1305 Tage ist es her, dass sich die Basketball-Welt für immer verändert hat. Am 26. Januar 2020 starben Kobe Bean Bryant, seine Tochter Gianna und sieben weitere Insassen bei einem Hubschrauberabsturz in der Nähe von Los Angeles. Das Unglück sorgte weltweit für Trauer und Entsetzen.
Mamba out - für immer unvergessen
Für seine Ehefrau Vanessa und die drei gemeinsamen Töchter dürfte der heutige Tag sicherlich kein einfacher sein, wäre die NBA-Legende doch 45 Jahre alt geworden.
Anlässlich seines Ehrentages erinnert SPORT1 noch einmal an die „Black Mamba“.
Bryant so nah an Jordan wie kein anderer
Für diejenigen, die Michael Jordan vor allem aus Highlights kennen, war Kobe Bryant über Jahre der beste Basketballer der Welt - und der Mann, der dem schweren Erbe des GOAT am nächsten kam.
Gnadenlos auf dem Feld, mit einem Killerinstinkt gesegnet, den nur wenige Sportler auf dieser Welt besitzen. Dieser unbändige Wille, die „Mamba Mentality“, trieb Bryant zu unglaublichen Höchstleistungen. Überragend auf dem Feld, kompromisslos abseits davon. Alles wurde dem Erfolg untergeordnet.
Wo Kollegen wie Shaquille O'Neal im Sommer Gewicht zulegten und völlig außer Form zum Saisonstart eintrudelten, trainierte Kobe. Wie ein Besessener. Und wurde so, auf dem Gipfel seines Schaffens, mehr als nur ein außergewöhnlich guter Spieler. Kobe wurde zum eiskalten NBA-Terminator, gnadenlos, nicht zu stoppen.
So eroberte er sich seinen Platz im Basketball-Olymp. Unzählige Erfolge und Spiele für die Ewigkeit machten ihn schon zu Lebzeiten unsterblich.
81 Punkte, fünf NBA-Titel
81 Punkte gegen die Toronto Raptors - die zweitmeisten eines Spielers jemals. 62 in drei Vierteln gegen die Dallas Mavericks. Fünf Meistertitel, zwei Finals-MVP-Trophäen, die Auszeichnung zum wertvollsten Spieler der Liga 2008. Noch in seinem allerletzten Karriere-Spiel legte er unglaubliche 60 Punkte auf.
Und Bryant steht auf Rang vier in der All-Time-Scorerliste, nachdem er ausgerechnet wenige Tage vor seinem Tod erst von LeBron James überholt worden war. Das Zepter bei den Los Angeles Lakers hat Bryant längst an den "King" übergeben und verneigte sich mit seinem letzten Tweet überhaupt vor seinem Nachfolger. "Bring weiter das Spiel nach vorne King James. Respekt mein Bruder", schrieb Bryant.
Idol und Hassfigur zugleich
Mit seinem unglaublichen Ehrgeiz, der fast an Besessenheit grenzte, wurde Kobe für die einen zum Idol, für die anderen zur Hassfigur.
Er ließ Gegner wie Teamkollegen leiden. Niemand war vor ihm sicher. Ließ ein Mitspieler sich im Training oder Spiel hängen, ließ Bryant ihn das spüren. Zeigte ein Gegner Schwäche, biss die "Black Mamba" eiskalt zu.
Doch unabhängig davon, wie man zu ihm stand: Respektieren musste man Bryant immer, vor seiner Größe konnte man sich nur verneigen.
Kobe Bryant wollte nur eines: gewinnen
Nahezu jeder Hobby- und Profibasketballer stand schon einmal auf dem Freiplatz oder in der Halle, ließ in Gedanken die Sekunden runterlaufen, stellte sich vor, das Lakers-Trikot mit der 8 (oder 24) zu tragen - und setzte zum Gamewinner an.
Selbst ein Wurf mit einer zerknüllten Papierkugel in den Mülleimer wird noch heute mit den Worten "Kobeeee" zelebriert. So wurde Bryant, wie vor ihm Jordan, zum Vorbild einer ganzen Generation, zur Inspiration zahlloser aktueller NBA-Spieler, die mit seinen Highlights groß wurden und ihm nacheiferten.
Die Bescheidenheit, die sympathische Art eines Dirk Nowitzki gingen ihm dabei zwar ab. Doch das war ihm egal. Er wollte keine Freunde, er wollte keinen Beliebtheitspreis. Er wollte nur eines: gewinnen.
Mit den legendären Worten „Mamba out“ verkündete der Superstar 2016 seinen Abschied von der NBA-Bühne - nach seinem tragischen Tod wird er der Welt für immer fehlen.
Sein Vermächtnis aber bleibt.