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Michael Jordan für Bayreuth, Maradona in Meppen: Kuriose Weltstar-Auftritte in Sport-Deutschland

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Michael Jordan für Bayreuth, Maradona in Meppen: Kuriose Weltstar-Auftritte in Sport-Deutschland

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Irre Weltstar-Auftritte in Deutschland

Michael Jordan für Steiner Bayreuth, Jaromir Jagr auf Schalke, Diego Maradona in Meppen: Tom Bradys Gastspiel in München ist längst nicht der kurioseste Auftritt eines Sport-Weltstars in Deutschland.
Nach dem ersten Training der Tampa Bay Buccaneers in München überreichte ein Medienvertreter dem siebenmaligen Superbowl-Champion eine Lederhose und sorgte so für Lacher unter den Journalisten.
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Michael Jordan für Steiner Bayreuth, Jaromir Jagr auf Schalke, Diego Maradona in Meppen: Tom Bradys Gastspiel in München ist längst nicht der kurioseste Auftritt eines Sport-Weltstars in Deutschland.

Tom Brady spielt in Deutschland - an dieses Ereignis werden die Football-Fans, die heute in München vor Ort sind, sich ein Leben lang erinnern.

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Die NFL-Ikone, einer der größten Stars des Weltsports, spielt am heutigen Sonntag mit seinen Tampa Bay Buccaneers im NFL Munich Game gegen die Seattle Seahawks. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)

Das Trubel um den siebenmaligen Super-Bowl-Sieger ist groß, auch weil das Spiel eine hohe sportliche Bedeutung hat und Brady in München einen historischen Rekord aufstellen kann.

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Brady ist aber bei weitem nicht die einzige Sport-Ikone, die ihr Können auf deutschem Boden unter Beweis gestellt hat. SPORT1 blickt zurück auf fünf weitere Weltstars des Sports, die in Deutschland ihr Können zeigten - zumeist eindrucksvoll und teils mit recht kuriosem Hintergrund.

Michael Jordan bei Steiner Bayreuth (1990)

Der beste Basketballer der Geschichte spielte für die Uni von North Carolina, die Chicago Bulls - und Steiner Bayreuth.

Die Franken, damals deutscher Vizemeister sollten in der Saisonvorbereitung gegen eine Auswahl von in Europa stationierten US-Soldaten antreten. Und weil dieses Spiel ein Promo-Event von Sportartikel-Gigant Nike war, brachte dieser einen gewissen Michael Jordan mit.

Der sollte eine Halbzeit für Steiner und eine für das Militär spielen, verbrachte aber, nachdem er in Fahrt gekommen war, letztlich das komplette Match bei den staunenden Bayreuthern - und führte sie mit der ihm eigenen Mentalität zum Sieg. „In der Auszeit rief er uns zu: ‚Spielt Basketball, ihr müsst auch mal auf den Korb werfen‘“, erinnerte sich Mitspieler Michael Koch später.

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„Es war seine Show“, sagte 1993er-Europameister Kai Nürnberger, damals ebenfalls dabei. Ein Jahr später gewann Jordan den ersten seiner sechs NBA-Titel und wurde zur weltweiten Ikone - und Bayreuth landete schließlich nach dem Rückzug von Sponsor Steiner in der Regionalliga.

Jaromir Jagr auf Schalke (1995)

Die Spielerstreiks in der nordamerikanischen NHL spülten in den 1990ern und 2000ern diverse zwangspausierende Topstars in die europäischen Ligen.

Den eindrucksvollsten Kurzaufenthalt verbrachte dabei Jaromir Jagr, einer der besten Stürmer überhaupt mit dem spektakulärsten Vokuhila generell in der Eishockey-Geschichte, beim deutschen Zweitligisten Schalker Haie.

