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Die dunkle Seite einer NBA-Legende

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Die dunkle Seite einer NBA-Legende

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Die dunkle Seite einer NBA-Legende

Sportlich ist Karl Malone eine Legende der NBA. Im Duo mit John Stockton steht er sinnbildlich für das perfekte Pick-and-Roll. Aber der Hall-of-Famer hat auch eine dunkle Seite.
Karl Malone war auf dem Platz ein Gigant
Karl Malone war auf dem Platz ein Gigant
© IMAGO/Icon Sportswire
Sportlich ist Karl Malone eine Legende der NBA. Im Duo mit John Stockton steht er sinnbildlich für das perfekte Pick-and-Roll. Aber der Hall-of-Famer hat auch eine dunkle Seite.

Er ist einer der besten NBA-Spieler, der nie eine Meisterschaft feiern durfte: Karl Malone! Der zweimalige MVP prägte die Liga 19 Jahre lang und steht mit seinen 9.787 Freiwürfen in seiner Karriere immer noch an der Spitze der NBA-Statistik. Dazu stand er bei 1.471 seiner 1.476 NBA-Spiele von Beginn an auf dem Parkett. Kein Spieler lief öfter als Starter auf.

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Der Power Forward, der am 24. Juli 2023 seinen 60. Geburtstag feiert, darf also zurecht als eine echte Legende der NBA bezeichnet werden. Zumal er der älteste Spieler ist, dem ein Triple Double gelang. Mit 40 Jahren und 127 Tagen legte er am 28. November 2003 elf Rebounds und je zehn Punkte und Assists auf. Damit war er maßgeblich am 103:87-Erfolg seiner Los Angeles Lakers gegen die San Antonio Spurs beteiligt.

Wegen seiner Treffsicherheit - Malone liegt mit 36.928 Punkten auf Rang drei der ewigen Bestenliste - bekam er den Spitznamen „The Mailman“ verliehen, da er den Ball so zuverlässig durch den Korb beförderte, wie ein Postbote Briefe zustellt.

Zur Legende wurde er bei den Utah Jazz, für die er in 18 seiner 19 Spielzeiten auflief und mit John Stockton ein kongeniales Duo bildete. Zusammen hoben sie das Pick-and-Roll auf ein neues Level und wurden damit stilprägend für zahlreiche Teams. An die Perfektion Malones und Stocktons kam jedoch niemand auch nur annähernd heran. Selbst Michael Jordan und seine legendären Chicago Bulls mussten in den Finalserien 1997 und 1998 alles aufbieten, um die Stockton/Malone-Jazz zu stoppen.

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Kein Wunder also, dass die Liga den „Mailman“ feiert und beim All-Star-Game 2023 in Salt Lake City als Juror beim Slam Dunk Contest einlud. Als vierzehnmaliger All Star und Top-Punktesammler weiß er nur zu gut, wie der Ball durch das Netz gestopft werden kann.

Schattenseiten in Karl Malones Vergangenheit

Mit dieser Wahl zeigt die NBA jedoch auch, dass sie bei Verfehlungen ihrer Stars neben dem Parkett nicht immer allzu genau hinschauen will. Denn die Vergangenheit Malones hat auch ihre Schattenseiten. Im Jahr 1998 erkannte Malone die Zwillinge Daryl und Cheryl Ford als seine Kinder an. Vorausgegangen war ein Rechtsstreit, in dem es zu einer außergerichtlichen Einigung zwischen dem NBA-Star und Bonita Ford, der Mutter der Zwillinge, kam.

