Zum Auftakt der Rückrunde empfängt in der GFL Nord Spitzenreiter New Yorker Lions in Braunschweig die Berlin Rebels. Die Berliner waren in den letzten Jahren ein wenig der Angstgegner des Rekordmeisters, letzte Saison konnten sie gar beide Spiele gewinnen.
Rückrunden-Auftakt in der GFL
Für die Abschlusstabelle hatte es ihnen 2018 nichts genutzt, und auch in diesem Jahr werden die Hauptstadt-Rebellen dem Gruppensieg wohl nicht nahe kommen. Nicht nur das Hinspiel gegen die Braunschweiger verloren sie mit 12:29 zu Hause, auch gegen Potsdam und Hildesheim reichte es nicht zu Sieg.
Berlin auf Playoff-Kurs
Doch die Berliner haben sich stetig verbessert. Im letzten Spiel der Hinrunde schlugen sie mit einem glatten 27:0-Erfolg beim direkten Konkurrenten Cologne Crocodiles Playoff-Kurs ein. Mit ein Grund dafür war Neuzugang Kurt Palandech, der dabei die Rolle des Stamm-Quarterbacks übernahm, wodurch der bisherige Spielmacher Terrell Robinson als Receiver das Angriffsspiel der Rebels in neuer Rolle beleben konnte.
Für Patrick Finke und Co. aus der Defense der Braunschweiger wartet also am Sonntag eine vollkommen andere Aufgabe als im Hinspiel.
Für die Berliner könnte die US-Neuverpflichtung ein Glücksgriff gewesen sein, zumal die Verfolger aus Potsdam und Köln, die den Rebels Platz vier noch streitig machen wollen, selbst weniger Freude an einigen ihrer Importe hatten.
Die Royals mussten in der Hinrunde die Quarterback-Position kurzfristig neu mit Sam Straub besetzen, die Crocodiles hatten ihre Nachverpflichtung Conor Miller nur dreimal einsetzen können, ehe der US-Amerikaner sich verletzte.
Unterschiedliche Vorzeichen für Royals und Crocodiles
Am 27. Juli starten die Royals und die Crocodiles daher unter unterschiedlichen Vorzeichen in die Rückrunde: Bei den Gastgebern aus Potsdam hat sich Straub warm spielen können, bei den Kölnern ist zu allem Überfluss Colby Goodwyn, der überragende Running Back ihrer ersten Spiele, wegen seiner schweren Verletzung aus der Hinrunde nicht mehr im Team.
Die Ausgangslage für das Duell der beiden ist ziemlich klar: Der Verlierer wird wohl seine Ambitionen auf die Endrunde für dieses Jahr begraben dürfen.
Vor Pech in der Rekrutierung US-amerikanischer Spieler sind selbst die Top-Teams in der GFL nicht gefeit. Nun erwischte es sogar den Titelverteidiger Schwäbisch Hall Unicorns, der seit rund einem Jahrzehnt einen Top-Amerikaner nach dem anderen an Land gezogen hatte, nun aber nicht wie geplant Monteze Latimore neu im Defensive Backfield aufbieten kann.
Latimore in der CFL aktiv
"Da ist uns ein Fehler unterlaufen", musste der Unicorns-Vorsitzende Jürgen Gehrke zerknirscht einräumen. Die Statuten der GFL verbieten es, Spieler, die in der selben Saison in einer nordamerikanischen Profi-Liga aktiv waren, einzusetzen.
Latimore hatte vor einigen Wochen für vier Tage bei den Ottawa Redblacks in der kanadischen CFL hospitiert und war für ein paar Spielzüge in einem Preseason-Spiel zum Einsatz gekommen.
Da Latimore dabei - für viele hoffnungsvolle Spieler in Übersee gar nicht unüblich - auf eigene Kosten und ohne Bezahlung seitens des Klubs versuchte, einen Platz im endgültigen Kader zu ergattern, hatten die Unicorns dies nicht als Profi-Engagement verstanden. Die Regularien der GFL knüpfen allerdings unter anderem an Einsätze auf dem Feld an - da gab es nichts zu deuteln.
Die Unicorns hätten angesichts der Umstände des Einzelfalls vielleicht sogar Aussicht auf eine mögliche Ausnahmegenehmigung gehabt - doch am 31. Juli ist endgültiger Transferschluss, und jeder Tag zählt nun, um doch noch eine geplante Verstärkung realisieren zu können.
Dabei haben die Unicorns weniger ihr Gastspiel bei den Munich Cowboys, in das sie zum Start der Rückrunde als haushoher Favorit gehen, im Blick als bereits das Rückspiel gegen Frankfurt Universe in zwei Wochen.
Frankfurt mit Neuzugang Mahoungou
Frankfurt, das auf eigenem Platz diesen Sonntag gegen die Kirchdorf Wildcats ebenfalls vor dem nächsten doppelten Punktgewinn stehen sollte, hat nämlich seinerseits im Passangriff aufgerüstet. Neu im Team ist der Franzose Anthony Mahoungou, der drei Jahre College Football für die Purdue Boilermakers in der Big Ten spielte und 2018 im Sommer zum vorläufigen Aufgebot des damaligen Super Bowl Champions Philadelphia Eagles gehörte.
Sein Profi-Status ist also „verjährt“, und der erste Franzose, der auf der höchsten College-Ebene spielte und danach auch bei einem NFL-Team war, darf in dieser Saison in der GFL spielen. Frankfurts Chef-Scout Thomas Kösling: "Auf der Receiver-Position hatten wir in der ersten Saisonhälfte große Verletzungssorgen und waren sehr froh, als der Kontakt mit Anthony zustande kam. Er wird bestimmt für das ein oder andere Highlight sorgen."
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