Wenn zwei sich streiten, freut sich womöglich ein Dritter: Gehen bei Jonathan Tah sowohl Bayer Leverkusen als auch der FC Bayern leer aus? Noch ist das Transferfenster offen - und der deutsche Nationalspieler könnte auch abseits der Bundesliga für Interesse sorgen.
Kommt bei Tah alles anders?
Diese bisher wenig beachtete Möglichkeit wurde am Sonntag auch im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 besprochen. Dort erklärte der SZ-Journalist Philipp Selldorf, Leverkusen sollte „eher Angst davor“ haben, dass „noch ein englischer Verein in letzter Minute kommt und noch ein Riesen-Angebot macht. Das kann man nicht ausschließen.“
Tah steht bei der Werkself noch bis 2025 unter Vertrag. Laut Kicker hat er bei den Bossen vor kurzem erneut um einen Wechsel zum FCB gebeten. Doch eine Einigung zwischen den Vereinen gilt spätestens seit der ungewollt öffentlichen Attacke von Bayers Geschäftsführer Fernando Carro auf Bayern-Vorstand Max Eberl als unwahrscheinlich.
Völler über Tah-Situation „Etwas ärgerlich“
Das Transferfenster endet am 30. August um 20 Uhr. Gerade im finanzstarken England könnte auf den finalen Metern noch ein Verein auf Tah zugehen - was Leverkusen vor Probleme stellen könnte: „Das macht ihnen schon ein bisschen Sorge, denn sie können dann möglicherweise nicht mehr reagieren“, meinte Selldorf.
Auch der ebenfalls im Doppelpass anwesende Rudi Völler äußerte sich zu der Thematik. „Es gab schon lange keine intensiven Gespräche mehr zu diesem Thema, das ist etwas ärgerlich.“
DFB-Sportdirektor, der als langjähriger Manager immer noch beste Kontakte zu seinem Ex-Klub Leverkusen unterhält, sagte weiter: „Es gab schon vor längerer Zeit eine Anfrage und auch ein Angebot, das Bayer Leverkusen logischerweise abgelehnt hat.“ Seitdem herrsche Stillstand, eine „enttäuschende Situation, insbesondere für Bayer Leverkusen“, wie Völler zugab.
Schließlich wolle man Tah im nächsten Sommer nicht ablösefrei verlieren.
Die Münchner tz hatte zuletzt berichtet, dass der Bayer-Konzern Druck auf die Bayer-Bosse um Carro ausübe und Transfers erwirken wolle. Demnach wolle das Mutter-Unternehmen des Vereins von den durch die Meisterschaft gestiegenen Marktwerte profitieren. Tah galt dabei stets als erster Verkaufskandidat. Mit Adam Hlozek konnte mittlerweile ein Spieler für einen zweistelligen Millionenbetrag verkauft werden.