Beim Interview mit Sieger Jan Frodeno ist es nach dem Ironman auf Hawaii zu einem unschönen Zwischenfall gekommen.
Brownlee erklärt Triathlon-Rempler
Der deutsche Triathlet, der sich den ersten Platz mit einer Fabelzeit gesichert hatte, wurde während des Gesprächs mit einem ARD-Reporter von hinten angerempelt. Für den Schubser war der Brite Alistair Brownlee verantwortlich, der Olympiasieger 2012 und 2016, der vor dem Rennen auch zum Favoritenkreis gezählt hatte.
Der ARD-Reporter ging sofort auf den Vorfall ein: "Oh, das war Brownlee mit einem kleinen Body-Check. Verlieren kann er nicht?" Frodeno antwortete trocken: "Nee, der war schon immer ein Penner. Naja, so ist das. Wir haben uns noch nie verstanden und werden uns wohl auch nie verstehen."
Brownlee selbst spricht von einem Missgeschick. "An alle Kritiker: Das war keine Absicht", postete er in einer Instagram-Story, in der die Szene aus anderem Kamerawinkel zu sehen ist.
"Ich war ernsthaft in einem schlechten Zustand, konnte nicht geradeaus laufen, kurz danach hat mich ein Volunteer aufgefangen, als ich zusammengebrochen bin." Er habe sich bei Frodeno entschuldigt und ihm die Situation erklärt.
Al-Sultan findet deutliche Worte
Auch Faris Al-Sultan, Hawaii-Sieger von 2005, hatte Brownlee in einem vorher geführten Gespräch mit SPORT1 kritisiert. "Es ist indiskutabel, wenn man den amtierenden Weltmeister anrempelt. Ich bin noch kein Rennen gegen ihn gelaufen, aber er gilt im Rennen nicht als der angenehmste Zeitgenosse. Die waren auch skrupellos genug, jemanden abzustellen, der Javier Gomez beim Schwimmen behindern und bedrängen soll. Das ist schon eine besondere Qualität und ein Zeichen großer Unsportlichkeit", sagte er.
Und unabhängig von dem Rempler: Wie Frodeno bei tri-mag.de erzählte, hatte Brownlee ihn während des Rennens zudem übel beschimpft, da die Gruppe um Frodeno nicht auf ihn gewartet hatte, als dieser einen Platten hatte. Frodeno freute sich über die Reaktion, denn dadurch war ihm klar, dass Brownlee "bereits voll am Limit ist".
Brownlee entschuldigt sich bei Frodeno
Im Interview mit der Bild-Zeitung legte der 38-Jährige später nach: "Wir sind nun mal Konkurrenten, die manchmal vielleicht etwas zu verbissen sind. Aber Freunde werden wir sicher nicht mehr. Wir haben uns seit 2008 ja immer mal wieder beharkt."
Frodeno bestätigte, dass Brownlee sich bei ihm entschuldigt hätte, damit sei die Sache für ihn erledigt.
Übrigens: Der Mann von der Insel kam mit einer Zeit von 8:25:03 als 21. ins Ziel - und damit fast 34 Minuten später als Frodeno.