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Bayern-Debüt im DFB-Pokal! So viel Neuer steckt in Peretz

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Bayern-Debüt im DFB-Pokal! So viel Neuer steckt in Peretz

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Ist er Bayerns Neuer-Erbe?

Daniel Peretz darf beim DFB-Pokal-Spiel gegen Preußen Münster im Tor des FC Bayern starten. Noch steht der 23-Jährige im Schatten von Sven Ulreich. Dabei eifert Peretz spielerisch und biografisch längst Manuel Neuer nach.
Im Pokalspiel bei Preußen Münster wird Ersatzkeeper Daniel Peretz sein Debüt für den FC Bayern geben. Das verkündete Trainer Thomas Tuchel auf der PK.
Daniel Peretz darf beim DFB-Pokal-Spiel gegen Preußen Münster im Tor des FC Bayern starten. Noch steht der 23-Jährige im Schatten von Sven Ulreich. Dabei eifert Peretz spielerisch und biografisch längst Manuel Neuer nach.

Thomas Tuchel lässt seine Nummer drei im DFB-Pokal von der Leine. Wenn die Bayern am Dienstagabend beim Drittligisten Preußen Münster spielen, wird der erst 23 Jahre junge Daniel Peretz das Münchner Tor hüten. „Ich bin es aus dem Ausland gewohnt, dass der zweite Torwart, wenn er sich das auch verdient hat, die Möglichkeit bekommt, im Pokal zu spielen“, sagte Tuchel am Montag.

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Aber dann ausgerechnet auswärts im Pokal? Geht Tuchel damit kein zu hohes Risiko ein? „Daniel haben wir mit viel Potenzial und vielen Hoffnungen für die Zukunft verpflichtet. Der hat sich das verdient“, sagt Tuchel. Die Nummer drei zu testen, wo Neuers Rückkehr sich doch weiter verzögert: Ein nachvollziehbarer Plan. Oder, in den Worten des Trainers: „Das ist wichtig für Peretz, das ist wichtig für den Notfall, falls mal was passiert.“

Der im Juli 2000 in Tel Aviv geborene Peretz ist keineswegs grün hinter den Ohren, verfügt schon über reichlich Spielpraxis im internationalen Fußball. Für Maccabi Tel Aviv hat er 70-mal in der Israeli Premier League gespielt. Dazu kommen 30 Europapokal-Partien gegen Gegner wie PSV Eindhoven oder OGC Nizza.

Perspektivisch hat Peretz, der bei der U21-EM im Juni für Israel brillierte, das Zeug, nicht nur Bayerns neue Nummer drei oder zwei zu werden. Wie SPORT1 aus Israel erfahren hat, schielt Peretz bereits auf Bayerns Stammplatz im Tor, den in München seit zwölf Jahren Manuel Neuer innehat.

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Die Ironie des Schicksals, sollte Peretz tatsächlich irgendwann auf Neuer folgen, ist, dass der Israeli nicht nur spielerisch, sondern vor allem auch biografisch, erstaunliche Ähnlichkeiten zum deutschen Nationaltorwart aufweist.

Daniel Peretz geht gleichen Weg wie der junge Manuel Neuer

Neuer wurde im März 1986 in Gelsenkirchen geboren. Wenige Wochen vor seinem fünften Geburtstag schloss sich der Polizisten-Sohn dem FC Schalke 04 an, bei dem er von der U6 bis zur A-Jugend in der Knappenschmiede ausgebildet wurde. Als 19-Jähriger wurde Neuer Schalke-Profi.

Nur ein Jahr später, in der Saison 2006/07, machte Cheftrainer Mirko Slomka ihn zur Nummer eins, weil der damals 20-Jährige den verletzten Stammkeeper Frank Rost so gut vertreten hatte, dass er im Schalke-Kasten bleiben durfte.

Peretz ist nicht nur 14 Jahre jünger als Neuer, sondern als Gen-Z-Bub sogar Mitglied einer völlig anderen Generation. Trotzdem sind die Parallelen zu Neuer frappierend.

