Mit der Ankunft des neuen Sportvorstands Max Eberl nehmen die Planungen für die kommende Saison beim FC Bayern weiter Fahrt auf. Im Blickfeld potenzieller Verstärkungen taucht der Name eines alten Bekannten auf, der bereits das Trikot der Münchner trug.
Schießt er sich zurück zum FC Bayern?
Die Rede ist von Joshua Zirkzee, der derzeit mit dem FC Bologna in der Serie A für Furore sorgt. Der niederländische Angreifer hatte die Bayern im Sommer 2022 für 8,5 Millionen Euro gen Norditalien verlassen.
Der deutsche Rekordmeister sorgte allerdings vor. „Die Vereinbarungen beinhalten eine Rückhol-Option, weil Joshua für uns weiterhin ein hochinteressanter Spieler bleibt“, erklärte der damalige Sportvorstand Hasan Salihamidzic im Zuge des Abgangs: „Wir werden seine Entwicklung in Bologna beobachten.“
Ex-Bayern-Talent blüht in Italien auf
Jene Entwicklung verlief in den vergangenen Monaten äußerst positiv: In der aktuellen Saison geht der 22-jährige Zirkzee als Top-Scorer beim FC Bologna voran, verbuchte in 29 Pflichtspielen elf Tore und sechs Assists.
Dass das Team von Thiago Motta momentan den vierten Tabellenplatz vor Teams wie der AS Rom, Atalanta und Neapel bekleidet, ist daher auch maßgeblich auf die Leistungen des jungen Mittelstürmers zurückzuführen. Als Belohnung wurde Zirkzee jüngst in den vorläufigen Kader der niederländischen Nationalmannschaft für die Länderspiele Ende März berufen.
Auch in den Überlegungen zur Kaderplanung des FC Bayern spielt Zirkzee wenig überraschend eine Rolle, was die jüngsten Aussagen von Aufsichtsratsmitglied und Ex-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge bestätigten.
Rummenigge lobt Zirkzee: „Er hat uns wichtige Spiele gewonnen“
Angesprochen auf das aktuelle Formhoch des Angreifers äußerte sich der 68-Jährige in der Gazzetta dello Sport wie folgt: „Ich erinnere mich an mein letztes Jahr als Vorstandschef. Er hat gut gespielt und wenn Flick ihn auf den Platz gestellt hat, hat er immer entscheidende Tore geschossen, nicht das vierte oder fünfte des Spiels. Er hat uns wichtige Spiele gewonnen.“
Zirkzee war 2017 als 16-Jähriger aus seiner Heimat von Feyenoord Rotterdam in die Nachwuchsabteilung der Münchner gewechselt. Später absolvierte er insgesamt zwölf Bundesligaspiele für den FCB, in denen er vier Tore erzielte - alle in der Triple-Saison 2019/20.
„Ich freue mich für ihn, dass es ihm gut geht. Er hat es verdient“, fuhr Rummenigge fort. „Ich habe ihn immer gut für uns spielen sehen. Sein Pech war, dass er jemanden wie Lewandowski vor sich hatte.“
Zirkzee-Klausel: Schlägt Bayern zu?
Ob der FC Bayern von der Rückkaufklausel Gebrauch macht? „Das liegt ganz bei Max Eberl“, stellte Rummenigge klar und betonte, sich in dessen Arbeit „nicht einmischen“ zu wollen. Über Zirkzee werde im Rahmen der „Strategie des Sommers“ auf jeden Fall nachgedacht.
Allein aus wirtschaftlichen Gründen erscheint eine Rückholaktion sinnvoll für die Bayern. Denn der Betrag, den die Bayern bezahlen müssten, dürfte deutlich unter dem liegen, was andere Interessenten angesichts von Zirkzees steiler Leistungskurve zahlen müssten.
Entgegen anderslautender Berichte beläuft sich die Rückkaufklausel der Münchner laut der Sport Bild auf vergleichsweise schmale 20 Millionen Euro. Hingegen kann Bologna die Ablösesumme mit anderen Klubs frei verhandeln, da Zirkzees Vertrag bis 2026 keine Ausstiegsklausel enthält.
So könnte die ausgehandelte Klausel den Bayern sogar ermöglichen, Zirkzee direkt an einen anderen Verein weiterzuverkaufen und dabei einen Gewinn zu verbuchen.
Welche Rolle würde Zirkzee in München einnehmen?
Doch nicht nur wirtschaftlich könnte sich eine Verpflichtung des 19-maligen U21-Nationalspielers auszahlen. Sollte der auslaufende Vertrag von Eric Maxim Choupo-Moting nicht verlängert werden, wäre im Sommer neben Top-Torjäger Harry Kane und Youngster Mathys Tel noch Platz im Sturm. Zirkzee könnte eine entwicklungsfähige Option für die Münchner Offensive sein.
Es bleibt allerdings fraglich, wie viel Spielzeit Zirkzee neben Kane erhalten würde. Wenige Einsatzminuten könnten eine Stagnation der Entwicklung des Niederländers herbeiführen. Schon als Backup für Lewandowski machte Zirkzee aus seiner Unzufriedenheit keinen Hehl und strebte gegen Ende seiner Zeit bei Bayern aktiv einen Wechsel an.
Zudem darf nicht außer Acht gelassen werden, dass der Niederländer seine erste Saison auf diesem Niveau absolviert. In der vorherigen Spielzeit erzielte er - auch aufgrund von Verletzungen - lediglich zwei Tore in 19 Ligaeinsätzen für Bologna.
Überflieger Zirkzee bleibt gelassen
Und was sagt Zirkzee selbst zu seiner Zukunft? Der junge Angreifer bewahrt eine ruhige Haltung und verlässt sich auf seinen Glauben.
„Ich habe von Gott das Geschenk bekommen, dass ich Fußball spielen kann und ich möchte dieses Talent nicht verschwenden. Ich bin überzeugt, dass Gott einen Plan für mich hat“, hatte er zuletzt bei Gazzetta dello Sport erklärt.