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NBA: Haben die Mavs eine goldene Gelegenheit verpasst?

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NBA: Haben die Mavs eine goldene Gelegenheit verpasst?

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War das Dallas‘ einmalige Chance?

Wo stehen die Dallas Mavericks nach der Finals-Niederlage gegen die Boston Celtics? Blieb eine einmalige Chance ungenutzt oder schaffen es Luka Doncic und Kyrie Irving erneut in die Finals?
Wie geht es für Luka Doncic und die Dallas Mavericks nach der Finalniederlage weiter?
Wie geht es für Luka Doncic und die Dallas Mavericks nach der Finalniederlage weiter?
© IMAGO/Xinhua
Johannes Behm
Johannes Behm
Wo stehen die Dallas Mavericks nach der Finals-Niederlage gegen die Boston Celtics? Blieb eine einmalige Chance ungenutzt oder schaffen es Luka Doncic und Kyrie Irving erneut in die Finals?

Vor den NBA Finals wurden Luka Doncic und Kyrie Irving mit den besten Duos aller Zeiten verglichen, für den ganz großen Wurf ihrer Dallas Mavericks sollte es jedoch nicht reichen. In der Finalserie gegen die Boston Celtics wurden Doncic und Co. schonungslos ihre Schwächen aufgezeigt.

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Zur ganzen Wahrheit gehört aber ebenso, dass die Mavericks auf dem Weg in die Finals die Los Angeles Clippers, Oklahoma City Thunder und Minnesota Timberwolves in den Sommerurlaub schickten. Womit kann man also in der kommenden Saison von Dallas rechnen? Sind Doncic und Irving überschätzt oder fehlt es den Mavs hinter ihrem Star-Duo lediglich an Tiefe? Und wie soll es jetzt eigentlich bei den Mavs weitergehen? Schaffen es die Texaner überhaupt so schnell wieder in die NBA-Finals oder ist dieser Zug aufgrund des starken Westens abgefahren?

Doncics Schwäche: Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung

Zunächst zum fulminanten Duo der Mavs, womit ein Teil des Problems schon adressiert ist. Denn Doncic und Irving haben ihre Qualitäten am offensiven Ende des Courts. Insbesondere der 25 Jahre alte Slowene ist trotz einer Steigerung in der Saison in der Defensive eine Schwachstelle, was den Mavs wohl Spiel 3 in den Finals kostete. Statt auf 1:2 zu verkürzen, konnte die Meisterschaft nach dem 0:3-Rückstand, der in der Finals-Geschichte noch nie aufgeholt wurde, quasi schon abgeschrieben werden.

Immerhin ist ihm seine Schwäche bewusst. „Ich muss noch eine Menge lernen“, gab der 25-Jährige nach der schmerzhaften Niederlage in Spiel 3 zu, die er in Anführer-Manier auf seine Kappe nahm. „Das sind meine ersten NBA-Finals, also werde ich daraus lernen, ganz sicher.“

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Auch Irving galt eigentlich auch nie als überdurchschnittlicher Verteidiger, im Gegenteil - konnten in den Playoffs aber häufiger gut dagegenhalten und seinen Einsatz steigern. Irving erschwerte Würfe, schaffte es, vor seinem Gegenspieler zu bleiben und half seinem Team so ungemein viel.

Alter & Skandale: Wie lange geht das mit Irving noch gut?

Doch wie lange kann der 32-Jährige noch auf dem höchsten Level performen? Geht es nach ihm selbst, seien ihm diesbezüglich keine Grenzen gesetzt. Mit Fingerzeig auf Ex-Teamkollege und Legende LeBron James (40), der immer noch auf höchstem Level spielt, wollte Irving, angesprochen von ESPN, davon kürzlich noch nichts wissen.

Die andere Frage: Wie lange geht das mit dem Charakter Irvings noch gut? So gefühlvoll er mit dem Ball umgehen kann, desto teils desaströse Meinungen vertrat er in der Vergangenheit bereits öffentlich - und handelte sich dadurch nicht nur den ein oder anderen Shitstorm ein, sondern trieb damit auch Keile in seine jeweiligen Teams. Vom Skandalprofi wurde er zum Anführer. Die Frage ist: Schlummern in Irving noch die problematischen Tendenzen? Sein gereift wirkendes Verhalten in Dallas darf Mavs-Fans aber durchaus optimistisch stimmen.

Abhängigkeit von Star-Duo ist zu groß

Wenngleich Doncic und Irving in der regulären Saison durchschnittlich mehr als die Hälfte der Mavs-Punkte selbst erzielten (59,5 von 117,9 Punkten pro Spiel) und zusammen weitere 15 Assists pro Partie verteilten, wurde vor allem in den Playoffs deutlich, dass sie Hilfe brauchen.