In den Medien wurde die Wiedervereinigung als emotionale Wohlfühl-Story dargestellt, in der auch Malone seine Rolle spielte: „Ich habe es nicht richtig gehandhabt. Ich habe mich geirrt“, sagte er damals über seine Entscheidung, seine Vaterschaft lange Zeit nicht anzuerkennen. „Vaterzeit ist das Größte überhaupt und man kann es nicht zurückbekommen.“

Aber was ist mit Demetress Bell? Als 20-Jähriger, als Basketballspieler an der Louisiana Tech University im Einsatz, schwängerte Malone die damals 13 Jahre alte Gloria Bell, die Sohn Demetress zur Welt brachte. Zwar verzichtete die Familie auf rechtliche Schritte zuerst, aber nachdem Malone seine Vaterschaft nicht anerkannte und damit die Abmachung brach, ging es doch vor Gericht. Am Ende stand, wie 15 Jahre später bei Bonita Ford, eine außergerichtliche Einigung, die es Malone ermöglichte, sich nicht als Vater eintragen zu müssen.

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Erst im Alter von 17 Jahren lernte Demtress seinen Vater kennen. „Es sei zu spät für ihn, sein Vater zu sein, und er müsse es alleine schaffen“, sagte Demetress, der fünf Jahre lang für die Buffalo Bills und Philadelphia Eagles in der NFL auflief, im Rückblick der Zeitschrift Rolling Stone.

Unpassendes Verhalten gegenüber Bryants Ehefrau?

Aber damit nicht genug! Auch gegenüber Kobe Bryants Witwe Vanessa soll sich Malone unrühmlich verhalten haben. Als Vanessa Bryant von Malones Ehefrau Kay dessen Telefonnummer bekommen hatte, um Malones Sohn während eines Lakersspiel einladen zu können, soll Malone sie anzüglich angesprochen haben.

„Warum kommst du nicht her, setzt dich neben mich und umarmst mich fest? Wenn du das tust, wird es auf dem Cover jeder Zeitschrift im Land sein“, hatte er ihr laut Rob Pelinka, Kobe Bryants damaliger Agent, gesagt. „Vanessa wusste nicht, was sie sagen sollte, weil dies das erste Mal war, dass sie mit Malone sprach, ohne dass Kobe oder Kay in der Nähe waren“, beschrieb Pelinka später diese Situation bei ESPN. Danach habe Malone sie demnach direkt gefragt, ob sie ihn möge. „Als einen Freund, Kays Ehemann“, habe Vanessa darauf geantwortet.

Zudem habe sie Malone daran erinnert, dass sie beide verheiratet seien und er alt genug wäre, ihr Vater zu sein. „Oh, wie dein Daddy?“, habe Malone darauf geantwortet, woraufhin sie das Gespräch abgebrochen habe. Bei einer gemeinsamen Aussprache mit Kobe und Kay sei die Freundschaft zwischen den beiden Paaren dann unwiderruflich zerbrochen.

Doch der Mann aus Summerfield in Louisiana hat auch seine guten Seiten. Im Jahr 2003 wurde er und seine Frau vom Gouverneur Utahs, Mike Leavitt, für ihr soziales Engagement gewürdigt. Zudem erhielt er bereits 1998 vom Tulsa Rotary Club den Henry P. Iba Citizen Athlete Award für seine Karl Malone Foundation For Kids.

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John Stockton wird zur Persona non grata

Grund genug wohl für die NBA, über seine Verfehlungen hinwegzusehen und den einstigen Superstar weiter zu feiern. Ironie der Geschichte: Sein einstiger kongenialer Partner John Stockton fiel während der Corona-Pandemie mit abstrusen Aussagen auf.

Stockton, überzeugter Masken- und Impfgegner, verbreitete in einem von der Regionalzeitung The Spokesman-Review zitierten Interview Falschinformationen, sprach von „zehntausenden, womöglich Millionen“ Impftoten und „hunderten Profisportlern“, die wegen der Impfung „auf dem Platz“ gestorben seien.

Er bezog sich dabei wohl auf eine via Social Media verbreitete Verschwörungstheorie, die zu diesem Zeitpunkt durch einen Faktencheck von Reuters längst als hanebüchene Fake News widerlegt war.

Hier reagierte die NBA mit voller Härte und hielt ihn von den Feierlichkeiten in Salt Lake City fern.