Die Denver Nuggets haben im NBA-Finale vorgelegt!

Das Team um Superstar Nikola Jokic bezwang die Miami Heat in Spiel 1 der Best-of-seven-Serie vor heimischer Kulisse mit 103:94. Jokic brillierte mit seinem neunten (!) Triple-Double der Playoffs: 27 Punkte, 14 Assists und 10 Rebounds gingen auf das Konto des zweimaligen MVP.

Schon zur Pause hatte Jokic 10 Assists, womit er laut ESPN erst der zweite Spieler der vergangenen 25 Jahre neben LeBron James (2017) ist, dem dieses Kunststück gelang. Zudem ist der serbische Center erst der achte Spieler mit einem Triple-Double im ersten Spiel der NBA-Finals - und der einzige Akteur neben Jason Kidd, der es in seinem Endspiel-Debüt schaffte.

„Ich konnte es kaum abwarten, dass es endlich losgeht. Mit Beginn des Spiels hat sich dann alles normal angefühlt. Ich denke, die Leute machen alles immer größer, als es in Wirklichkeit ist. Ich habe es genossen“, freute sich Jokic nach der Partie.

Und weiter: „Wir wollten einfach nur den ersten Schlag landen. In den ersten drei Runden haben sie auswärts ihr erstes Spiel gewonnen, und das wollten wir verhindern. Ich denke, wir haben einen guten Job gemacht.“

Mit seinem Treffer zum 104:90 gut eine Minute vor dem Ende beseitigte Jokic dann auch endgültig alle Zweifel am Heimsieg.

Teamkollege Jamal Murray erzielte 26 Punkte für die Nuggets, die zum ersten Mal in der Geschichte im Endspiel stehen. „Das ist das Schöne an diesem Team. Wir haben so viele verschiedene Waffen und so viele verschiedene Spielweisen. Du musst jeden bewachen. Wir sind frei und es macht eine Menge Spaß“, freute sich der Point Guard.

Shaquille O‘Neal verneigt sich vor Jokic

Matchwinner Jokic wurde nach dem Spiel auch von einer Legende gewürdigt.

„Ich lobe Big Men selten, aber du verdienst dir jegliches Lob auf dieser Welt, mein Bruder“, sagte der viermalige Meister-Center Shaquille O‘Neal in seiner Experten-Funktion für NBA TV: „Es ist beeindruckend, dir zuzusehen. Ich verneige mich vor dir.“

O‘Neal, der drei Titel mit den L.A. Lakers und Kobe Bryant und einen mit den Heat holte. lobte 2,11-Meter-Mann Jokic als „Definition eines großartigen Spielers“, den nicht nur für sich selbst agiere, sondern auch „die anderen gut aussehen lässt“.

Selbstkritik bei Heat-Star Butler

Eine andere Stimmungslage herrschte derweil bei den Heat. Bam Adebayo wehrte sich mit 26 Punkten und 13 Rebounds noch am meisten. Top-Star Jimmy Butler blieb mit 13 Zählern dagegen unter seinen Möglichkeiten - und zeigte sich im Anschluss selbstkritisch. „Wir haben zu viele Sprungwürfe genommen. Das gilt vor allem für mich. Ich habe den Korb nicht genug attackiert.“

Heat-Guard Gabe Vincent fügte an: „Es ist eine lange Serie. Wir werden Anpassungen vornehmen. Und wir werden aus dieser Niederlage lernen.“

Lernen dürften die Heat vor allem aus der Tatsache, dass für sie während der gesamten Partie nur zwei Freiwürfe heraussprangen - so wenige gab es für ein NBA-Team in einem Playoff-Spiel bislang noch nie. Eine deutlich aggressivere Spielweise dürfte für die nächste Partie also Pflicht sein.

Spiel zwei findet in der Nacht auf Montag erneut in Denver statt.