Luka Doncic konnte seine Frustration nicht mehr verbergen.
Doncic sauer! Mavs droht großer Knall
Der Superstar der Dallas Mavericks klatschte sich die Hände vor das Gesicht und brüllte. Zuvor hatte sein Team in der NBA mit dem 130:132 gegen die Atlanta Hawks wohl seine letzte Chance verspielt, die Saison zu retten.
Drei Spiele bleiben den Mavs, um wenigstens in das Playin-Turnier zu kommen. Die Playoffs sind längst verpasst.
Doch selbst für den Trostpreis müsste es schon ein kleines Wunder geben. Aktuell liegen sie im Westen auf dem elften Platz, sind einen Sieg hinter den zehntplatzierten Oklahoma City Thunder. Problem: Die Thunder haben den direkten Vergleich mit den Mavs gewonnen, weswegen Doncic und Co. an dem Team aus Oklahoma vorbeiziehen müssen.
Mavericks vor Mega-Flop
Es deutet alles darauf hin, dass die Mavericks eine Flop-Saison hinlegen. Und es könnte knallen.
Denn Doncic hat in den vergangenen Jahren immer wieder trotz überragender eigener Leistungen mit seinem Team herbe Enttäuschungen erlebt aufgrund fehlender Unterstützung auf dem Feld.
In diesem Jahr sollte alles anders werden und Dallas ging mitten in der Spielzeit mit der Verpflichtung von Kyrie Irving volles Risiko. Der Guard kam von den Brooklyn Nets im Tausch gegen Dorian Finney-Smith, Spencer Dinwiddie, einen Erstrundenpick und einen Zweitrundenpick.
Doch während die Euphorie im Januar nach dem Deal riesig war, ist die Enttäuschung nun umso größer.
Doncic von Irving-Effekt enttäuscht
„Ich dachte, wir sind mit ihm in der Spitzengruppe. Aber ganz offensichtlich sind wir das nicht. Also ist es ganz anders als ich dachte“, sagte Doncic nun.
Der 24-Jährige ist mit 32,8 Punkten, 8,7 Rebounds und 8,1 Assists einer der dominantesten Spieler der Liga.
Doch Irving blieb neben ihm meist recht blass. Mit dem 31-Jährigen haben die Mavs eine Bilanz von sieben Siegen und 12 Niederlagen. In den vergangenen 13 Begegnungen gab es sogar zehn Pleiten.
Dallas hat jedoch ein ganz anderes Problem.
Doncic polterte: „Es ist jedes Mal das gleiche Problem. Die Offensive funktioniert. Aber wenn wir 130 Punkte in vier Vierteln erlauben, wird es schwer.“
Dallas hat Center-Problem
Dabei haben sich die Funktionäre bei der Kaderzusammenstellung verzockt. Für Irving musste mit Finney-Smith der beste Verteidiger gehen. Zudem gibt es unter dem Korb keinen Abräumer.
Die Center Dwight Powell, Javale McGee und Christian Wood können mit den Big Men der Titelaspiranten nicht mithalten.
Es war sinnbildlich, dass ausgerechnet Powell und McGee gegen Atlanta die entscheidenden Freiwürfe vergaben und so die Niederlage mit herbeiführten.
Die 76ers haben Joel Embiid, die Bucks Giannis Antetokounmpo, Phoenix kann sich auf Deandre Ayton verlassen, bei den Nuggets überragt Nikola Jokic und bei Golden State räumt Kevon Looney ab.
Sollte Dallas sogar das Playin-Turnier verpassen, dürfte ein großer Kaderumbau die Folge sein.
Muss Kidd gehen?
„Wie sieht unsere Zukunft aus? Ich denke, dass es jetzt, wo wir in der Saison sind, ein bisschen wie ein Durcheinander aussieht“, sagte Irving.
Für Trainer Jason Kidd würde es ganz sicher eng werden bei einem Ausbleiben des Wunders.
Denn die Geduld von Doncic dürfte mit seinen 24 Jahren langsam zu Ende gehen. Er hat zwar einen langfristigen Vertrag, dürfte aber auch ins Grübeln kommen.
Immerhin war das Team auf einem guten Weg und wurde letztes Jahr erst vom späteren Meister Golden State in den Conference Finals ausgeschaltet.
Doncic und Co. gingen als Mitfavorit in diese Spielzeit. Nun ist nichts als Frust übrig. Der Doncic-Ausbruch zeigte dies überdeutlich.