Nur zwei Wochen nach dem dramatischen Ausscheiden in Game 7 der Conference Semifinals gegen die Boston Celtics und der anschließenden Trennung von Hall-of-Fame-Coach Doc Rivers haben sich die Philadelphia 76ers einen neuen Headcoach gesichert.
Trainer-Überraschung in der NBA
Nick Nurse, fünf Saisons lang verantwortlich für die Toronto Raptors, beerbt Rivers an der Seitenlinie und wird damit zum 26. Trainer in der Geschichte der Sixers. Wie NBA-Insider und ESPN-Journalist Adrian Wojnarowski am späten Montagabend mitteilte, sei das Team aus Philadelphia nicht das einzige im Poker um Nurse gewesen.
So waren die Sixers und die Phoenix Suns den ganzen Sonntag und Montag über mit Nurse und seinem Agenten Andy Miller im Gespräch, sodass Nurse vor einer schwierigen Entscheidung zwischen zwei konkurrierenden Teams stand. Letztlich haben wohl zwei Faktoren den entscheidenden Unterschied gemacht.
Zum einen hätte Nurse große Lust verspürt, den League-MVP und Scoring-Leader, Joel Embiid, zu coachen. Zum anderen stand eine Wiedervereinigung mit General Manager Daryl Morey im Raum. Morey war bereits der GM der Rockets, als Nurse deren G-League-Team, die Rio Grand Valley Vipers, betreute.
Eine der größten Aufgaben in der anstehenden Offseason für den neu einberufenen Coach wird das Resigning von Star-Guard James Harden. Mit einer klaren Vision für die Entwicklung des Teams rund um Embiid, die Nurse offenbar bereits in den Sondierungsgesprächen offenbarte, dürfte sich der Poker nun wieder offener gestalten.
Nurse 2019 NBA-Champion mit den Toronto Raptors
Auch, dass Nurse kein unbeschriebenes Blatt ist, könnte Harden vom Verbleib in „Philly“ überzeugen. Immerhin führte Nurse die Raptors 2019 zum NBA-Titel und wurde im Folgejahr zum Trainer des Jahres gekürt.
Nach dem frühen Playoff-Aus der Raptors wurde der Meistercoach Ende April ebendort entlassen. Mit einer Karrierebilanz an der Seitenlinie von 227:163 hat Nurse gut 58 Prozent seiner Partien siegreich gestalten können.