Es wird einfach nicht ruhig um NBA-Superstar James Harden. Der Guard der Philadelphia 76ers sorgte bei seiner Promo-Reise in China fast täglich mit neuen Aussagen für mächtig Wirbel.
Wechsel-Hammer um Harden?
Harden möchte seinen aktuellen Arbeitgeber unbedingt verlassen und versucht den Wechsel nun mit verschiedenen Sticheleien zu erzwingen.
Zunächst hatte es in den USA Berichte darüber gegeben, dass Harden einen Trade durch einen Streik erzwingen wolle. Dann legte er einen Tag später bei einem Event in China selber nach und schoss gegen Sixers-Präsident Daryl Morey, bezeichnete diesen sogar als Lügner.
Nun machte Harden die nächste skurrile Andeutung: Er könne sich einen Wechsel nach China vorstellen.
Harden über China: „Die Leute verdienen, mich hier spielen zu sehen“
Der 34-Jährige verblüffte die anwesenden Fans auf einem Sponsoren-Event: „Jedes Mal, wenn ich hierherkomme, dann bekomme ich so viel Liebe. Das ist verrückt. Ich habe deswegen das Gefühl, dass die Leute verdienen, mich hier spielen zu sehen.“
Seine Fans in China würde dieser Wechsel logischerweise begeistern. Immerhin zählt Harden im Reich der Mitte immer noch zu den beliebtesten Spielern der NBA. Das zeigte auch ein weiteres Sponsoren-Event, bei dem „The Beard“ innerhalb weniger Sekunden 10.000 Flaschen seines Weins verkaufte.
Einen Wechsel von Harden nach China wird es trotz dieser Ankündigung aber wohl trotzdem zumindest vorerst nicht geben. Hardens Vertrag bei den Sixers läuft auch in der kommenden Saison und sollte dieser im letzten Jahr mehr als 30 Tage nicht zur Arbeit erscheinen, darf der Spieler auch im darauffolgenden Jahr nicht wechseln, auch nicht ins Ausland.
Zudem sind die Gehälter in der chinesischen Liga CBA reguliert. Ausländische Spieler dürfen maximal fünf Millionen Dollar pro Jahr verdienen. Der Guard verdient aktuell knapp 35 Millionen Dollar im Jahr und würde in Zukunft wohl kaum solch große Abstriche für einen Wechsel nach China machen.
Nächste Harden-Provokation gegen Sixers-Präsident Morey?
Völlig inhaltslos ist die Ankündigung eines möglichen Wechsels nach China aber nicht.
Dass Harden ausgerechnet hier gegen den Sixers-Präsidenten Daryl Morey schießt und nun sogar einen Wechsel ins Spiel bringt, könnte die nächste Stufe der Provokation gegen seinen aktuellen Arbeitgeber sein.
Morey selbst ist in China nämlich seit seinen Kommentaren zu Hongkong vor knapp vier Jahren eine Persona non grata. Morey hatte damals als General Manager der Houston Rockets auf Twitter geschrieben: „Kämpft für Frieden, steht an der Seite von Hongkong.“
China hatte daraufhin ein Verbot für die Houston Rockets und TV-Übertragungen der NBA ausgesprochen, weswegen die Liga Hunderte Millionen Dollar durch die Lappen gingen. Den 76er-Präsidenten nun ausgerechnet hier als „Lügner“ zu bezeichnen, hat so gleich eine doppelte Stahlkraft.
Harden versucht nun schon seit einiger Zeit einen Wechsel weg aus Philadelphia zu provozieren, aktuell noch ohne Erfolg.
Dass er in der nächsten Saison noch für die Sixers spielt, ist dennoch kaum vorstellbar. Noch am Donnerstag behauptete er in einem Gespräch mit KHOU 11 in Houston, die Beziehung zur Organisation sei irreparabel.