder. Beim besten Team der Western Conference in der vergangenen Saison unterschrieb der Power Forward einen Dreijahresvertrag.
NBA-Star: Bedingungen für Comeback
Seine Karriere verlief nicht konventionell. Über den Umweg Litauen, wo Hartenstein ein Jahr für Žalgiris Kaunas spielte, gelang ihm der Sprung in die spektakulärste Basketball-Liga der Welt. Oklahoma City, das auch in dieser Saison zu den Favoriten für den Titel gehört, ist nun bereits die sechste NBA-Station für den 26 Jahre alten Big Man.
Im exklusiven SPORT1-Interview spricht Hartenstein über seine Ambitionen mit dem neuen Team und die Unterschiede zwischen New York und Oklahoma City. Außerdem bewertet er die Chancen für ein Comeback in der deutschen Nationalmannschaft, für die er seit 2019 nicht mehr gespielt hat.
SPORT1: 18 Rebounds, 11 Punkte - die Leistung gegen die Los Angeles Lakers war stark. Dabei haben Sie die Saison erst verspätet angefangen. Wie fit sind Sie?
Isaiah Hartenstein: Sehr fit. Ich hatte meine Hand gebrochen. Das Einzige, was ich machen konnte, war laufen. Meine Stamina fühlt sich gut an. Ich muss noch etwas das Gefühl finden, aber das wird alles noch kommen in den nächsten paar Spielen. Konditionell fühle ich mich gut.
Hartenstein fühlt sich in Oklahoma schon zu Hause
SPORT1: Sie sind relativ neu im Team der Oklahoma City Thunder um Star-Spieler Shai Gilgeous-Alexander. Wie integriert sind Sie bereits?
Hartenstein: Die machen es sehr einfach für mich, einfach reinzukommen, mich wie zu Hause zu fühlen. Es fühlt sich jetzt an, als ob ich mit denen schon ein paar Jahre spiele. Es fühlt sich schon gut an und wird glaube ich immer besser und besser.
SPORT1: In der vergangenen Saison waren sie bei den New York Knicks, im Sommer haben sie einen Dreijahresvertrag über 87,5 Millionen US-Dollar bei den Oklahoma City Thunder unterschrieben. Warum haben Sie sich für dieses Team entschieden?
Hartenstein: Das war ein besonderer Ort. Von außen hat man schon gesehen, wie gut OKC als Organisation ist, so wie die Spieler hier behandelt werden. Und ich wusste, wie sie spielen. Die spielen zusammen, so wie ich spielen will. Und sie waren halt auch Erster in der Western Conference. Das hat auch geholfen.
SPORT1: Inwiefern unterscheidet sich das Leben in Oklahoma City von dem in New York?
Hartenstein: Ich meine, für mich ist es nicht anders. Ich war immer zu Hause. Ich war immer in der Halle oder zu Hause. Klar, es ist ein bisschen anders, es ist immer etwas Besonderes. Aber ich habe mich jetzt hier eingespielt, eingelebt. Und ja, es ist alles gut.
Folgt das Nationalmannschafts-Comeback?
SPORT1: Sind Sie mit dem Ziel zu OKC gegangen, einen Titel zu gewinnen?
Hartenstein: Es ist auf jeden Fall ein Ziel. Aber man muss halt Step by Step gehen. Man kann Schritte nicht überspringen. Also müssen wir jetzt Tag für Tag arbeiten und die richtigen Details herausfinden.
SPORT1: Nationalmannschafts-Kapitän Dennis Schröder sagte zuletzt, Sie müssten zukünftig auf jeden Fall für die Nationalmannschaft spielen. Wie schnell ist das für Sie ein Thema?
Hartenstein: Das müssen wir sehen. Ich habe mit dem Trainer noch nicht gesprochen. Bei mir wird immer die NBA die Nummer eins sein. Wenn ich mich gesund fühle, wenn ich mit allen rede und das alles für mich gut passt, werde ich auf jeden Fall spielen. Aber für mich kommt meine Familie immer an oberster Stelle. Man muss erstmal sehen, dass sich mein Körper gut anfühlt. In den letzten Jahren war ich, glaube ich, der Einzige, der in den Playoffs weit gekommen ist. Es ist ein bisschen anders, aber ich werde versuchen, auf jeden Fall in einem der Jahre zu spielen. Und dann werden wir sehen.