Jérôme Boateng hat einen neuen Klub gefunden. Der ehemalige Weltmeister unterschrieb beim LASK in Österreich einen Zweijahresvertrag. Dies bestätigte der Klub am Freitag offiziell.
Sensation um Boateng
In einer Pressemitteilung feierte der Erstligist die Verpflichtung des 35-Jährigen als Transfercoup. „Es ist absoluter Wahnsinn und unfassbar, dass wir mit Jérôme Boateng einen international derart begehrten Ausnahmespieler und Vorzeigeathleten zum LASK holen konnten“, sagte Geschäftsführer Siegmund Gruber.
Boateng war zuletzt in Italien für US Salernitana tätig, mit dem Serie-A-Klub stieg er allerdings ab. Der Verteidiger habe zahlreiche, hochdotierte Angebote vorliegen gehabt, meinte Gruber: „Dass wir uns hier durchsetzen konnten und er sich für einen Wechsel nach Oberösterreich entschieden hat, war nur möglich, weil er unsere Vision vollumfänglich mitträgt und den sportlichen Weg über seine wirtschaftlichen Interessen gestellt hat.“
LASK-Boss lobt Boatengs „außergewöhnlichen Charakter“
Boateng sei dem LASK (Linzer Athletik-Sport-Klub) finanziell „massiv“ entgegengekommen. Dies zeige seinen „außergewöhnlichen Charakter“.
Der Spieler selbst erklärte, dass er seiner Zeit in Österreich mit großer Vorfreude entgegenblicke: „Die Verantwortlichen haben sich enorm um mich bemüht und mir in den gemeinsamen Gesprächen von Beginn an vermittelt, mich auf auch dem eingeschlagenen Weg unbedingt dabei haben zu wollen.“
Obwohl er andere Angebote hatte, habe er sich bewusst für die Vision des Tabellendritten der abgelaufenen Saison entschieden. LASK habe in den vergangenen Jahren etwas Großes aufgebaut - er wolle dabei helfen, mit seiner Erfahrung „die nächsten Schritte zu machen.“
LASK-Geschäftsführer Sport Radovan Vujanovic bezeichnete die Boateng-Verpflichtung als enormen Gewinn nicht nur für seinen eigenen Verein, sondern auch „für den gesamten österreichischen Fußball.“
Wie schon bei seinem Wechsel nach Italien ließen die Reaktionen auf die Personalie nicht lange auf sich warten. Unter dem Post des Vereins nach X äußerten sich zahlreiche User kritisch und ablehnend.
Grund dafür ist das nach wie vor nicht abgeschlossene Verfahren gegen Boateng. Der einstige Nationalspieler war nach dem Vorwurf der Körperverletzung und Beleidigung gegen eine Ex-Freundin 2022 in erster Instanz verurteilt worden, das Urteil war jedoch später wieder aufgehoben worden. Der Prozess wird neu aufgerollt, am 14. Juni soll das Hauptverfahren beginnen.
Weil sich viele Fußballfans von Boateng, der die Vorwürfe abstreitet, trotz der geltenden Unschuldsvermutung abgewendet haben, platzte im vergangenen Oktober eine Rückkehr zum FC Bayern. Später erfolgte der Schritt zu Salernitana, wo der Abwehrspieler verletzungsbedingt nur sieben Spiele absolvierte.
Boateng hatte bis Sommer 2023 beim französischen Erstligisten Olympique Lyon unter Vertrag gestanden und war bis zu seinem Engagement im Februar in Italien ohne Verein geblieben.