Jetzt hat er es doch geschafft - und es hatte sich abgezeichnet.
MVP-Ehrung sorgt für Tränen
Nach zwei vergeblichen Anläufen ist NBA-Superstar Joel Embiid zum MVP der Saison 2022/23 gewählt worden.
Der Center der Philadelphia 76ers war in den vergangenen zwei Jahren jeweils hinter Nikola Jokic auf Rang zwei gelandet, ehe er den Big Man der Denver Nuggets sowie auch Giannis Antetokounmpo von den Milwaukee Bucks als Drittplatzierten diesmal hinter sich ließ.
Embiid hatte Tränen in den Augen, als er im Kreis seiner Mitspieler von der Bekanntgabe der Entscheidung erfuhr. Von seinen Teamkollegen um Superstar James Harden wurde er ausgelassen bejubelt. Dabei hielt sich Embiid die ganze Zeit die Hände vors Gesicht, wohl um seine großen Emotionen zu unterdrücken.
„Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, es hat lange auf sich warten lassen. Ich habe hart gearbeitet und eine Menge durchgemacht. Und ich spreche nicht nur über Basketball, ich spreche über das Leben, meine Geschichte, wie ich hierher gekommen bin und was ich tun musste, um hier zu sein“, sagte Embiid: „Es fühlt sich gut an. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Unglaublich.“
An der Wahl des 76ers-Star hat es in diesem Jahr keinen Zweifel gegeben. Von 100 möglichen Stimmen hat Embiid ganze 73 bekommen. Auf Jokic entfielen 15 Stimmen, während Antetokounmpo zwölf Stimmen bekam.
Embiid tritt in Iversons Fußstapfen
Mit Rang vier und fünf begnügen mussten sich wiederum Jayson Tatum (Boston Celtics) und Shai Gilgeous-Alexander (Oklahoma City Thunder).
Bemerkenswert: Vor Embiid hatte für die 76ers zuletzt Allen Iverson 2001 den begehrten Award an Land gezogen.
Und: Mit dem 29-Jährigen wurde zudem erstmals ein Profi mit dem so genannten Michael Jordan MVP Award ausgezeichnet, nach dem die Trophäe erst in dieser Saison zu Ehren der Basketball-Legende umbenannt worden war.
Der aus Kamerun stammende Embiid, der zwar die US-Staatsbürgerschaft hat, von der NBA aber noch als Kameruner geführt wird, ist überdies der nun der sechste nicht-amerikanische NBA-MVP nach Antetokounmpo, Jokic (Serbien), Hakeem Olajuwon (Nigeria - 1993/‘94), Steve Nash (Kanada - 2005/‘06) und dem Deutschen Dirk Nowitzki (2006/‘07). Auch deshalb waren in den vergangenen fünf Jahren des Votings US-Amerikaner stets leer ausgegangen.
Kurios: Der bereits viermalige MVP LeBron James (Los Angeles Lakers) erhielt erstmals in seiner Karriere keine einzige Stimme bei der Wahl.
Embiid mit Karrierebestleistung in der Regular Season
Mit Embiid triumphierte überdies zum dritten Mal hintereinander ein Center. Die Wahl bestätige seine starken Leistungen in der Regular Season, wo er mit 33,1 Punkten und 10,2 Rebounds ein Double Double auflegte.
Dazu kommen noch 4,2 Assists pro Spiel. Damit war er zum zweiten Mal in Folge Topscorer der NBA und stellte mit 54,8 Prozent aus dem Feld eine Karrierebestleistung auf.
Insgesamt war es seine beste NBA-Saison, seit er 2014 im Draft an Position drei von Philadelphia ausgewählt wurde. Aktuell fehlt der Center seinem Team jedoch wegen einer Knieverletzung.
Sixers-Coach Doc Rivers hofft, dass er für Spiel zwei in der Serie gegen die Boston Celtics wieder einsatzbereit sein wird. Auch ohne ihren Superstar konnte Philadelphia jedoch das erste Duell mit Boston für sich entscheiden.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)