Das hatte er sich wohl ganz anders vorgestellt: Paris Brunner, vor wenigen Tagen schlagzeilenträchtig von Borussia Dortmund zu Cercle Brügge gewechselt, hat bei dem belgischen Erstligisten ein ganz bitteres Debüt erlebt.
Unglückliches Debüt für Brunner
Der U17-Weltmeister unterlag im Rückspiel der Qualifikationsrunde der Conference League Wisla Krakau mit 1:4 (0:2) und musste so am Ende noch mächtig um die Teilnahme am internationalen Geschäft bangen. Im Hinspiel hatte Brügge noch einen 6:1-Auswärtssieg gelandet und schien das Weiterkommen damit so gut wie klargemacht zu haben.
Im zweiten Duell nun stand Brunner sogleich in der Startelf, begann auf dem linken Offensivflügel. Angesichts eines Zwei-Tore-Rückstands zur Pause reagierte Miron Muslic dann aber fix, wechselte unter anderem Brunner aus.
„Überhaupt nicht Abend, den ich mir gewünscht habe“
„Das ist überhaupt nicht der Abend, den ich mir gewünscht habe“, erklärte der Coach nach Abpfiff: „Einerseits bin ich froh, dass wir in der Wettbewerbsphase der Conference League sind, andererseits bin ich enttäuscht über unsere schwache Leistung.“
Muslic, der mit dem dritten Gegentor in der 73. Minute zwischenzeitlich noch nervöser wurde, ehe Felipe Augusto kurz darauf (78.) durch das 1:3 für Entspannung sorgte und so auch Wislas 1:4 in der Nachspielzeit irrelevant machte, kritisierte vor allem, dass sein Team „in den ersten 15 Minuten nichts gemacht“ habe.
Eine Schelte, die auch Brunners Wirken miteingeschlossen haben dürfte.
Das 18 Jahre alte und zuletzt beim BVB immer wieder polarisierende Top-Talent hatte im Rahmen seines Abgangs bei den Schwarz-Gelben Mitte August bei der AS Monaco einen Vertrag bis 2028 unterschrieben, sich auf Leihbasis aber gleich Brügge angeschlossen.
Kehl über Brunner: „Wollte Weg nicht mitgehen“
Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl erklärte die Trennung zuletzt mit deutlichen Worten in Richtung Brunner: „Wir hätten Paris gerne langfristig an Borussia Dortmund gebunden, leider wollte er den von uns aufgezeigten Weg nicht mitgehen. Wir danken Paris für seine Zeit beim BVB und wünschen ihm für seine Zukunft natürlich trotzdem alles Gute.“
Brunner war 2020 aus der Jugend des VfL Bochum in den BVB-Nachwuchs gewechselt, doch der erhoffte Durchbruch des Offensivtalents blieb aus.
Für einen Pflichtspieleinsatz bei den Profis reichte es für das Juwel nicht. Stattdessen fiel der Junioren-Nationalspieler immer wieder mit Eskapaden abseits des Platzes auf.