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Peretz trat als Sechsjähriger dem Traditionsverein Maccabi Tel Aviv bei, für den er ab 2021 als Nummer eins agierte. Seine Fähigkeiten auf der Linie, seine Gabe als Elfmeter-Killer, aber besonders sein Auge im Spielaufbau, wo er gut und gerne Angriffe seiner Mannschaft selbst einleitet, fielen in dem kleinen Land am Mittelmeer früh auf.

Von der U17-Nationalmannschaft aufwärts stand Peretz für jede Juniorenauswahl Israels im Kasten - auch für die A-Elf, für die er im November 2022 beim Freundschaftsspiel gegen Zypern (2:3-Niederlage) sein Debüt gab.

Lob für Bayern-Zugang Peretz: „Ballverteilung ist ausgezeichnet“

Der israelische Sportjournalist Josh Halickmann, Gründer der internationalen Sportseite SportsRabbi, kennt Peretz persönlich aus gemeinsamen Zeiten bei Maccabi Tel Aviv, wo Halickmann von 2015 bis 2019 die Vereinsstiftung gründete und Peretz erlebte, als dieser noch ein Torwart-Talent im Maccabi-Nachwuchs war.

„Er mag das Scheinwerferlicht, er ist ein Star“, sagt Halickmann bei SPORT1. „Du musst auch ein Star sein, um Nummer eins beim FC Bayern zu sein“. Da passt Peretz‘ Freundin gut ins Bild: Noa Kirel, die beim Eurovision-Song-Contest Dritte wurde, ist in Israel weitaus bekannter als der Bayern-Torwart selbst.

Peretz‘ Spielstil beschreibt Halickmann, der den Torwart jahrelang im Maccabi-Nachwuchs verfolgte, wie folgt: „Seine Ballverteilung ist ausgezeichnet, er versteht das Spiel wirklich. Er sieht und antizipiert genau, wohin seine Mitspieler gehen, holt sich so auch immer wieder Assists“, so der SportsRabbi-Gründer.

Dann wäre da noch Peretz‘ Ruf als Elfmeter-Killer, den der Israeli zum Leidwesen des DFB-Nachwuchs auch bei der U21-EM bestätigte, als er zwei Strafstöße parierte, einen davon von Youssoufa Moukoko.

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„Er macht seine Hausaufgaben vor jedem Spiel“, erklärt Halickmann. „Peretz kennt die Tendenzen jedes Gegners - egal, ob es sich um einen Abschlag des Torwarts handelt, einen Freistoß eines defensiven Mittelfeldspielers - oder eben einen Elfmeter.“

Für Halickmann ist Peretz „wirklich ein guter Junge, ein absoluter Mensch“, wie es eben auf Jiddisch heißt, wenn ein ganz feiner Kerl gemeint ist.

Daniel Peretz gegen Preußen Münster - und dann?

Manuel Neuers Karriere-Weg aus dem Ruhrgebiet zu einem der besten Torhüter der Fußball-Geschichte kann trotzdem niemand nachahmen. Auch kein U21-EM-Lichtblick wie Peretz, der seit jungen Jahren auf der europäischen Bühne spielt. Und falls der Weltmeister von 2014 fit zurückkehrt, spricht alles dafür, dass Thomas Tuchel in jedem Wettbewerb auf ihn setzt.

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Trotzdem muss der FC Bayern perspektivisch seinen neuen Neuer finden. Top-Torhüter werden von Jahr zu Jahr inflationär teurer. Das erfuhr zuletzt Manchester United, als der englische Traditionsklub 55 Millionen Euro an Inter Mailand überweisen musste, um André Onana als Erben von David de Gea zu verpflichten. Und der wiederum beim Champions-League-Auftakt in der Allianz Arena folgenschwer patzte.

Mit dem Peretz-Kauf, für den vergleichsweise bescheidene fünf Millionen Euro plus Boni nach Tel Aviv fließen, bewies der FC Bayern also zumindest einmal Kreativität, Optimismus und Weitsicht. Ob sich der junge Israeli an der Isar zu Bayerns Nummer drei, Nummer zwei oder Nummer eins entwickelt, liegt am Ende an ihm selbst. Seine erste Chance bekommt er nun beim Pokalspiel in Münster.