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LeBron James und die L.A. Lakers: Warum die Mega-Krise endemisch werden kann

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LeBron James und die L.A. Lakers: Warum die Mega-Krise endemisch werden kann

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So verfahren ist LeBrons Lage

Nach dem katastrophalen Ende ihrer NBA-Saison soll bei den L.A. Lakers und LeBron James schnell alles besser werden. Doch wegen vieler hausgemachter Probleme kann die Krise auch endemisch werden.
LeBron James feiert am 30. Dezember seinen 37. Geburtstag. Der Star der Los Angeles Lakers gibt jedenfalls an, dass er auch im fortgeschrittenen Basketballer-Alter noch viel vor hat.
Nach dem katastrophalen Ende ihrer NBA-Saison soll bei den L.A. Lakers und LeBron James schnell alles besser werden. Doch wegen vieler hausgemachter Probleme kann die Krise auch endemisch werden.

Jeanie Buss wird „ungeduldig“.

Die starke Frau an der Spitze der Los Angeles Lakers will nicht nochmal erleben, dass die legendäre NBA-Franchise unter ihrer Führung eine Debakel-Saison wie die abgelaufene erlebt.

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„Wir haben das viertteuerste Team in der Liga“, hielt die Tochter des langjährigen Lakers-Moguls Jerry Buss jüngst in der Los Angeles Times fest. Ein Team, das besetzt ist mit Superstar LeBron James und Anthony Davis, die noch vor zwei Jahren eine Meistermannschaft angeführt haben.

Da müsse es doch möglich sein, wieder einen „echten Titelanwärter aufzubauen“ - nicht mittelfristig, sondern sofort. In der kommenden Saison.

Dass das nicht mit demselben Personal gehen kann, das in diesem Jahr krachend die Playoffs verpasst hat: klar. Aber wie soll der Umbruch aussehen, der nach dem tiefen Fall wieder einen steilen Aufstieg zur Folge haben soll? Das ist aktuell das große Thema in der 4-Millionen-Einwohner-Metropole. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NBA)

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Entlassener Coach Frank Vogel als Bauernopfer

Der erste Schuldige für das schlechte Abschneiden der Lakers ist bereits gefunden: Anfang April wurde Chefcoach Frank Vogel entlassen.

Vogel gab drei Saisons lang den Ton beim Hollywood-Klub an, insgesamt steht er bei einer ordentlichen Bilanz von 127 Siegen bei 98 Niederlagen. Doch nach der enttäuschenden 33:49-Quote in dieser Saison musste er seinen Hut nehmen.

Nach allgemeiner Auffassung ist Vogel ein Bauernopfer, die Probleme der Lakers gehen tiefer, es war vor allem die Kaderzusammenstellung, die Vogel einen schwer abzuschüttelnden Mühlstein um den Hals band.

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Kern des Teams um LeBron James viel zu alt

Das Star-Trio James, Davis und Russell Westbrook funktionierte in dieser Zusammensetzung gar nicht, die Mannschaft war in die Jahre gekommen: Mit Carmelo Anthony (37), Dwight Howard (36), Wayne Ellington (34), D.J. Augustin (34), Kent Bazemore (32), Avery Bradley (31) sowie James (37), Westbrook (33) und Davis (29) war der Kern der Mannschaft - neun von 15 Spielern - über 30 oder nahe dran.

Einzig Malik Monk (24) und Talen Horton-Tucker (21) versprühten jungen Esprit und konnten die drei Superstars mit 13,8 beziehungsweise 10,0 Punkten etwas entlasten.

Der Mann, der den fehlkonstruierten Kader verantwortet: General Manager und Executive Vice President Rob Pelinka, ehemaliger Staragent des verstorbenen Kobe Bryant und anderer Größen, seit 2017 hinter den Lakers-Kulissen aktiv.

Umstrittene Strippenzieher hinter den Kulissen

Pelinka ist eine schillernde und umstrittene Figur der Branche, Franchise-Ikone Magic Johnson - Vorgänger als EVP - stellte ihn nach seinem Abgang als Intriganten dar, immer wieder wird Pelinka auch ein Hang zu Unwahrheiten attestiert.

Legendär ist die Anekdote, wie Pelinka 2018 den Spielern von einer Begegnung zwischen Bryant und Schauspieler Heath Ledger erzählt haben soll - Bryant hätte ein Treffen mit ihm organisieren lassen, weil er von seiner Performance als Joker in „The Dark Knight“ so beeindruckt gewesen wäre und er sich Anregungen für seine sportliche Karriere erhofft hätte.

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Was Pelinka bei dieser offensichtlich erfundenen Geschichte nicht bedacht hatte: Der wie Bryant tragisch jung verstorbene Ledger war mindestens sechs Monate tot, ehe Bryant den Film hatte sehen können.

Aus Sicht seiner Kritiker hat die Debakel-Saison auch Pelinkas mangelndes Talent als Kaderplaner entlarvt - trotzdem bleibt sie für ihn wohl folgenlos.

