Der Wechsel von Superstar DeMarcus Cousins zum NBA-Champion Golden State Warriors hat hohe Wellen geschlagen.
Wie Cousins bei den Warriors landete
Nicht wenige Fans nehmen dem Center den Wechsel zur besten Mannschaft der Liga übel, auch der eine oder andere Kollege stöhnte gewissermaßen entnervt auf, weil das Überteam quasi zum Schnäppchenpreis einen fünften All-Star bekommt. (REAKTIONEN: NBA-Stars zwischen Ernüchterung und Spott)
Nun wurden die Hintergründe aufgedeckt, wie es passieren konnte, dass Cousins die New Orleans Pelicans verließ und in Oakland landete.
Cousins hat sich bei Warriors angeboten
ESPN-Journalist Marc J. Spears berichtet, dass Cousins tatsächlich nach dem offiziellen Beginn der Free Agency am 1. Juli zunächst nicht ein einziges Angebot auf dem Tisch liegen hatte.
Dabei galt der vielleicht beste Center der Liga neben LeBron James und Paul George mal als größter Fisch im Teich - der Riss seiner Achillessehne im Januar hatte den Marktwert des wuchtigen Big Man allerdings tiefer in den Keller rauschen lassen, als auch er selbst sich vorstellen konnte.
Schlaflos und verwirrt stand der viermalige All-Star am Montag um 5 Uhr morgens in seinem Haus in Las Vegas auf dem Balkon - und fasste dann einen Entschluss.
"Ich war geschockt. Ich konnte es nicht glauben. Das war eine ziemlich harte, emotionale Nacht", berichtet der 27-Jährige The Undefeated. Also rief er seinen Agenten Jarinn Akana an und beauftragte ihn, selbst beim NBA-Champion Golden State anzurufen, um Cousins dort anzubieten.
"Ich hatte die Schnauze voll", erzählt Cousins: "Ich sagte zu Jarinn: 'Lass uns einen Anruf machen.' Er war geschockt. Es war wirklich beleidigend, kein einziges Angebot zu bekommen. Aber ich verstehe schon, darauf habe ich mich vorbereitet."
Durant, Curry und Green begeistert
Auch Cousins selbst rief an - und zwar bei Warriors-General-Manager Bob Myers höchstpersönlich. Dieser war natürlich sofort begeistert, konnte dem Star-Center aber wegen der übervollen Gehaltsliste seines Teams nur die Midlevel-Exception von 5,3 Millionen US-Dollar anbieten.
"Boogie" Cousins griff trotzdem zu, um mit den All-Stars Kevin Durant, Stephen Curry, Draymond Green und Klay Thompson zu spielen, die er schon vom US-Nationalteam kennt und mit denen er vor seiner Entscheidung noch einmal telefonierte.
Durant, Curry und Green konnten ihr Glück kaum fassen und bestärkten Cousins in seinen Plänen. "Steph war so verdammt begeistert", berichtet Cousins: "Jeder von den Jungs war aufgeregt."
Nach diesen guten Gesprächen entschied sich der Big Man endgültig und rief GM Myers erneut an, um ihm sicher zuzusagen.
---
Lesen Sie auch:
---
Gerüchte um Lakers und Celtics
Andere mögliche Interessenten wie die Los Angeles Lakers von LeBron James oder die Boston Celtics, nach dem Abgang von "King James" die neue Macht im Osten, schauen damit in die Röhre.
Wie ESPN-Journalist Chris Haynes berichtet, habe Cousins am Ende die Warriors und Celtics als seine Top-Optionen gesehen - kommentieren wollte der Neu-Warrior das nicht.
Nach Berichten aus Boston kam es ohnehin nie zu einem Angebot der Celtics. Als man in Beantown von Cousins' Interesse erfuhr und begann, die Möglichkeiten auszuloten, hatte sich der 27-Jährige schon für Golden State entschieden.
Cousins lehnte Pelicans-Angebot ab
Die Lakers sollen sogar die Chance gehabt haben, Cousins ebenfalls für einen ähnlichen Sparpreis wie die Warriors zu bekommen, weil Cousins mit LeBron James zusammenspielen wollte.
Vermutlich wurde L.A. dann vom Berater der Warriors-Deal angeboten - aber offenbar waren die Lakers trotzdem nicht interessiert.
Wie nun auch bekannt wurde, hat Cousins in der Schlussphase der Saison sogar ein Vertragsangebot der Pelicans über zwei Jahre und rund 40 Millionen Dollar abgelehnt.
Das dürfte der Grund sein, warum New Orleans in der Free Agency kein neues Angebot für den verletzten Star machte - wie auch keines der anderen Teams.
Die Verletzung und Cousins' zweifelhafter Ruf als Hitzkopf waren offenbar zu viele Warnsignale, um dem Center einen Maximalvertrag mit rund 30 Millionen Dollar im Jahr anzubieten - auch wenn er diesen rein aufgrund seiner sportlichen Leistungen (25,2 Punkte, 12,9 Rebounds, 5,4 Assists letzte Saison) verdient hätte.