In den Eastern Conference Finals der NBA zwischen den Boston Celtics und den Philadelphia 76ers laufen am 15. April 1965 die letzten Sekunden des siebten und entscheidenden Spiels.
Der berühmteste „Diebstahl“ der NBA
Die Sixers um Wilt Chamberlain haben nach einem Fauxpas von Celtics-Star Bill Russell beim Stand von 109:110 unter dem Korb den Ball und die Chance, mit einem Treffer ins Endspiel einzuziehen.
Doch Hal Greer, der den Einwurf ausführt, macht die Rechnung ohne John Havlicek. Der Shooting Guard bekommt bei Greers langem Pass auf Chet Walker seine Finger dazwischen und sichert Boston auf dem Weg zum siebten NBA-Titel in Folge den Seriensieg.
„Havlicek stole the ball!“, ruft Celtics-Reporter Johnny Most ins Mikrofon - und sorgt für den berühmtesten Radio-Call der Basketball-Geschichte.
Celtics würdigen Havlicek
Elf Tage nach dem Jahrestag seiner bis heute legendären Heldentat starb John Havlicek 2019 im Alter von 79 Jahren in Florida.
„Er war in jeder Hinsicht ein Champion“, hieß es in einer Teamerklärung der Celtics über die Ikone, die an Parkinson gelitten hatte: „Wir sind dankbar für all die Freude und Inspiration, die er uns gebracht hat.“
Sie würdigten Havlicek als "außergewöhnlich aufmerksam und großzügig, sowohl auf persönlicher Ebene als auch für Bedürftige". Auch Russell schwärmte: "Er war nur nicht nur ein Teamkollege und toller Junge, er gehörte zur Familie."
Havlicek ist Bostons bester Scorer
Acht Meisterschaften feierte "Hondo" in seiner 16 Jahre langen NBA-Karriere, die er komplett in Boston verbrachte.
Nur Havliceks damalige Teamkollegen Bill Russell und Sam Jones haben mehr Ringe gewonnen, als einer von drei Spielern hat er nie eine Finalserie verloren.
Der 13-malige All-Star ist bis heute mit 26.365 Punkten Bostons bester Scorer aller Zeiten, in der Liga-Historie reicht das für Rang 16. Auch bei den absolvierten Partien (1.270) führt er die legendäre Franchise, bei der auch ein gewisser Larry Bird spielte, an.
NBA-Boss Silver: Havlicek "wunderbarer Freund"
Als die beste Basketball-Liga der Welt 2021 anlässlich ihres 75-jährigen Jubiläums ihre 75 besten Spieler kürte, fand auch Havlicek seinen Namen wieder. 1984 wurde der siebte Pick des NBA-Draft 1962 in die Hall of Fame aufgenommen.
„John Havlicek war ein wunderbarer Freund, der das Beste der NBA repräsentierte“, sagte NBA-Boss Adam Silver: „Johns Leidenschaft und Energie haben ihn bei Basketballfans beliebt und ihn zu einem Modell für Generationen von NBA-Spielern gemacht.“
Havlicek habe einige der "ikonischsten Momente" der NBA-Geschichte mitgeprägt.
"Ich habe das gemacht habe, was von mir erwartet wurde. Ich hätte nicht gedacht, dass man sich 50 Jahre später noch dran erinnert", sagte Havlicek.
Die Legende seines ikonischen Ballklau lebt auch nach seinem Tod weiter.