US-Medien berichten, dass Pelinka weitermachen darf: Er genieße weiterhin das Vertrauen von Buss und ihren einflussreichen Beratern - dem ehemaligen Meisterspieler Kurt Rambis, den viele Beobachter für den Schatten-GM der Lakers halten, und dessen Ehefrau Linda, seit rund 40 Jahren Beraterin und gute Freundin von Buss.

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Die Rolle des Ehepaars - spöttelnd „The Rambi“ genannt - wird im Lakers-Umfeld ebenfalls kritisch hinterfragt, Buss tat das in ihrem jüngsten Interview als „unfaire Kritik“ ab: Kurt sei ein ausgewiesener Fachmann - und Linda eine Vertrauensperson, die in den Basketball-Operationen jedoch „keine Rolle“ spiele.

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Russell Westbrook als bleibendes Problem

Es sieht also alles danach aus, als ob der Schaden von denselben Verantwortlichen behoben werden soll, die ihn verursacht haben - wobei vor allem die Zukunft von Flop-Verpflichtung Westbrook im Blickpunkt steht.

Eine gemeinsame Zukunft mit James und Davis sehen nur wenige NBA-Experten, denn schon zur Trade Deadline hatte L.A. versucht, Westbrook zu traden - vergeblich.

Der ballverliebte Point Guard spielte mit 19 Punkten, 7 Rebounds und 7 Assists eine auf dem Papier solide Saison. Doch ohne Defense, Shooting und Athletik ist Westbrook weit weg von der MVP-Form vergangener Jahre. Dumm nur, dass der 33-Jährige für die kommende Saison eine Spieleroption über 47,1 Mio. Dollar besitzt, die er sich bestimmt nicht entgehen lässt.

Deshalb können die Lakers den ausgemachten Sündenbock, der sich nicht an den Spielstil von Vogel anpassen und sich nicht in den Dienst der Mannschaft stellen wollte, nicht so leicht loswerden. Erstens gibt es wenig Interesse, zweitens verdient Westbrook viel zu viel - und drittens gibt es auch kaum einen Trade-Partner mit genügend Cap Space.

Wenig Trade-Optionen für die Lakers

Hinzu kommt: Pelinka kann wenige Anreize anbieten, um einem potentiellen Abnehmer einen Westbrook-Trade schmackhaft zu machen. Die Lakers haben fast alle Erstrunden-Picks bereits verscherbelt.

Lediglich die Picks für 2027 und 2029 könnten sie noch abgeben. Zudem sind sie durch den Mega-Trade für Davis im Jahr 2019 von den Pelicans abhängig. Im kommenden Draft stehen die Lakers ohne Erstrundenpick da, 2023 haben sie einen, aber die Pelicans bekommen den besseren Pick. Zudem können diese entscheiden, ob sie ihren Erstrundenpick für 2024 oder 2025 an die Lakers abgeben. Eine seriöse Planung ist so kaum möglich.

Und auch sonst gibt es nicht viel, was die Lakers in eventuellen Trades an Zugaben anbieten können. Horton-Tucker wäre so eine attraktive Beigabe, der wurde bisher aber aus allen Trades bewusst herausgehalten. Zwar spricht Bleacher Report von einem Lakers-Interesse an Malcolm Brogdon von den Indiana Pacers. Dorthin könnte man auch Westbrook verschiffen - der allein wird aber nicht reichen. Besagter Horton-Tucker und einer der wenigen verbliebenen Erstrundenpicks wären wohl nötig.

Das nächste riskante Dilemma

In der Off-Season und Free Agency werden die Lakers wohl kein Big Player sein. Denn mit Westbrook stehen sie für die kommende Spielzeit bei 148,9 Millionen Dollar - für nur sieben Spieler - die Luxus-Steuergrenze wird wohl bei 149 Mio. liegen (und der Salary Cap bei 122 Mio.).

Einzig unter Zuhilfenahme von Minimal-Verträgen oder anderen Schlupflöchern können potenzielle Neuzugänge nach Hollywood gelockt werden.

Für Experten gilt dabei als unausweichlich, dass Pelinka Westbrook loswerden und einen dritten, besser passenden Star für die Lakers an Land ziehen muss, sonst verliert der 37 Jahre alte James wohl eine weitere Saison für nichts. Das Dilemma: Die Lakers müssten im Gegenzug wohl weitere Zukunftsoptionen drangeben.

Neuer Trainer wird Schlüsselrolle spielen

Die Lakers hoffen dennoch auf schnellen Erfolg, im besten Fall auch durch frische Impulse von Vogels Nachfolger als Trainer.

Im Gespräch ist Kenny Atkinson, der als ausgewiesener Fachmann gilt. Atkinson hat sich sowohl als Assistent als auch als Cheftrainer in der NBA einen Namen in der Spielerentwicklung gemacht - und ist mit seinem System auch noch erfolgreich: Er verbrachte mehr als drei Jahre als Chefcoach der Brooklyn Nets, die er in seiner dritten Saison 2018/19 in die Playoffs führte.

Als Headcoach von LeBron und Co. müsste er allerdings sofort funktionieren. Denn ein weiteres Jahr ohne Playoffs können sich die Lakers und LeBron James mit seinen 37 Lenzen nicht leisten.

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