Die UMBC Retrievers haben College-Geschichte geschrieben!
Mega-Sensation bei March Madness
Das Basketball-Team der University of Maryland-Baltimore County schaffte es als erste bei March Madness an Nummer 16 gesetzte Mannschaft, eine topgesetzte aus dem Rennen zu werfen.
UMBC setzte sich in der ersten Runde der K.o.-Phase des US-amerikanischen College-Spektakels mit 74:54 gegen die Virginia Cavaliers durch. (Alle Ergebnisse von March Madness)
"Dies ist einer der Momente, von denen man träumt", freute sich Jairus Lyles, der mit 28 Punkten mit Abstand bester Werfer der Partie war: "Es ist immer aufregend, Geschichte zu schreiben."
Perfekte Bilanz der Topgesetzten dahin
In der Kabine der Retrievers kannte die Exstase keine Grenzen mehr. "Alle Brackets sind zerstört! Es gibt keine perfekten Brackets mehr", schrien die Sieger laut ESPN. Tatsächlich hatte kein Mensch außerhalb der Uni von Maryland-Baltimore es für möglich gehalten, dass der Upset gelingen könnte - warum auch?
Virginia war mit einer Bilanz von 31:2 als bestes Team von allen in die Playoffs gegangen. Doch gegen UMBC war kein Kraut gewachsen. Die Art und Weise, wie der Außenseiter die Cavaliers überrollte, war spektakulär.
Zuvor lautete die Bilanz von an Nummer eins gesetzten Teams beim NCAA Tournament 135:0.
UMBC galt als schlechteste Nr. 16
UMBC hatte sich in den Vorwochen nicht unbedingt so verkauft, als könne man das erste Team sein, dass diese Sensation schafft. Ins Turnier schafften es die Retrievers erst durch einen Buzzer Beater gegen Vermont im Spiel um den Titel in der America East.
UMBC galt als einer der schlechtesten Nr. 16-Seeds aller Zeiten. Vor zwei Monaten hatte man von Albany auf die Mütze bekommen. Mit 39:83 verlor man am 21. Januar gegen die Great Danes, die nicht einmal beim Turnier dabei sein. Medienvertreter fragten zuletzt, ob die Abkürzung denn UMBC oder UBMC sei. Das College wurde eher mit Schach denn mit Basketball in Verbindung gebracht.
Virginia kassiert erneut Sensationspleite
Und Virginia war nicht nur in der eigenen Conference an 1 gesetzt, sondern im gesamten Turnier. Die Cavaliers hatten die reguläre Saison in der wohl besten Conference dominiert, galten als heißer Titel-Anwärter. Sie ließen 53 Punkte im Schnitt zu.
Im Finale kassierten sie allein in der zweiten Halbzeit 53 Zähler, während sie selbst insgesamt nur einen Punkt mehr erzielten.
Bisher galt eine andere Niederlage Virginias als größte Sensation der College-Geschichte. Im Jahr 1982 hatte das Nr.1-Team gegen Chaminade verloren. Doch es war ein Spiel in der regulären Saison - der Coup der Retrievers erreicht eine neue Dimension.
"Unglaublich. Mehr kann man dazu nicht sagen", sagte Trainer Ryan Odom, der ausgerechnet in Virginia aufgewachsen war.