Was ist nur mit Zion Williamson los?
Das Mysterium um einen Superstar
2019 wurde der Forward von den New Orleans Pelicans an der ersten Stelle des NBA-Drafts ausgewählt und kam mit einem riesigen Hype in die Liga. Der heute 22-Jährige wurde sogar mit LeBron James verglichen - und galt als DIE nächste Attraktion in der besten Basketball-Liga der Welt.
Doch der Hype wurde schnell kleiner, denn Williamson hat ständig mit Verletzungen zu kämpfen. Aufgrund seiner spektakulären sowie explosiven Spielart mit vielen Highlights geraten seine Knochen in Mitleidenschaft - kein Wunder bei 1,98 Meter und angeblichen 130 Kilogramm.
Zion legt starke Zahlen für Pelicans auf
So konnte er als Rookie lediglich 24 von möglichen 72 (Spielanzahl wurde wegen Corona gekürzt) absolvieren. In seiner zweiten Spielzeit schien er seine körperlichen Probleme ein wenig hinter sich gelassen zu haben - Williamson wirkte fit und stand 61-mal auf dem Parkett.
Dabei legte er im Schnitt pro Spiel 27 Punkte, 7,2 Rebounds und 3,7 Assists auf. Er ebnete somit den Pelicans den Weg in die Playoffs. Doch diese verpasste der Forward jedoch wieder aufgrund einer Fußverletzung.
Voller Motivation startete Williamson in die aktuelle Spielzeit und legte wieder gute Zahlen auf (26 Punkte, 7 Rebounds und 4,6 Assists). Bis zum 2. Januar absolvierte er immerhin 29 von möglichen 37 Partien, doch dann trat erneut eine Verletzung auf. Diesmal an der Oberschenkelmuskulatur.
Kritik an Williamson wird größer
Zu Beginn schien es so, als würde Williamson nur drei Wochen ausfallen - wenngleich die Informationen der Pelicans oft extrem ungenau bei ihm sind. Wohl bewusst, denn fast jede Verletzung des Forwards zieht sich ewig hin. Auch diesmal wurden aus drei Wochen inzwischen mehr als vier Monate.
Besonders bitter, da seine Pelicans sich für das Play-In-Turnier qualifiziert haben und aktuell um die Playoff-Teilnahme kämpfen. Lange war die Hoffnung groß, dass Williamson bis dahin zurückkehrt und während der wichtigsten Phase der Saison auf dem Parkett stehen kann.
Doch daraus wird nichts - denn im Februar gab es einen Rückfall bezüglich der Verletzung. Die wiederkehrende Kritik am einstigen Nummer-1-Pick wird deshalb immer größer.
Zuletzt rechtfertigte er während einer Medienrunde daher: „Ich liebe dieses Spiel und will nur Basketball spielen. Ich weiß nicht, was die Leute denken, die meinen, dass ich gerne an der Seitenlinie sitze.“
„… dann zögere ich noch“
Williamson gab zugleich einen Einblick in sein Inneres: „Egal, ob ich auf mein Handy gucke oder Fernsehen schaue … Ich kann nicht entkommen, was die Welt denkt und was die Meinungen der Menschen sind. Es ist frustrierend.“
Der Forward berichtete, dass es eine Kollektiv-Entscheidung sei, wann er wieder auf das Parkett zurückkehre. Darüber hinaus machte der 22-Jährige deutlich, dass eine Rückkehr auch ein mentaler Kampf für ihn sei.
„Als ich mir die Verletzung im Februar wieder zuzog, war es hart“, sagte er: „Wenn ich bestimmte Bewegungen machen will, dann zögere ich noch. Manchmal ist es nicht so. Manchmal schon.“
Williamson betonte, dass er wisse, wie wichtig die anstehende Phase für die Pelicans sei, aber er wolle nichts voreilig machen, was sich negativ auf die Mannschaft auswirken könne.
Dann wird Zion wieder in der NBA spielen
Der NBA-Star gestand sich ein: „Ich bin ein Wettkämpfer. Ich will nicht da rausgehen und in meinem eigenen Kopf sein und das Team beeinträchtigen, wenn ich an der Seitenlinie stehen und sie mehr unterstützen kann.“
Er fügte hinzu: „Ich kenne mich selbst. Wenn ich da rausgehen würde, wäre ich sehr in Gedanken. Ich würde bei bestimmten Spielzügen zögern, und das könnte das Spiel beeinflussen.“
Williamson meinte abschließend: „Wenn ich mich wie Zion fühle, werde ich wieder da draußen sein.“ Aus seinen Aussagen kann man schließen, dass er derzeit nicht das volle Vertrauen in seinen Körper und eine Art Blockade im Kopf hat.
Wann Williamson zurückkehrt, ist völlig offen. Der Hype um den einstigen Superstar ist jedenfalls längst abgeflaut - und Victor Wembanyama könnte ihn bald in den Schatten stellen. Womöglich hilft ihm die kleiner werdende Aufmerksamkeit aber sogar.
Zu wünschen wäre ihm das.