Dirk Nowitzki saß als Zuschauer in der ersten Reihe, als sein Erbe Luka Doncic eine neue Ära einläutete.
Deal offiziell: Darum darf Doncic 200 Mio. scheffeln
Um fünf Jahre, das verkündete der slowenische Basketball-Superstar am Dienstag in Ljubljana, hat er bei den Dallas Mavericks verlängert. 207 Millionen US-Dollar wird er Medienberichten zufolge verdienen. Dafür soll der 22-Jährige die Texaner wie Nowitzki zur NBA-Meisterschaft führen (Diese Rolle spielte Dirk Nowitzki beim Doncic-Deal).
“Ich weiß nicht, was ich sagen soll”, sagte Doncic auf der Pressekonferenz in seiner Heimat: “Ich hätte mir das nie vorstellen können.” Zuvor hatte er sich bereits bei ESPN geäußert: “Heute wird ein Traum wahr. Basketball hat mir so viel gegeben und mich an so viele tolle Orte gebracht. Ich fühle mich geehrt und freue mich, als Teil der Mavericks in Dallas zu bleiben.”
Die Fixierung des Doncic-Deals war bereits zuvor durchgesickert, die Mavericks bestätigten ihn am Dienstag, begleitet von einem emotionalen Social-Media-Video.
Luka Doncic profitiert von “Supermax Rookie Extension”
Die sogenannte “Supermax Rookie Extension”, die Doncic als erster Spieler überhaupt unterschrieb, greift ab der Saison 2022/2023.
Die Supermax-Verträge (offiziell: Designated Veteran Player Extension - DVPE) waren 2017 eingeführt worden mit dem Ziel, Topstars einen stärkeren Anreiz zu geben, sich langfristig an eine Franchise zu binden und sie zu prägen. Bestimmte Spieler, die eine bestimmte Zeit beim selben Team geblieben sind und bestimmte Leistungsnachweise erbracht haben, können sich bei einer Verlängerung Ausnahmeregelungen vom Salary Cap verdienen, der Gehaltsobergrenze, an die alle Teams gebunden sind.
Im Fall von Doncic profitieren die Mavs von der Regel, dass er es als Erstrundenpick zweimal hintereinander ins All-NBA First Team geschafft hat und sich damit für einen auf Top-Rookies zugeschnittenen Supermax-Deal qualifiziert: Er darf ab 2022 einen Vertrag haben, dessen Anfangsgehalt 30 Prozent des “Cap Space” seines Teams einnimmt.
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Mark Cuban: Doncic soll Hall-of-Fame-Karriere wie Nowitzki hinlegen
Den warmen Geldregen nahm Doncic betont gelassen zur Kenntnis. “Es ist eine große Summe”, sagte er lächelnd: “Ich muss das erst verarbeiten, bevor ich anfange es auszugeben.” Der hochdotierte Vertrag ist Ausdruck der großen Wertschätzung von Klubboss Mark Cuban, der in einer Delegation mit dem nun als Berater für die Mavs arbeitenden Nowitzki extra nach Slowenien geflogen war.
“Das ist erst der Anfang”, sagte Cuban vielsagend. Der langjährige Mavs-Boss eröffnete seinen Auftritt mit einer auf Slowenisch vorgetragenen Begrüßung und lobte Doncic in den allerhöchsten Tönen: “Wir haben gewusst, dass er gut ist, als wir ihn 2018 gedraftet haben. Wir hätten uns aber nie vorstellen können, wie gut er ist.” Doncic solle in Dallas “dieselbe Art von Hall-of-Fame-Karriere hinlegen wie Dirk Nowitzki”.
Doncic meinte, dass er “nie daran gezweifelt” hätte, dass er bei den Mavs verlängern würde - trotz der turbulenten Offseason, in der sein Team den früheren Meistercoach Rick Carlisle an die Indiana Pacers verlor und auch der langjährige General Manager Donnie Nelson zurücktrat.
Mit dem neuen Coach Jason Kidd - Meisterkollege Nowitzkis 2011 - wird eine Wiederholung des Coups von damals die klare Zielstellung sein (Dieser persönliche Makel von Jason Kidd handelte den Mavericks Kritik ein).
Doncic glänzte auch mit Slowenien bei Olympia
Seit Doncic 2018 an dritter Stelle im NBA-Draft ausgewählt wurde, hält er die Liga in Atem. Seine Debütsaison endete mit der Auszeichnung “Rookie of the Year”, zweimal stand Doncic bereits im Allstar-Game.
Zwar war für die Mavs und Doncic zuletzt zweimal in der ersten Playoff-Runde Schluss, doch eine Ehrung als Liga-MVP scheint bei seinen überragenden Statistiken nur eine Frage der Zeit. In 66 Partien in der vergangenen Hauptrunde kam er auf durchschnittlich 27,7 Punkte, in den sieben Playoff-Spielen waren es gar 35,7.
Zudem hatte Doncic gerade erst bei den Olympischen Spielen in Tokio groß mit dem slowenischen Nationalteam aufgetrumpft, in der Vorrunde gegen Argentinien legte er alleine 48 Punkte auf.
Letztendlich verpasste Slowenien, das im Viertelfinale Deutschland besiegt hatte, eine Medaille und wurde Vierter. Doch Doncic unterstrich wieder einmal seine Qualitäten, für die ihn Dallas nun königlich entlohnen wird.