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NBA All-Star Game: Radikal anders machen - oder abschaffen!

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NBA All-Star Game: Radikal anders machen - oder abschaffen!

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Radikal ändern - oder abschaffen!

Das All-Star Game in der NBA gerät zur reinen Show-Veranstaltung. Spieler und Fans kritisieren den Modus in seiner jetzigen Form zu Recht. So sollte er keine Zukunft mehr haben - meint SPORT1-Redakteur Robin Wigger.
Das All-Star-Game der NBA funktioniert so nicht mehr
Das All-Star-Game der NBA funktioniert so nicht mehr
© SPORT1 / Imago
Das All-Star Game in der NBA gerät zur reinen Show-Veranstaltung. Spieler und Fans kritisieren den Modus in seiner jetzigen Form zu Recht. So sollte er keine Zukunft mehr haben - meint SPORT1-Redakteur Robin Wigger.

Kurz vor Ende des zweiten Viertels trieb Luka Doncic das absurde Schauspiel auf seinen Höhepunkt. Der Star der Dallas Mavericks donnerte den Ball bei einem Wurfversuch aus der eigenen Hälfte aus 22 Metern ans gegenüberliegende Brett.

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Mit Doncic und Nikola Jokic machten zwei der besten Basketballer der Welt am Sonntag erneut überhaupt keinen Hehl daraus, dass ihnen am All-Star Game der aktuellen Form wenig liegt.

Natürlich stand beim Aufeinandertreffen der Megastars, das dieses Mal in Indiana stattfand, schon immer der Spaß im Vordergrund. Und es gab schon immer Spieler, die nicht unbedingt zum Show-Charakter passten – Dirk Nowitzki lässt grüßen.

NBA-Boss Silver kritisiert Spieler

Doch was beim 211:186-Sieg der Ost-Auswahl gegen den Westen passierte, gefiel auch Commissioner Adam Silver nicht.

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„Wir erwarten keine Intensität wie in den Playoffs. Aber wir erwarten ein spannendes Spiel für unsere Fans“, hatte der Liga-Boss im Vorfeld erklärt und immer wieder seine Hoffnung auf mehr Wettbewerb und Einsatz geäußert – und wurde wie auch NBA-Legende Larry Bird („Es ist sehr wichtig, wenn man die besten Spieler der Welt zusammen hat, dass man hart spielt und den Fans zeigt, wie gut sie wirklich sind“) und viele Fans bitter enttäuscht.

Denn Spannung kam kaum auf, stattdessen gab es keine Defense und keine Stimmung – und Rekorde wurden en masse gebrochen. Zum ersten Mal erzielte ein Team mehr als 200 Punkte, auch die 397 Zähler insgesamt waren ein Bestwert.

Es wurden mehr Dreier (168!) probiert als früher Punkte markiert - was in gewisser Weise nur den Trend der Spielweise der Liga an sich bestätigt, aber eine fast schon verstörende Dimension erreichte.

LeBron James fordert Änderungen

LeBron James, der mit seiner 20. Teilnahme einen weiteren Rekord aufstellte, betonte, dass eine Lösung gefunden werden müsse. Das simple Auf-und-Ab-Gejogge mache zwar durchaus Spaß, spreche aber gegen den Wettbewerbscharakter der Spieler.

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Das Problem: Mit Jokic, Doncic oder auch Anthony Edwards von den Minnesota Timberwolves („Das All-Star Game werde ich nie als besonders wettbewerbsintensiv ansehen“) zeigten drei „neue“ Gesichter der Liga (verständlicherweise) ihr Desinteresse am Event.

Die NBA - die das Problem nicht als einzige der US-Profiligen hat - hat in den vergangenen Jahren durchaus probiert, mit Änderungen für mehr Attraktivität zu sorgen.

Die Aufteilung zwischen Ost und West kam beispielsweise erst bei der Ausgabe 2024 zurück, nachdem die sechs Jahre zuvor die jeweiligen Kapitäne ihre Mitspieler auswählen durften. Mit dem Elam Ending wurde für einige Jahre das vierte Viertel ohne laufende Spieluhr ausgetragen, bis ein Team einen gewissen Zielwert erreicht hatte. Erfolg brachte das aber nur bei der spannenden Ausgabe 2020.

Vielleicht muss doch darüber nachgedacht werden, dem Sieger des Spiels eine Zusatzmotivation zu geben. Heimrecht in den NBA-Finals für das Team aus der Conference des All-Star-Gewinners ist ein immer wieder aufkommender, extremer, aber nicht unbedingt beliebter Vorschlag, der wohl kaum in die Tat umgesetzt werden wird.

Womöglich muss zukünftig das Team USA gegen eine Auswahl internationaler Spielern auflaufen – genug Talent ist mit Doncic, Jokic oder 50-Punkte-Mann Karl-Anthony Towns allemal vorhanden. Spätestens nach dem WM-Fiasko 2023 ist hier sicher der Ehrgeiz bei einigen US-Stars geweckt.

All-Star Game in dieser Form abschaffen

Vermutlich ist es aber auch die einzige Lösung, das All-Star Game in dieser Form abzuschaffen. Silver betont immer, dass es darum gehe, was die Fans wollen – das uninspirierte Gezocke war das trotz einiger individueller Highlights nicht, das wurde durch einige deutliche Reaktionen von Zuschauern bei X erkennbar.

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„Der größte Feind der All-Star Games ist einfach das Geld, das die Spieler verdienen“, meinte Journalist Darren Rovell: „Sie wollen sich nicht verletzen. Also geben sie nicht alles. Das Ergebnis ist ein schreckliches Produkt.“

Ohne den vermeintlichen Höhepunkt des Wochenendes könnte die Liga den Fokus noch mehr auf einzelne Wettbewerbe legen. Das geschlechterübergreifende Dreier-Duell zwischen Stephen Curry und Sabrina Ionescu war hier ein guter Anfang. Und warum nicht mal ein Eins-gegen-Eins-Turnier zwischen den Topstars probieren?