Endlich gibt es wieder positive Nachrichten rund um Lonzo Ball. Nach knapp zweieinhalbjähriger Leidenszeit steht der Point Guard der Chicago Bulls wieder auf dem Parkett. Seit Anfang August kann der inzwischen 26-Jährige wieder unter vollem Kontakt an 5-gegen-5-Spielen im Training mitwirken.
Neustart für einen Gepeinigten
„Es läuft gut. Die Fans können mich zurück auf dem Court erwarten. Das ist alles, was ich möchte“, zeigte sich Ball kürzlich bei TMZ Sports optimistisch über ein baldiges Comeback in der NBA, in der er zuletzt im Januar 2022 auf dem Spielfeld stand.
Zu Beginn der Auszeit war er am Meniskus operiert worden, ehe noch im September desselben Jahres die nächste OP am Knie folgte. Doch die Leidenszeit nahm kein Ende. Weil sich Ball bereits im Vorfeld häufiger am Meniskus verletzt hatte, hatte sich dieser nahezu vollständig aufgelöst.
„Am Ende hatte ich keinen Meniskus mehr, sodass Knochen auf Knochen rieb“, erklärte Ball, der letztlich einen neuen Meniskus von einem Spender bekam. Zudem erhielt Ball im März 2023 eine Transplantation von Knorpelgewebe, die ihn auch die folgende Saison (2023/24) außer Gefecht setzte.
Ball wurde vor Tatum gedraftet
Während Balls Karriere von außen betrachtet für viele bereits wie beendet schien, gab der zweite Pick des 2017er Drafts jedoch nie auf - auch wenn er zwei komplette Saisons außer Gefecht gesetzt war. So steht der Point Guard mit 26 Jahren vor einem großen Neustart in seiner Karriere, während beispielsweise Jayson Tatum, der 2017 als drittes ausgewählt wurde, neben zahlreichen individuellen Auszeichnungen bereits eine Meisterschaft gewinnen konnte.
Doch was kann man von Ball erwarten? Macht er da weiter, wo er aufgehört hat? Kommt er sogar noch besser zurück? Oder liegt seine erfolgreichste Zeit bereits hinter ihm?
Auf Trainingsvideos wirkt der 26-Jährige so fit wie in seinen besten Zeiten. So wird er auch bereits in Trade-Spekulationen eingebracht, obwohl er seit über zweieinhalb Jahren kein NBA-Spiel absolvieren konnte. Schließlich hatte er in der Phase vor seiner Verletzung seinen bis dato besten Basketball auf dem NBA-Parkett gezeigt.
Ball führte Bulls zum ersten Platz im Osten
„Jedes Mal, wenn ich in Schwung kam, ging etwas schief“, meinte er rückblickend, nachdem er sich selbst als zwischenzeitlich als „bester Point Guard der Liga“ fühlte. Bis zu seiner Verletzung hatte er seine Bulls auf den ersten Platz der Eastern Conference geführt (27 Siege - 13 Niederlagen), ohne ihn gewann seine Mannschaft nur noch 19 Spiele bei 23 Niederlagen.
Ganz unbegründet ist die hohe Meinung, die viele NBA-Experten und Teams in den Spielmacher haben, also nicht. „Wenn er wieder zu dem zurückfindet, was er früher gezeigt hat, wird seine Rückkehr ein großer Gewinn sein, denn er ist ein großartiger Passgeber, ein großartiger Teamplayer und ein großartiger Verteidiger“, äußerte sich NBA-Insider Mark Medina lobend über den Bulls-Guard.
„Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, dass er Fünf-gegen-fünf trainiert, aber das ist nur ein Wendepunkt. Es ist noch nicht das Ende des Marathons“, forderte Medina allerdings auch Geduld.
Holen sich die Lakers Ball zurück?
Trotzdem kursieren bereits zahlreiche Trade-Gerüchte rund um Ball, obwohl dieser seit zweieinhalb Jahren kein Pflichtspiel absolvieren konnte, zumal sich die Bulls mit Spielmacher Josh Giddey bereits auf Balls Position verstärkt haben. Neben anderen Teams wird Ball auch mit den Lakers, von denen er 2017 gedraftet wurde, in Verbindung gebracht.
Verglichen mit Lakers-Spielmacher D‘Angelo Russell würde Ball dort besser ins System neben LeBron James und Anthony Davis passen. Schließlich ist er ein exzellenter Verteidiger und Spielmacher, während Russell vor allem am defensiven Ende des Courts immer wieder Schwächen offenbarte.
Bevor solche Szenarien allerdings erst richtig Fahrt aufnehmen, muss sich Ball auf erneut auf NBA-Level beweisen, wenn die neue Saison am 23. Oktober startet.