Dessen Spielertrainer Peter Fiala besaß private Kontakte in Jagrs Geburtsort Kladno, wo sich der Tscheche fit hielt und überredete jenen zu einem Gastauftritt. Jagr, so geht die Geschichte, forderte als Gehalt ein Jägerschnitzel mit Pommes und Majo, wurde gut versichert und zauberte 60 Minuten lang gegen die Herne Miners: Zum 20:3 steuerte er ein Tor und zehn Assists bei.

Diego Maradona beim SV Meppen (1982)

Maradona und Meppen - bis auf das große M hat beides auf den ersten Blick nichts gemein.

Und doch: Der argentinische Goldjunge betrat einst im Emsland die europäische Fußball-Bühne. Der SV Meppen suchte 1982 nach einem attraktiven Gegner zu seinem 70. Klub-Jubiläum, ein Spielervermittler vermittelte den seinerseits nach einem Gegner suchenden FC Barcelona, der gerade in den nahen Niederlanden sein Trainingslager abhielt - und dessen Trainer Udo Lattek gerade einen gewissen Jungstar von den Boca Juniors aus Buenos Aires verpflichtet hatte.

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Lattek versprach: „Maradona spielt sein erstes Spiel auf europäischem Boden in Meppen!“ Und so kam es am 3. August vor 40 Jahren, dass der göttliche Diego in der schiersten Provinz erschien. (Diego Maradona: Sein Genie, seine Schattenseiten, sein zu früher Tod)

Rafael Nadal bei Blau-Weiss Neuss (2003)

Der Klub aus dem linksrheinischen Neuss ist bis heute Rekordmeister der Tennis-Bundesliga, dominierte in den 80ern mit Assen wie Anders Jarryd oder dem tragisch früh verstorbenen Michael Westphal. Doch dass die Neusser im Sommer 2003 einen Jungen im Kader hatten, der später die Tenniswelt auf links drehen würde, ahnte damals niemand.

Dem Blau-Weiss-Vorsitzenden hatte ein Jahr zuvor auf Mallorca ein Bekannter gesteckt, dass im Nachbarort ein Ausnahmetalent wohnen würde. Nach einem langen Gespräch hatte der Klubchef einen Vertrag mit einem gewissen Toni Nadal über zwei Bundesliga-Einsätze von dessen Neffen Rafael in der Tasche.

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Die leistete der dann auch ab, als er 17-jährig an der Schwelle zur Weltklasse stand - den ersten am 20. Juli 2003 vor 1500 Zuschauern an der Neusser Jahnstraße. Der Rest ist Allgemeinwissen.

Muhammad Ali in Frankfurt und München (1966 und 1976)

In Europa hatte der Champion aller Champions bereits geboxt, in Deutschland nicht. Weil aber Karl Mildenberger als Europameister große Töne in Richtung Muhammad Ali spuckte, wollte „The Greatest“, damals noch 26 Jahre jung, die Sache vor Ort klären.

40.000 Zuschauer im Frankfurter Waldstadion sahen, wie der 2018 verstorbene Mildenberger gegen den hohen Favoriten durchaus gut mithielt, ehe er nach 12 von 15 Runden vom Ringrichter aus dem Kampf genommen wurde.

Ali, dessen größte Fights noch folgen sollten, zeigte sich versöhnt und nannte den 2018 verstorbenen Mildenberger den „zweitschnellsten Schwergewichtler und bestaussehenden weißen Boxer der Welt“.

Zehn Jahre darauf machte Ikone Ali, damals schon über dem Zenit seiner Kunst, nochmal in Deutschland Station: In der Münchener Olympiahalle besiegte er um 4 Uhr nachts - mit Rücksicht auf die amerikanischen TV-Sender - den Briten Richard Dunn. Unter den Augenzeugen: die Fußball-Weltmeister Sepp Maier, Günter Netzer und Paul Breitner, Ski-Liebling Rosi Mittermaier und der junge Waldemar Hartmann, damals Teil von Alis Pressetross.

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Mit Sportinformationsdienst (SID)