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Henderson lässt mit Klopp-Aussagen aufhorchen

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Henderson lässt mit Klopp-Aussagen aufhorchen

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Henderson überrascht mit Klopp-Aussagen

Jordan Henderson bezieht erstmals Stellung zu seinem umstrittenen Wechsel nach Saudi-Arabien. Dabei spricht er auch zum Thema Geld und den Vorwürfen aus der LGBTQ+-Community.
Mit Jordan Henderson verließ der Kapitän die Reds. Liverpool-Trainer Jürgen Klopp will sich nicht vor Veränderungen scheuen und hat bereits einen neuen Spieler im Blick.
Jordan Henderson bezieht erstmals Stellung zu seinem umstrittenen Wechsel nach Saudi-Arabien. Dabei spricht er auch zum Thema Geld und den Vorwürfen aus der LGBTQ+-Community.

Er hatte mächtig Gegenwind bekommen für seinen Transfer nach Saudi-Arabien, vor allem angesichts der kolportierten Gehaltssummen und seines bisherigen dazu vermeintlich im Widerspruch stehenden Engagements für die LGBTQ+-Community - und bisher zu allen Vorwürfen geschwiegen.

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Nun hat Jordan Henderson reagiert. In einem Interview mit The Athletic erklärte der 33-Jährige erstmals, wieso er als Kapitän des FC Liverpool zu Al-Ettifaq wechselte: „Ich befinde mich in der letzten Phase meiner Karriere und möchte Spaß am Fußballspielen haben. Ich möchte spielen. Ich will nicht nur auf der Bank sitzen und dann zehn Minuten spielen. Und ich wusste, dass sich das auf meine Chancen, für England zu spielen, auswirken würde.“

Dass er bei den Reds trotz aller Verdienste nach zwölf Jahren künftig keine allzu Rolle mehr spielen würde, habe er „nach einem Gespräch mit Coach Jürgen Klopp gespürt“, fügte Henderson an: „Er war sehr ehrlich zu mir. Ich werde nicht ins Detail gehen, weil das Gespräch privat ist, aber es hat mich in eine Situation gebracht, in der ich wusste, dass ich nicht mehr so oft spielen würde. Ich wusste, dass neue Spieler auf meiner Position kommen würden.“

Generell „gab es ein paar Dinge, die die Alarmglocken läuten ließen“.

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„Wenn einer dieser Leute zu mir gesagt hätte: ‚Jetzt wollen wir, dass du bleibst‘, dann würden wir dieses Gespräch nicht führen. Doch dann musste ich darüber nachdenken, wie es mit meiner Karriere weitergehen soll“, ergänzte Henderson. „Das soll nicht heißen, dass sie mich aus dem Verein gezwungen haben oder dass sie wollten, dass ich gehe. Aber ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass der Verein oder irgendjemand mich zum Bleiben bewegen wollte.“

Henderson spricht über Saudi-Wechsel

Die Entscheidung für die Saudi Professional League kam dann offenkundig zwangsläufig zustande: „Ich würde gerne hier sitzen und behaupten, dass jeder Verein unter der Sonne mich haben wollte. Aber die Wahrheit ist, dass es so nicht war“, sagte Henderson.

Es habe etwas sein müssen, „bei dem ich das Gefühl hatte, dass ich etwas beitragen und etwas Neues ausprobieren könnte, eine neue Herausforderung.“

Zusätzlich zum Reiz „einer völlig anderen Liga und einer völlig anderen Kultur“ kam sein früherer Liverpooler Teamkollege Steven Gerrard als Trainer beim Wüsten-Klub: „Es ist schön, wenn man gewollt wird. Ich weiß, dass Stevie mich wirklich wollte. Ich weiß, dass der Klub mich wirklich haben wollte.“

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Um Geld sei es dagegen nie gegangen: „Alles, worüber ich mit Stevie geredet habe, war Fußball und das Projekt. Und er hat sogar gesagt, dass er sich nicht in Geldangelegenheiten einmischen will. Es ging nur darum, was wir gemeinsam tun können, um etwas Besonderes zu erreichen, einen Verein aufzubauen und die Liga zu stärken.“

Irrsinns-Gehalt? „Ich wünschte, es wäre so“

Sein bei Al-Ettifaq angebliches Gehalt von umgerechnet 816.000 Euro pro Woche, verwies Hendersons ins Reich der Fantasie: „Ich wünschte, es wäre so. Nein, die Zahlen sind einfach nicht wahr.“

„Man kann mir glauben oder nicht, aber in meinem Leben und in meiner Karriere war Geld noch nie eine Motivation. Niemals“, behauptete Henderson weiter. „Verstehen Sie mich nicht falsch, wenn man wechselt, muss auch das Geschäftliche stimmen. Man muss finanziell abgesichert sein, man muss sich gewollt fühlen, man muss sich wertgeschätzt fühlen. Und Geld ist ein Teil davon. Aber das war nicht der einzige Grund.“

Verständnis äußerte er für die Kritik aus der LGBT+-Gemeinde: „Ich kann die Frustration verstehen. Ich kann die Wut verstehen. Dazu kann ich nur sagen, dass es mir leid tut, dass sie so fühlen. Meine Absicht war niemals, jemanden zu verletzen.“

LGBT+? „Meine Werte ändern sich nicht“

Weil sich der 33-Jährige zuvor für die Rechte Homosexueller eingesetzt hatte, fiel der Gegenwind besonders heftig aus. An seiner Einstellung habe sich aber nichts geändert: „Meine Werte ändern sich nicht, weil ich in ein anderes Land gehe, in dem die Gesetze möglicherweise anders sind.“

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Vielmehr könne er mit seiner Anwesenheit für ein Umdenken sorgen. „Ich denke, dass die Leute meine Ansichten und Werte kannten, bevor ich gewechselt bin, und sie kennen sie auch heute noch. Und ich denke, dass es gut ist, in Saudi-Arabien jemanden mit diesen Ansichten und Werten zu haben“, sagte Henderson. Er habe noch immer viele Freunde in der LGBTQ+-Community.

Für Aufsehen hatte gesorgt, dass Al-Ettifaq in einem Video mit Spielszenen von Henderson dessen Regenbogenbinde schwarzweiß eingefärbt hatte. Ein Tragen der Binde bei seinem neuen Klub wolle er nicht ausschließen. „Aber gleichzeitig würde ich die Religion und Kultur in Saudi-Arabien nicht missachten“, sagte er.

Regenbogenbinde: Kritik auch von Hitzlsperger

Kritik an dem Wechsel hatte unter anderem Thomas Hitzlsperger geäußert. „Du hast den Respekt vieler Menschen verloren, die Dir vertraut haben“, schrieb der frühere National- und Premier-League-Spieler, der sich 2014 zu seiner Homosexualität bekannt hatte. Auch das LGBT+-Fannetzwerk Pride in Football nannte den Transfer „enttäuschend“.

Henderson bezeichnete diese Reaktionen als „schwer zu ertragen. (...) Dass die Leute mich kritisierten und sagten, ich hätte ihnen den Rücken gekehrt, tat mir wirklich sehr weh.“