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Schwere Erkrankung! NBA-Superstar mit irrem Playoff-Fluch

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Schwere Erkrankung! NBA-Superstar mit irrem Playoff-Fluch

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Superstar trotzt Gesichtslähmung

Joel Embiid will mit den Philadelphia 76ers endlich einen großen Playoff-Run starten. Der Superstar muss aber mal wieder einen herben Rückschlag hinnehmen.
Embiid kämpft mit gesundheitlichen Problemen
Embiid kämpft mit gesundheitlichen Problemen
© IMAGO/Icon Sportswire
Joel Embiid will mit den Philadelphia 76ers endlich einen großen Playoff-Run starten. Der Superstar muss aber mal wieder einen herben Rückschlag hinnehmen.

Eigentlich hätte Joel Embiid allen Grund zum Strahlen gehabt. Der Superstar hatte sein Team mit einer Monster-Performance und 50 Punkten zum wichtigen 125:114-Sieg über die New York Knicks geführt und so in der Best-of-Seven-Serie auf 1:2 verkürzt.

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Stattdessen saß er auf der Pressekonferenz mit einer schwarzen Sonnenbrille und berichtete von einer Krankheit, die den Fans den Atem stocken ließ. So leidet er nicht nur unter seinem lädierten Knie, sondern auch unter einer milden Form der Bell-Lähmung.

„Ich glaube, es begann ein oder zwei Tage vor dem Spiel in Miami (im Play-in-Turnier, Anm. d. Red.). Ich hatte schlimme Migräne und dachte, es sei nichts“, schilderte der MVP.

Dass er trotzt dieser Erkrankung, die für eine Lähmung in einer Gesichtshälfte sorgt, einen neuen persönlichen Punkte-Bestwert in den Playoffs auflegte, ist umso bemerkenswerter. „Es ist ziemlich lästig, wissen Sie, mit der linken Seite meines Gesichts, meinem Mund und meinem Auge. Also ja, es war hart“, sagte Embiid und ergänzte: „Aber ich gebe nicht auf, also muss ich weiterkämpfen.“

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Embiid mit unglaublichem Verletzungspech

Sein Kämpferherz in allen Ehren - es ist auch die Fortsetzung eines irren Playoff-Fluchs, der auf ihm lastet.

Bereits vor seiner ersten Playoff-Serie erwischte es ihn übel. Nach einem Zusammenprall mit Mitspieler Markelle Fultz verletzte er sich Ende März 2018 an der Augenhöhle und verpasste die ersten zwei Begegnungen gegen die Miami Heat.

Im Jahr darauf infizierte er sich mit einem Virus und hatte mit Durchfall zu kämpfen. 2021 zog er sich in Runde eins einen kleinen Meniskusriss zu, spielte aber trotz Schmerzen weiter. Vor zwei Jahren hatte er eine Daumenverletzung, Gehirnerschütterung und eine erneute Verletzung der Augenhöhle. Lediglich in der Corona-Saison 2020 blieb er verletzungsfrei.

Doch all seine Verletzungen in der Vergangenheit und auch die aktuelle Lähmung halten den 30-Jährigen nicht davon, sich in Dienste seines Teams zu stellen. „Selbst auf einem Bein werde ich es weiter versuchen“, erklärt er seine Herangehensweise.

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Embiid als Sinnbild eines gescheiterten Projekts?

Die Verletzungen haben aber ihre Spuren hinterlassen. Zur Wahrheit gehört schließlich, dass er bisher noch nie in einem Conference Finale stand - zu wenig für einen der besten Spieler, der jemals seine Position bekleidet hat.

„Wenn wir jemandem die Schuld geben wollen, dann immer dem talentiertesten und begabtesten des Teams und das ist Embiid“, sagte Ex-NBA-Profi Gilbert Arenas einmal.

Genau das ist der dritte Pick des 2014er-Drafts, der mit großen Vorschusslorbeeren gekommen in die Liga gekommen war. Er sollte den 76ers endlich wieder einen Titel bescheren, schließlich müssen die Philly-Fans seit 1983 auf eine NBA-Trophäe warten.

Unter dem Motto „Trust the process“ erfuhr das Team in den Jahren danach einen großen Hype, denn General Manager Sam Hinkie wollte der Franchise über den Draft ein neues Gesicht verleihen.

Von den vielen hochgelobten Talenten wie Ben Simmons, Markelle Fultz oder Jahlil Okafor ist nur noch Embiid übrig. Er ist das Gesicht der Franchise geworden, weil er im Gegensatz zu seinen Teamkollegen konstant gute Leistungen bringt und relativ häufig auf dem Feld steht.

Embiid enttäuscht in den Playoffs

Doch auch der 2,13-Meter-Hüne ist nicht ganz unschuldig an der Tatsache, dass sein Team noch nicht den nächsten Schritt gemacht hat. Neben immer wieder auftretenden Verletzungen - nur zweimal stand er in mehr als 65 Partien auf dem Parkett - erlaubte er sich auch regelmäßig Aussetzer in den Playoffs.

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Seine Statistiken in der Postseason sind fast durchgehend schlechter als in der Regular Season. Dabei steht er durchschnittlich zweieinhalb Minuten länger auf dem Feld und hat somit in der Theorie sogar mehr Möglichkeiten zu glänzen.

Trotzdem will es in den Playoffs bisher noch nicht so richtig laufen. Besonders eklatant war der Einbruch in der Vorsaison. Mit dem MVP-Titel im Rücken wollte er endlich den nächsten Schritt machen. Nach einem 4:0 gegen die Brooklyn Nets wartete mit den Boston Celtics ein harter Brocken.

Doch die 76ers erarbeiteten sich eine 3:2-Führung und konnten in eigener Halle den Sprung ins Conference Finale perfekt machen. Embiid, der zwischenzeitlich mit Knieproblemen zwei Partien ausgesetzt hatte, führte sein Team an und lieferte mit 26 Punkten in Spiel sechs ab.

Embiid droht trauriges Schicksal

Es war aber zu wenig, denn die Celtics gewannen dank eines starken Schlussspurts, ehe sie in Spiel sieben mit 112:88 über die 76ers hinwegfegten. In den letzten fünf Viertel der Serie gelangen Embiid magere 21 Pünktchen, nur acht seiner 24 Würfen fanden den Weg in den Korb.

Da war er wieder, der Playoff-Embiid - der Mann, der mit seinem Ausscheiden einen neuen Negativrekord aufstellte. Noch nie war der Punkteschnitt eines MVP in den Playoffs derart eingebrochen, er sank von 33,1 Zählern auf 23,7.

Gelingt Embiid in den kommenden Jahren nicht mehr der Turnaround, droht ihm immer mehr das Schicksal von Carmelo Anthony. Dieser war in seiner Karriere ähnlich wie bisher Embiid für sein unheimliches Talent und seine starken Leistungen in der Regular Season bekannt. Doch in den großen Momenten lieferte er zu selten ab.

Noch hat Embiid die Chance, seinen Playoff-Rekord von jeweils 28 Siegen und Niederlagen zu verbessern. Die Serie mit den New York Knicks ist noch nicht entschieden. Es liegt nicht zuletzt am Superstar, sein Team ins gelobte Land, die NBA Finals, zu führen.

Hierbei würde es enorm helfen, schnell die Bell-Lähmung zu überwinden. „Ich habe ein schönes Gesicht und hoffe, dass es so bleibt. Ich mag es nicht, wenn mein Mund in die andere Richtung zeigt“, erklärte er. Schließlich möchte er doch so gerne lächeln und im Juni die Trophäe in die Höhe recken.