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Tod eines tief gefallenen Helden

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Tod eines tief gefallenen Helden

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Tod eines tief gefallenen Helden

Die am Montag verstorbene „Big Red Machine“ Pete Rose schrieb in der MLB Geschichte, ruinierte dann aber mit einer Wett-Affäre ihren Ruf. Bis heute wird über die drakonische Strafe gestritten.
Pete Rose war der erfolgreichste Hitter der MLB-Geschichte
Pete Rose war der erfolgreichste Hitter der MLB-Geschichte
© IMAGO / USA TODAY Network
mhoffmann
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Die am Montag verstorbene „Big Red Machine“ Pete Rose schrieb in der MLB Geschichte, ruinierte dann aber mit einer Wett-Affäre ihren Ruf. Bis heute wird über die drakonische Strafe gestritten.

Er war einer der größten Spieler, die den amerikanischen Nationalsport je betrieben haben, seine legendärste Errungenschaft ist bis heute einzigartig - aber sein Vermächtnis ist von einem Skandal überschattet, der ihn bis an sein Lebensende verfolgt hat.

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Pete Rose, der am Montag im Alter von 83 Jahren verstorben ist, war der Rekordspieler der Major League Baseball, stand in der MLB 3562 Mal auf dem Feld und insgesamt 15.890 Mal am Schlagmal.

Die Franchise-Legende der Cincinnati Reds gewann mit dem Team aus seiner Geburtsstadt zweimal die World Series (ein weiteres Mal mit den Philadelphia Phillies), 1985 löste er die Ikone Ty Cobb als Spieler mit den meisten Hits der MLB-Geschichte ab, 4256 waren es am Ende.

Nichtsdestotrotz fehlt der Name Peter Edward Rose Sr. in der Hall of Fame des Baseballs - weil er nach seiner aktiven Karriere nachhaltig in Verruf geriet.

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Pete Rose: Wett-Affäre wurde drakonisch bestraft

Der Blick auf Rose änderte sich im Jahr 1989, drei Jahre, nachdem er als Spieler abtrat und zum Manager der Reds wurde, wo er seine Laufbahn begonnen und beendet hatte.

In einer großen Titelgeschichte enthüllte Sports Illustrated, dass in der MLB Ermittlungen gegen Rose liefen: Ihm wurde vorgeworfen, für ihn verbotene Wetten auf Baseball-Spiele platziert zu haben, auch auf Partien der Reds. Rose wies sämtliche Vorwürfe zurück, der berühmte Dowd Report - ein 225 Seiten langer Untersuchungsbericht, den der Jurist John M. Dowd für MLB-Commisioner Bart Giamatti verfasste -, kam aber nach Auswertung von Zeugenbefragungen und Sichtung von Beweismitteln zum gegenteiligen Schluss.

Rose verlor seinen Manager-Job und wurde für immer von allen offiziellen Funktionen in der MLB und einer möglichen Aufnahme in die MLB Hall of Fame ausgeschlossen - der größte MLB-Eklat seit dem „Black Sox Scandal“ um die verschobene World Series 1919 war perfekt. Und das Erbe der „Big Red Machine“ ebenso dauerhaft beschmutzt wie das des damaligen Protagonisten „Shoeless“ Joe Jackson, der ebenfalls mit einem Hall-of-Fame-Bann belegt worden war.

Eine weitere tragische Pointe der Affäre: Commissioner Giamatti starb am 1. September 1989, acht Tage nach Verkündung der Strafe gegen Rose, an einem Herzinfarkt.

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Rose kämpfte bis zuletzt um seinen Ruf

Rose leugnete seine Wetten auch nach dem Urteil noch mehr als zwei Jahrzehnte lang, erst 2004 gab er sie in einer Autobiographie zu - kämpfte aber trotzdem bis zuletzt weiter darum, seinen Namen reinzuwachsen.

In mehreren Eingaben an die MLB-Verantwortlichen versuchten Rose und seine Anwälte immer wieder, Giamattis Nachfolger zum Umdenken bewegen. Er habe immer nur auf Siege der Reds gewettet und sich damit keiner Manipulation schuldig gemacht, argumentierte er - während andere trotz Doping-Affären oder anderer Betrugsversuche nicht so hart bestraft worden wären.

Roses Ruf litt weiter durch eine Steuerhinterziehungs-Affäre, wegen der er 1990/91 fünf Monate im Gefängnis saß und eidesstattliche Vorwürfe, dass er in den siebziger Jahren ein sexuelles Verhältnis zu einer 16-Jährigen hatte. Nichtsdestotrotz streiten Baseball-Fans bis heute teils erbittert, ob Rose für seine Verfehlungen nicht zu hart bestraft worden sei.

Hall-of-Fame-Trost bei Wrestling-Liga WWE

Im Jahr 2004 zog Rose in eine andere Hall of Fame ein - die der Wrestling-Liga WWE, für die er in den Jahren zuvor mehrere Gastauftritte bestritten hatte.

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Bei WrestleMania XIV in Boston war er Gastringsprecher für das Match zwischen dem Undertaker und Kane, der ihm am Ende seine Spezialaktion Tombstone verpasste. In den Jahren danach wurde zum Running Gag, dass Rose sich um Rache an dem Showkampf-Star bemühte, der wie er den Spitznamen „The Big Red Machine“ hatte - und jedes Mal nur wieder Prügel bezog. Die Kür zum ersten Mitglied des „Promi-Flügels“ der Wrestling-Ruhmeshalle - zu der inzwischen auch Arnold Schwarzenegger, Mike Tyson, Muhammad Ali und Donald Trump gehören - war die Krönung des PR-Stunts.

Rose stand bis zuletzt im Leben, noch am Sonntag gab er eine Autogrammstunde in Tennessee, ehe er am Montag in seinem Haus in Las Vegas verstarb. Eine Todesursache wurde zunächst nicht genannt.