Es ist vorbei. Die Oakland Athletics verlassen Oakland, der 3:2 Erfolg gegen die Texas Rangers war der letzte Tanz im legendären Coliseum.

Nach 56 Jahren zieht es das Team aus der MLB nach Sacramento, ab 2028 trägt man dann seine Spiele in Las Vegas aus. Es ist ein Tiefpunkt für die Region. Auch das NFL-Team der Raiders zog es aus Oakland nach Las Vegas. Und die Golden State Warriors gingen 2019 nach San Francisco.

Für viele Fans ist der Umzug der Athletics schmerzhaft, seit 1968 trug die Mannschaft ihre Heimspiele in Oakland aus. Das Team gewann dabei vier MLB-Titel.

Nun folgt der Schritt nach Las Vegas, der für Trauer bei den Fans sorgt. Plakate mit Aufschriften wie „Danke für die Erinnerungen“ und „Heute wird im Baseball geweint“ wurden von den Fans gezeigt - im letzten Heimspiel war das Coliseum ausverkauft. Satte 47.000 Fans wollten beim Abschied teilhaben.

NBA, NFL, MLB - der brutale Zerfall Oaklands

Athletics-Manager Mark Kotsay wendete sich nach dem Spiel in einer emotionalen Rede an die Mitarbeiter und Anhänger: „Den Mitarbeitern, die ihr Leben den Oakland A‘s widmen, besonders denen, die nicht mit uns kommen, bin ich für immer dankbar. Ich werde euch nie vergessen. Und an euch alle, im Namen meiner Mitarbeiter, mir selbst, diesem Team, all den ehemaligen Spielern und Trainern, jedem, der das Grün und Gold getragen hat - es gibt keine besseren Fans als euch.“

Es ist das Ende einer Ära, ein herber Schlag auch für die Metropole in Kalifornien. Der Verlust wiegt schwer, die Athletics sind die dritte große Organisation, die in den vergangenen fünf Jahren Oakland den Rücken gekehrt hat.

Erst Warriors, dann Raiders

Die Golden State Warriors feierten noch 2015, 2017 und 2018 die Meisterschaften in Oakland, entschieden sich 2019 nach mehr als 50 Jahre in der Stadt zu einem Ortswechsel.

Heute spielt das NBA-Team um Superstar Stephen Curry in San Francisco. Eine Saison später zogen die Raiders nach, auch die Footballer verabschiedeten sich aus Oakland, um in Las Vegas aufzuspielen.

Die A‘s tun es dem NFL-Team auf lange Sicht gleich, auch sie zieht es nach Nevada in die Wüsten-Metropole. Bis 2028 muss sich das Baseball-Team aber noch gedulden, bis dahin trägt man seine Heimspiele in Sacramento aus.

Es ist ein nicht vergleichbarer Absturz einer Sportstadt mit so großer Tradition. In nur fünf Jahren wird Oakland von einer Vorzeige-Metropole für Sport-Riesen zu einer Wüste ohne sportlicher Vermarktung nach außen. Die Sportstadt Oakland ist nur noch ein Schatten früherer Blütezeiten.

Tom Hanks frustriert

Der zweifache Oscar-Preisträger und weltbekannte Schauspieler Tom Hanks hat während seiner Zeit in der Highschool im Coliseum Popcorn verkauft. Auch ihn frustriert die Entscheidung der MLB-Besitzer, dem Umzug der Athletics zuzustimmen: „Die Verantwortlichen sollen alle zur Hölle fahren.“ Deutliche Worte des Hollywood-Stars, die die Meinung vieler Fans widerspiegeln dürften.

Allen voran Teambesitzer John Fisher musste sich einer Welle der Empörung aussetzen. Mit einem Brief an die Fans versuchte Fisher Anfang der Woche die Spannungen aufzulockern. Das schaffte er aber nicht.

Auch das legendäre Coliseum verabschiedet sich nun aus dem Sport. Mit den A‘s geht der letzte feste Mieter verloren. Daraus resultiert, dass das Stadion verkleinert wird. Das Monument wird umgeformt zu einer Parkanlage inklusive Amphitheater, Baseballfeld, Wohnungen, Läden, Büros und weiteren Sportstätten. Ein weiterer Teil großer sportlicher Zeiten der Stadt geht damit verloren.

Ein Fan brachte die Hoffnung vieler Bürger aber mit einem Plakat auf den Punkt: „Die Seele von Oakland wird überleben“, war zu lesen.