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Vor zwei Jahren verlor der Sport einen Giganten

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Vor zwei Jahren verlor der Sport einen Giganten

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Ein amerikanischer Gigant

Vor zwei Jahren verlor Amerika einen seiner größten Sportler: Bill Russell war vor Michael Jordan die NBA-Ikone schlechthin - und seine gesellschaftliche Bedeutung war sogar noch umfangreicher.
NBA-Legende Bill Russell im Jahr 1963
NBA-Legende Bill Russell im Jahr 1963
© IMAGO/Offside Sports Photography
Vor zwei Jahren verlor Amerika einen seiner größten Sportler: Bill Russell war vor Michael Jordan die NBA-Ikone schlechthin - und seine gesellschaftliche Bedeutung war sogar noch umfangreicher.

Er war eine der größten Legenden der NBA - und sein Vermächtnis wird weit über seinen Tod hinaus fortleben.

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Heute vor zwei Jahren starb Bill Russell, einer der größten Sportler Amerikas. Und das Lebenswerk, das der 2,08-Meter-Mann hinterlassen hat, reicht weit über den Sport hinaus.

Bill Russell prägte den Mythos Boston Celtics

Russell prägte lange vor Larry Bird den Mythos Boston Celtics, gewann als Center mit ihnen in 13 Spielzeiten zwischen 1956 und 1969 elf Meistertitel, mehr als jeder andere Spieler. Bei den beiden letzten Titeln fungierte Russell auch als Trainer, der in dieser Rolle den ebenso legendären Red Auerbach ablöste - als erster schwarzer Chefcoach im nordamerikanischen Profisport gewann Russell damit Meisterschaften.

Der am 12. Februar 1934 in West Monroe, Louisiana geborene Russell war seiner Zeit weit voraus und galt bis zur Ankunft von Michael „Air“ Jordan als bester und komplettester Spieler der Ligageschichte.

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Kombiniert mit seiner Rolle abseits des Courts ist Russells Bedeutung und Vermächtnis für die NBA- und Sportgeschichte letztlich sogar noch größer: Russell, noch aufgewachsen zur Zeit der Rassentrennung, war auch eine Ikone der Bürgerrechtsbewegung, nicht nur wegen seiner Pionierarbeit als afroamerikanischer Spieler und Trainer.

Bill Russell revolutionierte den Basketball

Fünfmal wurde Russell als wertvollster Spieler der Liga ausgezeichnet, zwölfmal war er Allstar. 1956 gewann Russell mit den USA in Melbourne Olympia-Gold. Die Trophäe für den MVP der NBA-Finals trägt Russells Namen, er verlieh sie bis vor Beginn der Corona-Pandemie auch stets persönlich.

Ein weiterer Rekord: Russell gelangen die meisten Rebounds in den NBA-Finals (1718). Auf Platz zwei steht Russells großer, 1999 verstorbener Rivale Wilt Chamberlain mit 862. In der ewigen Rebound-Statistik steht Russell auf Platz 2 (21.620) hinter der Ikone der Los Angeles Lakers (23.924) - obwohl Russell und Chamberlain weit weniger Partien bestritten haben als spätere Spieler-Generationen.

Russell war vor allem in der Defensive ein Revolutionär in der spielerischen Entwicklung des Basketballs, wie man ihn heute kennt, er popularisierte die Technik des Shotblocks, die ihm seine Trainer in frühen Jahren noch als Verirrung abgewöhnen wollten.

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Eine Ikone der Bürgerrechtsbewegung

1961 schrieb Russell zusammen mit den Celtics nationale Schlagzeilen, als das Team ein Freundschaftsspiel in Kentucky boykottierte, weil ein örtliches Restaurant sich weigerte, ihn und seine schwarzen Teamkollegen zu bedienen. 1963 organisierte er im Bundesstaat Mississippi das erste Basketball-Camp, in dem schwarze und weiße Spieler zusammenkamen - inmitten schwerer gesellschaftlicher Unruhen infolge der Ermordung des Bürgerrechtlers Medgar Evars, den dasselbe Schicksal ereilte wie später Malcolm X und Martin Luther King.

Russell tat sich Jahrzehnte lang als Aktivist und mächtige Stimme der Gleichberechtigung hervor. Sein unermüdlicher Einsatz war prägend auch für spätere Sportgrößen wie Kareem Abdul-Jabbar und LeBron James, die demselben gesellschaftlichen Anspruch gerecht zu werden versuchten.

2011 erhielt Russell vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama dafür die Presidential Medal of Freedom, und als Russell am 31. Juli 2022 im Alter von 88 Jahren „friedlich einschlief“, verdeutlichte auch Obama die Tragweite.

„Wir haben eben Giganten verloren“, schrieb er. Der jetzige Präsident Joe Biden würdigte Russell als „großen Bannerträger der Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit“.

„Bill Russell war der größte Champion in allen Mannschafts-Sportarten überhaupt“, ergänzte NBA-Commissioner Adam Silver: „Er stand für etwas Größeres als Sport - die Werte von Gleichheit, Respekt und Inklusion, die bis heute in der DNA unserer Liga verankert sind.“

Auch Michael Jordan meldete sich zu Wort, rühmte Russell als „Pionier - als Spieler, als Champion, als den ersten schwarzen Headcoach und als Aktivisten“. Die Welt habe eine Legende verloren.

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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)