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Hinter dem Duo punktete in den Playoffs nur P.J. Washington durchschnittlich zweistellig (13 Punkte) - auch dieser ließ im Finale aber nach. Zum Vergleich: beim Meister aus Boston legten trotz der Star-Power von Jayson Tatum und Jaylen Brown immerhin fünf Akteure eine zweistellige Punkte-Ausbeute auf. Die Mavs brauchen mehr offensive Leistung abseits von Doncic und Irving. Große Veränderungen wird es aber wohl nicht geben.

Kader bleibt zusammen - Hoffnung auf Lively & Co.

Einzig bei Derrick Jones Jr. läuft der Vertrag nach dieser Saison aus, ansonsten haben alle Spieler aus der Playoff-Rotation der Finals-Teilnehmer mindestens einen Vertrag für die nächste Saison. Dazu soll mit Jones Jr. verlängert werden, wie General Manager Nico Harrison bereits verriet: „Er ist ein Teil unseres Kerns in der Zukunft, also hoffen wir, dass wir das hinbekommen.“

Mit Washington (25), Daniel Gafford (25) und Rookie Dereck Lively II. (20) haben die Mavs immerhin einige vergleichsweise junge Spieler, die in der kommenden Saison mehr Verantwortung übernehmen könnten. Washington und Gafford stießen erst zur Trade Deadline zu den Mavericks und werden ab Oktober in ihre erste komplette Saison in Dallas gehen, dazu kann man sich von Lively in seiner zweiten Spielzeit ebenfalls einen Leistungssprung erhoffen. Besonders im Zusammenspiel mit Irving und Doncic entpuppte sich der 2,16-Meter-Mann bereits jetzt als Waffe.

Es handelt sich bei den Mavericks nicht um den talentiertesten Kader, wenn man Dallas beispielsweise mit der Konkurrenz aus Oklahoma City vergleicht, allerdings gibt es bei einigen Akteuren eben noch Verbesserungspotential. Das macht den Verantwortlichen Hoffnung, dass man auch in den kommenden Jahren um die Meisterschaft mitspielen kann.

Doncic positiv: „Wir hatten eine verdammt gute Saison“

Angesprochen darauf, zeigte sich Doncic trotz der Finals-Niederlage bereits optimistisch. Als „großartig“ beschrieb er die Zukunft der Franchise. „Wir haben einige tolle personelle Veränderungen (Trades für Washington & Gafford, Anm. d. Red.) vorgenommen. Ich würde sagen, wir sind jetzt seit erst fünf Monaten zusammen.“

„Natürlich haben wir die Finals nicht gewonnen, aber wir hatten eine verdammt gute Saison“, fasste es der Slowene zusammen. Schließlich hatte es seine Mannschaft in der vorherigen Saison nicht einmal bis in die Playoffs geschafft. „Ich bin stolz auf jeden einzelnen Spieler, der auf dem Parkett stand, auf alle Trainer, auf alle Leute hinter den Kulissen.“

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Irving: „Unser Ziel ist weiterhin, eine Meisterschaft zu gewinnen“

Eine andere Variante, um die Zukunft der Mavs zu beschreiben, wählte Doncics Trainer Jason Kidd: „Wenn man einen der besten Spieler der Welt hat, sollte man immer um eine Meisterschaft kämpfen.“ Und auch Irving machte keinen Hehl daraus, dass er heiß auf einen Ring mit den Mavs ist: „Ich denke, wir haben aus dieser Serie gelernt, was es braucht, um nicht nur wieder auf dieses Niveau zu kommen, sondern auch auf diesem Niveau zu gewinnen.“ sagte Irving. „Die Celtics sind in dieser Saison das perfekte Beispiel für uns, weil sie in den letzten Jahren so viel zu bewältigen hatten. Unser Ziel ist weiterhin, eine Meisterschaft zu gewinnen.“

Alles andere wäre jedoch auch eine Enttäuschung, wenn man sich bereits so kurz davor befand. Dennoch scheint es auch irgendwie so, als hätten die Mavs eine große Gelegenheit verpasst.

Hat Dallas eine einmalige Chance verpasst?

Die Celtics sind jung und werden in den kommenden Jahren vermutlich eher noch stärker. Dazu kommen die Milwaukee Bucks um Giannis Antetokounmpo, die nach einer enttäuschenden Saison zurückschlagen wollen. Nicht leichter wird es im Westen, wo neben OKC und den Timberwolves der entthronte Champion aus Denver mit Nikola Jokic sicher die größte Gefahr ausstrahlt.

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Trotzdem haben die Mavs schon einmal alle Kritiker Lügen gestraft.

Wer hätte nach dem bitteren Vorjahr ohne Playoffs schließlich gedacht, dass Doncic und Irving die Mavs in dieser Saison in die Finals führen? Warum soll ihnen das also nicht nächstes Jahr erneut gelingen?