Jede Menge Bewegung in der NBA, auch jenseits des NBA Draft: Wenige Stunden nach der Enthüllung des Wechsels von Chris Paul von den Washington Wizards zu den Golden State Warriors ist der schon vorher enthüllte Deal um Kristaps Porzingis offiziell gemacht worden.
NBA-Hammerdeal ist offiziell
Der lettische Hüne wechselt zu den Boston Celtics, im Rahmen eines Three-Team-Deals, zusätzlich sind noch die Memphis Grizzlies involviert.
Haben die Meisterschaftsanwärter aus Boston damit ihr fehlendes Puzzleteil gefunden?
Deal um Wizards, Celtics und Grizzlies
Die Boston Celtics bekommen neben Porzingis, einen Erstrunden-Pick im diesjährigen Draft (Nr. 25) sowie einen Erstrundenpick 2024, den die Grizzlies 2019 von den Golden State Warriors im Iguodala-Trade erhielten.
Die Wizards begrüßen Guard Tyus Jones - der prädestinierte Erbe für den an die Phoenix Suns abgegebenen Bradley Beal -, Forward Danilo Gallinari und Center Mike Muscala, zudem einen Zweitrundenpick (Nr. 35). Dies hatte zuvor schon ESPN-Basketballguru Adrian Wojnarowski berichtet.
Den Memphis Grizzlies schließt sich in diesem Zuge Celitcs-Guard Marcus Smart an.
Wizards treten nach Beal auch Porzingis ab
Der im Zentrum des Deals stehende 2,21-Meter-Mann Porzingis kam pro Spiel bisher auf 19,6 Punkte, 7,9 Rebounds und 1,8 Blocks. Seit 2022 spielte der Lette für die Wizards, nachdem er zuvor für die Dallas Mavericks und die New York Knicks aktiv war.
Nach Beal ist Porzingis innerhalb weniger Tage der zweite Star, den die Wizards an einen ambitionierten Titelaspiranten abgeben: Der diesjährige Eastern-Conference-Finalist wird mit Porzingis, Jayson Tatum und Jaylen Brown wieder nach dem ersten Titel seit 2008 greifen (seinerzeit mit Ray Allen, Kevin Garnett und Paul Pierce).
In einem Abschiedstweet verabschiedete sich Porzingis aus Washington: „Auf Wiedersehen zu sagen, ist immer hart. Ich werde euch alle vermissen. Wizards-Fans, danke, dass ihr mir so viel Unterstützung gezeigt habt.“
Porzingis das fehlende Puzzleteil?
Porzingis bringt den Celtics deutlich mehr Hoheit unterm Korb. Mit seinen 2,21 Metern kreiert der Lette eigene Würfe, kann kleinere Missmatches unmittelbar ausnutzen. Auch bringt er den Celtics die Freiheit Tatum auf der 3 oder 4 spielen zu lassen, Brown auf der 2 oder 3.
Einzig die Verletzungsanfälligkeit könnte ein Hindernis werden. Porzingis absolvierte in seiner bisherigen Karriere „nur“ 402 NBA-Spiele, das sind nur etwas über 50 Spiele pro Saison - und er muss bei den Celtics nun auch eine Fanbase überzeugen, die über Smarts Abgang verstimmt ist.
Marcus Smart brachte den TD Garden regelmäßig in Wallung, galt als Fan-Liebling in Boston - nicht zuletzt aufgrund seiner grün gefärbten Haarspitzen. Porzingis wird sich also gutstellen müssen mit den Fans - und wieder Leistung zeigen, wie in seinem Allstar-Jahr 2018.
Boston Celtics haben drohendes Scheitern des Deals abgewendet
Bei den Wizards - die in der vergangenen Saison die Playoffs verpasst haben - vollzieht der neue Teampräsident Michael Winger (früher General Manager der L.A. Clippers) derweil einen radikalen Neuaufbau, der am Donnerstag offenbar geworden Tausch von „CP3″ gegen Jordan Poole ist da der nächste Schritt.
Kurz vor einem möglichen Trade drohte der gesamte Deal jedoch zu platzen. Laut The Athletic und Adrian Wojnarowski zogen die L.A. Clippers als möglicher dritter Trade-Partner im letzten Moment zurück. Die Clippers hätten Marcus Morris und Amir Coffey zu den Wizards getradet und außerdem ihren 30. Pick abgeben.
Dafür sollten offenbar Malcolm Brogdon und Danilo Gallinari zu den Clippers wechseln, allerdings war den Verantwortlichen ein Trade, aufgrund der Verletzungshistorie von Brogdon, zu riskant. Dies berichtete Sportreporter Marc Stein in seinem Substack-Newsletter.
Dennoch konnten die Celtics offenbar schnell eine Lösung finden. Dies war auch dringend notwendig, da sich Porzingis bis Mitternacht über seine Spieler-Option in Höhe von 36 Mio. Dollar hätte entscheiden müssen.