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Tuchel-Liebling auf peinlichen Abwegen

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Tuchel-Liebling auf peinlichen Abwegen

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Ex-Weltmeister auf Abwegen

Adrien Rabiot hat immer noch keinen neuen Verein und muss deswegen der französichen Nationalmannschaft fernbleiben. Nationaltrainer Didier Deschamps bezeichnet seine Situation als peinlich.
Michael Olise wird zum ersten Mal von Didier Deschamps für die Équipe Tricolore nominiert - und der Frankreich-Trainer schwärmt bereits in den höchsten Tönen vom Bayern-Neuzugang.
Alexander Kortan
Alexander Kortan
Adrien Rabiot hat immer noch keinen neuen Verein und muss deswegen der französichen Nationalmannschaft fernbleiben. Nationaltrainer Didier Deschamps bezeichnet seine Situation als peinlich.

Von einer „peinlichen Situation“ sprach Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps zuletzt, als es um die Lage von Adrien Rabiot ging, der bei der Europameisterschaft in Deutschland noch unangefochtener Stammspieler der Équipe Tricolore war - nun aber erst gar nicht für die Nationalmannschaft nominiert wurde.

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Leistungstechnische Gründe hat seine Nicht-Berücksichtigung allerdings nicht. Vielmehr geht es dem konsequenten Deschamps darum, dass Rabiot seit seinem nicht verlängerten Vertrag bei Juventus Turin bis jetzt keinen neuen Klub gefunden hat. Seit dem 1. Juli ist der Franzose vereinslos - was er sich wiederum selbst zuzuschreiben hat.

Denn an Interessenten mangelte es nie. Juventus hätte den Vertrag des zentralen Mittelfeldspielers laut übereinstimmenden Medienberichten auch gerne verlängert, allerdings „nur“ zu gleichbleibenden Bezügen bei einem jährlichen Salär von etwa acht Millionen Euro. Zusätzlich hatte man Rabiot, der 2019 nach einer öffentlich ausgetragenen Schlammschlacht von PSG nach Turin wechselte, sogar das Kapitänsamt in Aussicht gestellt.

„Er hatte eine Wahl“

Für den Franzosen, der von seiner Mutter Véronique vertreten wird, war das allerdings keine Option. Mit dem sich nähernden Ende von Rabiots sportlicher Laufbahn hoffte er auf lukrativere Angebote, die jedoch ausblieben. Rein sportlich hätte es für Rabiot, der mit Top-Klubs wie Liverpool, Barcelona, Real Madrid und Manchester United in Verbindung gebracht wurde, dagegen zahlreiche Optionen gegeben.

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„Er hatte nach Ablauf seines Vertrags eine Wahl“, bestätigte Deschamps diese Berichte indirekt. „Er wurde von mehreren Teams kontaktiert und hat sich im Moment noch nicht entschieden.“ Die Gründe für die geplatzten Transfers scheinen durchwegs finanzieller Natur gewesen zu sein.

Eine entscheidende Rolle wird wohl auch „La dame de feu“ (Die Frau des Feuers) gespielt haben, wie seine Mutter und Beraterin Veronique in den französischen Medien seit einigen Jahren genannt wird. Während der Amtszeit von Trainer Thomas Tuchel bei Paris Saint-Germain war Rabiot vom Verein suspendiert worden, weil er seinen Vertrag nicht verlängern wollte.

„Ich liebe den Spieler“, sagte Tuchel damals: „Er war ein Schlüsselspieler für uns, aber diese Situation hat sich schon viel zu lange gezogen. Der Klub hat eine Entscheidung getroffen und diese respektiere ich.“

Veronique Rabiot hatte ihren Sohn daraufhin als „Geisel von PSG“ bezeichnet, bei der EM 2021 hatte sie die Familien von Kylian Mbappé und Paul Pogba beschimpft und war über die Jahre immer wieder als habgierige Beraterin bezeichnet worden.

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Saudi-Klub bereitet Angebot vor

Für Rabiot geht es aller Voraussicht nach um den letzten großen Vertrag seiner Fußball-Karriere. Da ist es auch verständlich, dass er das Maximale herausholen möchte. Stand jetzt scheint sich der wertvollste aller vertragslosen Fußballer (35 Millionen Euro Marktwert laut transfermarkt.de) allerdings mächtig verpokert zu haben und auch seine Rolle bei der französischen Nationalmannschaft aufs Spiel gesetzt zu haben.

Wie die italienische Zeitung Corriere dello Sport kürzlich berichtete, soll sich nun aber eine neue Option für den Franzosen auftun. Ronaldo-Klub Al Nassr soll derzeit ein Angebot für den ablösefreien Mittelfeld-Allrounder vorbereiten, der in Saudi-Arabien jährlich 20 Millionen Euro verdienen könnte. Sportlich wäre der Abgang in den Nahen Osten selbstverständlich ein großer Rückschritt, aber finanziell wird mit diesem Angebot wohl kein europäischer Top-Klub mithalten können und wollen.

Saudi-Wechsel wäre kein Problem für Deschamps

Um seine Karriere in der Nationalmannschaft müsste er sich auch keine Sorgen machen, wenn er in eine sportlich unattraktivere Liga wie die Saudi Pro League wechseln sollte - anders als in den Niederlanden, wo Steven Bergwijn aufgrund seines Saudi-Wechsels aus der Nationalmannschaft befördert wurde.

„Das sind Entscheidungen der Spieler. Es gibt mit N‘Golo Kanté einen, der dort spielt. Ihn hat es nicht daran gehindert, nominiert zu werden und eine sehr gute EM zu spielen“, hatte Deschamps auf der Pressekonferenz erklärt. Bei der Frage war er allerdings nicht auf Rabiot, sondern auf Kingsley Coman angesprochen worden, der gegen Ende der Transferperiode kurz vor einem Bayern-Abgang in Richtung Saudi-Arabien gestanden haben soll.

Die Tür für Rabiot ist deswegen keinesfalls geschlossen - im Gegenteil: „Ich hoffe, dass er sich schnell für einen Verein entscheidet, der ihn zurück zu uns holen kann“, betonte Deschamps, für den es offenbar zweitrangig ist, wo Rabiot spielt. Wichtig ist nur, dass er spielt.