Schocknachricht in der NBA! Die Golden State Warriors trauern um ihren Assistenztrainer Dejan Milojevic. Der 46-Jährige - eine Basketball-Legende in der serbischen Heimat - hatte diesen Posten seit 2021 bei der Franchise inne und galt als enger Vertrauter des Trainers Steve Kerr.
Tragödie erschüttert die NBA
Am Mittwoch hatten zunächst mehrere serbische Medien übereinstimmend über den Tod Milojevics berichtetet, der bei einem Mannschaftsessen mit den Warriors einen tödlichen Herzinfarkt erlitten hat.
Der serbische Verband bestätigte die Meldungen mit einem Statement bei X: „Mit großem Schmerz und Trauer hat der serbische Verband die Nachricht erhalten, dass uns Dejan Milojevic viel zu früh verlassen hat.“
Warriors trauern: Co-Trainer verstorben
Auch die Warriors äußerten sich am Abend zur Todesnachricht, nachdem zunächst allein erklärt worden war, es habe um den 46-Jährigen während eines Team-Essens in Salt Lake City einen „medizinischen Notfall“ gegeben.
„Wir sind zutiefst erschüttert über den plötzlichen Tod von Dejan Milojevic. Dies ist ein schockierender und tragischer Schlag für alle, die mit den Warriors zu tun haben, und eine unglaublich schwierige Zeit für seine Familie, Freunde und uns alle, die das unglaubliche Vergnügen hatten, mit ihm zusammenzuarbeiten. Wir trauern mit und um seine Frau Natasa und ihre Kinder Nikola und Masa.“
Wie die Warriors in einem Statement auf X weiter mitteilten, sei der Serbe infolge eines Herzinfarkts gestorben.
Auch Warriors-Neuzugang Brandin Podziemski meldete sich in den sozialen Medien zu Wort. „Du hast mein Leben in so kurzer Zeit verändert“, schrieb der 20 Jahre alte Shooting Guard und ergänzte: „Das Wichtigste, was du mir je gesagt hast, war, einfach zu lächeln! Deine Freude und dein Lachen werden wir für immer vermissen. Scheine vom Himmel auf uns herab.“
Das für die Nacht auf Donnerstag (MEZ) angesetzte Spiel des Teams bei den Utah Jazz wurde verlegt, ein neuer Termin steht noch nicht fest.
Große Anteilnahme aus der NBA
Der Tod von Milojević löste eine Welle der Anteilnahme aus. Vor den Spielen am Mittwoch legte die NBA eine Schweigeminute ein. Der serbische Atlanta-Star und Landsmann des verstorbenen Milojević, Bogdan Bogdanovic, lehnte zunächst vor dem Spiel einen Kommentar sichtlich angefasst ab. „Es tut mir leid. Ich kann im Moment nicht darüber sprechen. Ich fühle mich so schlecht“, sagte er nur und klopfte sich dabei auf die Brust.
Nach der Partie teilte Bogdanovic seine Gedanken mit und schwärmte von seiner Lebenseinstellung. „Er wollte immer seinen Familien-Lifestyle leben“ und „verfolgte nie Geld“ oder „seine Karriere“, das mache ihn zu einem „großartigen Beispiel für jeden, wie man das Leben zu leben hat.“
Toronto-Coach Darko Rajakovic, ebenfalls Serbe, sprach über Milojević fantastische Erfolge und seinen großartigen Einfluss auf viele Spieler sowohl in seiner aktiven Zeit als auch später als Trainer. Als sie das letzte Mal zusammen waren, „sprach er von seinem Traum eines Tages Cheftrainer des serbischen Nationalteams zu sein“, doch „leider ist er nicht mehr unter uns um die Träume und Ziele zu teilen“, erinnerte sich Rajakovic.
Außerdem erzählte der Toronto-Coach sichtlich emotional und mit Tränen in den Augen auf die Frage bezogen, was er vor dem Spiel zu seinem Team sagte: „Ich habe meinen Jungs gesagt, dass ich sie liebe“. Zudem sei „der Eröffnungsspielzug des Spiels ein „ATO“ gewesen, den mein Freund „Deki“ (Dejan) in die NBA brachte. Ich habe den Spielzug von ihm geklaut. Ich widme den Sieg dem Team und ihm.“
Luka Doncic, Star der Dallas Mavericks, postete ein Bild von Milojević und schrieb: „Ruhe in Frieden, Deki.“
NBA-Commissioner Adam Silver sprach von der Trauer der NBA „über das plötzliche Ableben von Golden-State-Assistenztrainer Dejan Milojević, einem geliebten Kollegen und guten Freund für so viele in der globalen Basketball-Community.“
Die Erfolge als Spieler und Trainer
Milojevic war einer der bekanntesten serbischen Spieler seiner Zeit und 22 Jahre lang als Profi im Einsatz.
Als Forward lief er unter anderem für die Topklubs Partizan Belgrad, Galatasaray, Valencia und Buducnost auf. Mit Partizan gewann Milojevic 2004, 2005 und 2006 den Meistertitel in Serbien und wurde zum MVP der Saison gewählt. In den Jahren 2005 und 2006 war er der beste Scorer der Liga.
Auf internationaler Ebene gewann Milojevic mit der serbisch-montenegrinischen Nationalmannschaft die Goldmedaille bei der EM 2001, zu seinen Teamkollegen gehörten damals unter anderem NBA-Legende Peja Stojakovic und Sasa Obradovic, der spätere Meister- und Pokalsieger-Coach der Köln 99ers und ALBA Berlin, Obradovic würdigte Milojevic bei X als „lieben Freund“ und „wundervollsten Menschen, den ich kannte“.
Als Coach war er dann von 2012 bis 2020 bei Mega Basket und 2021 bei Budnocost tätig: Er gewann dort in Montenegro das Double, ehe es zu Golden State ging und in seiner ersten Saison 2022 die Meisterschaft gewann.