James Harden scheint sich an Dirk Nowitzki zu orientieren.
Harden wie einst Nowitzki
Der Deutsche war bekannt dafür, bei Verträgen immer wieder auf Geld zu verzichten, um das Team verstärken zu können.
Die Gehaltseinbußen eines loyalen Helden, in den US-Medien gerne als „Hometown Discount“ bezeichnet, gehören zu Nowitzkis Karriere wie sein einbeiniger Fadeaway oder seine Zupfer am eigenen Trikot. Fans wie Experten waren jedes Mal aufs Neue begeistert.
Nun könnte auch der Superstar der Philadelphia 76ers zu diesem Mittel greifen, um in der kommenden Saison einen neuen Angriff auf den Titel zu wagen. Laut Adrian Wojnarowski von ESPN hat der 32-Jährige eine Vertragsoption auslaufen lassen, die ihm in der kommenden Saison 47,3 Millionen Dollar eingebracht hätte. Damit ist Harden nun Free Agent. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NBA)
James Harden bleibt wohl in Philadelphia
Dass der Shoting Guard nun aber seine Koffer in Philadelphia packt, brauchen die Fans wohl nicht zu befürchten. Bereits nach dem Aus gegen die Miami Heat in den Eastern Conference Finals der vergangenen Playoffs erklärte er: „Ich werde hier (in Philadelphia, Anm. d. Red.) sein, ja.“
Dazu wolle er dazu beitragen, dass das Team weiter wachsen und besser werden könne, um zu gewinnen und auf höchstem Level zu konkurrieren. Damit könnte er seinen Plan, die Option nicht zu ziehen, schon indirekt angekündigt haben. Immerhin gibt er den 76ers so Optionen an die Hand.
Laut Spotrac stehen ohne Harden 12 Spieler im Kader der 76ers, die den Salary Cap mit rund 104 Millionen Dollar belasten. Der Salary Cap wird in der kommenden Saison laut ESPN rund 123,6 Millionen Dollar betragen. Die Luxussteuergrenze würde demnach bei 150,2 Millionen Dollar liegen.
Dadurch, dass Harden nun seine Option nicht gezogen hat, haben die Sixers mehr finanziellen Spielraum, um das Team in der Offseason zu verstärken. Für Harden gibt es mit einem verstärkten Team die Chance auf den Titel, der sein erklärtes Ziel ist.
Diese Möglichkeiten haben die 76ers nun
Wojnarowski skizziert dafür zwei Möglichkeiten: Das Team könnte ihm einen Dreijahresvertrag anbieten und sich spätestens 2025 um einen Free Agent mit Maximalvertrag bemühen. Oder man bietet Harden einen Fünfjahresvertrag an, welcher im ersten Jahr nur ein geringes finanzielles Volumen hat, jedoch gegen Ende enorm ansteigt.
Die zweite Variante hätte das Risiko, dass das Leistungsvermögen des 32-Jährigen in drei, vier Jahren fraglich, aber hoch dotiert ist. Dafür wäre es jetzt möglich, Joel Embiids Primetime für den Angriff auf den Titel zu nutzen und ihm ein starkes Team an die Seite zu stellen - dank Hardens vorübergehenden Verzichts.
Sixers-Fans feiern Harden
Die Fans sind auf jeden Fall jetzt schon begeistert von Hardens Aktion. Von einigen Fans wurde er dafür bereits als GOAT bezeichnet.
Und auch der Vergleich zu Russell Westbrook fiel immer wieder. Der 33-Jährige plant laut ESPN seine Option zu ziehen - tut also das Gegenteil von dem, was Harden tut. Er würde in der kommenden Saison dann 47,1 Millionen Dollar verdienen. Die Lakers haben dabei kein Mitspracherecht. (NBA kurios: Flop wird Mega-Verdiener)
Harden war im Draft 2009 an Position drei von Oklahoma City Thunder ausgewählt worden und spielte dort drei Jahre lang an der Seite von Kevin Durant. Von 2012 bis 2021 jagte er mit den Houston Rockets dem Titel hinterher, ehe er vor der abgelaufenen Saison zu den Brooklyn Nets wechselte.
Während der Saison wechselte er jedoch in einem Mega-Trade nach Philadelphia. Dafür wanderten Ben Simmons und Andre Drummond nach Brooklyn.
Glück hat der Deal beiden Teams nicht gebracht. Die Nets wurden per Sweep von den Boston Celtics in Runde eins aus der Postseason gekegelt, während die 76ers in der Halbfinalserie mit 2:4 den Miami Heat unterlagen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NBA)
Nun wollen die Sixers also einen neuen Anlauf nehmen - wahrscheinlich mit James Harden und einem in Nowitzki-Manier verstärkten Team.