Neuer Druck auf Alphonso Davies im Transferpoker - und keine Einigung in Sicht: Schon seit Monaten stocken die Vertragsverhandlungen zwischen dem Linksverteidiger und dem FC Bayern. Nun hat sich Klub-Ehrenpräsident Uli Hoeneß zu Wort gemeldet - und dabei wenig freundliche Worte über den Kanadier verloren.
Davies? „Lassen Vertrag auslaufen“
„Wir haben ihm ganz klar gesagt, dass wir den Vertrag auslaufen lassen, wenn er nicht verlängert“, sagte der Stargast anlässlich des 75-jährigen Vereinsbestehens des SV Seligenporten (Landkreis Neumarkt). „Er wird nicht mehr Geld bekommen als vorher. Und jetzt muss sich über Leistung zeigen, welchen Stellenwert er für den FC Bayern hat - ob er bei uns bleibt oder nicht.“
Es klingt wie eine Drohung. Davies‘ Arbeitspapier bei den Bayern läuft noch bis 2025 - im Sommer besteht somit die letzte Gelegenheit, eine Ablöse für den 23-Jährigen zu kassieren, der seit Längerem bei Real Madrid auf dem Wunschzettel steht.
Versöhnlicher hatte sich vor wenigen Tagen dagegen Sportdirektor Christoph Freund zu der Personalie geäußert: „Es haben Gespräche stattgefunden, die bisher noch nicht zu einer Einigung führten. Die Tür ist sicher nicht zu. Wichtig ist, dass er eine gute Vorbereitung macht und in seine Form findet.“
Freund klang zuletzt freundlicher
Sportvorstand Max Eberl wiederum hatte unlängst erklärt, Davies liege ein unterschriftsreifer und marktgerechter Kontrakt vor.
Hoeneß jedenfalls stichelte nun weiter gegen Davies - und schwärmte in diesem Zusammenhang von Spaniens gerade mal 17 Jahre alten Europameister und Shootingstar Lamine Yamal, den der Bayern-Lenker im EM-Halbfinale der Iberer gegen Frankreich (2:1) von der Ehrentribüne aus erlebt habe: „Ich habe ein paar Dinge gesehen, die ich jahrelang nicht gesehen habe - was der mit dem Ball macht!“
„Nicht nur dieses unglaubliche Tor, das er da in den Winkel geschlenzt hat, sondern die Art und Weise, wie er mit links und rechts den Ball annimmt, schlitzohrig ist und nicht nur ein starkes Bein hat“, schwärmte Hoeneß.
Und ergänzte: „Das hätte ich dem Alphonso Davies gewünscht, dass er das auch mal kann, rechts und links annehmen. Das sind so Dinge, die einen großen Spieler ausmachen.“
Hoeneß' Fazit über Wunderkind Yamal, das beim FC Barcelona nun durch dessen Neucoach Hansi Flick und damit einen ehemaligen Bayern-Trainer gecoacht wird: „Wenn der so weitermacht, dann wächst da was heran, was wir lange nicht gesehen haben.“