Es lief die 56. Minute im Testspiel gegen Nottingham Forest: Eintracht Frankfurt eroberte den Ball und dann ging es ganz schnell. Mario Götze steckte durch, Jesper Lindström spielte quer - und Randal Kolo Muani? Der traf nicht, sondern scheiterte aus kürzester Distanz kläglich an Keeper George Shelvey.
Kolo Muani zu PSG? Krösche spricht
Es war der einzige Makel an einem Nachmittag, an dem der Franzose wie gewohnt alles gegeben und die Offensive der Eintracht getragen hat. Kolo Muani machte nicht den Eindruck, als sei er mit dem Kopf woanders.
Dennoch sprach nach Abpfiff niemand über dessen Leistung. Sportvorstand Markus Krösche musste viele Fragen zu dessen Zukunft äußern. Zur Erinnerung: RMC Sports berichtete am Freitag, Kolo Muani habe seinen Wechselwunsch hinterlegt. Sky vermeldete am Samstagvormittag eine Einigung zwischen Kolo Muani und Paris Saint-Germain.
Krösche: Kolo Muani fühlt sich wohl
Krösche umschiffte eine deutliche Antwort: „Wir sprechen immer. Nein, nein. Über diese Personalie wird die ganze Zeit spekuliert. Je näher der Tage des Endes der Transferperiode kommt, desto wilder werden die Spekulationen. Aber es gibt keinen neuen Stand.“ Kolo Muani fühle sich unverändert wohl: „Das ist für den Moment entscheidend.“
Doch wie lange bleibt der Vize-Weltmeister wirklich ruhig? Sein Berater Moussa Sissoko gilt - etwas freundlicher ausgedrückt - als durchaus gewieft. Im Sommer 2017 etwa drückte er gegen den anfänglichen Willen von Borussia Dortmund den - natürlich millionenschweren - Abgang von Ousmane Dembélé zum FC Barcelona durch. Sein Mandant streikte sich am Ende zu den Katalanen.
Frankfurt glaubt nicht an Streik
Krösche kann sich einen solchen Vorgang bei Kolo Muani nicht vorstellen: „Er ist ein guter, hochintelligenter Junge. Randal ist bescheiden und dankbar, was wir als Klub geleistet haben. Das wird bei ihm niemals passieren und dafür gibt es auch keinen Grund.“
Die Ausgangsposition ist klar in Richtung Spieler und Berater kommuniziert: Kolo Muani steht bis 2027 ohne Ausstiegsklausel unter Vertrag. Die Eintracht fordert 100 Millionen Euro für ihren Star. Den interessierten Klubs, zu denen neben PSG weiterhin auch der FC Bayern München gehören sollen, ist dieser Betrag wohl deutlich zu hoch.
„Wir wollen ihn auch gar nicht verkaufen“, stellte Krösche klar. „Es ist nicht unser Ziel, ihn abzugeben, weil wir glauben, dass er sich bei uns noch gut weiterentwickeln, den nächsten Schritt gehen und Torschützenkönig werden kann“, so der Sportvorstand.
Unruhige Eintracht-Tage?
An ruhige Tage glaubt Krösche, der bei der Nachfrage zu einer Gehaltserhöhung ebenfalls nichts ausgeschlossen hat, nach diesen Aussagen allerdings nicht: „Ich verstehe die vielen Fragen. Randal ist eine spannende Personalie, die Spekulationen werden am Ende der Transferperiode eben immer wilder.“
Ansgar Knauff etwa gab zu, dass die Zukunft von Kolo Muani Thema in der Kabine ist. Sein Trainer Dino Toppmöller bestätigte auf SPORT1-Nachfrage: „Selbstverständlich ist das Thema in der Kabine. Das hatte aber keinen Einfluss auf die Leistung meiner Mannschaft.“
Für Kolo Muani hatte er nur lobende Worte parat: „Randal war vom ersten Tag an hochmotiviert. Er hat immer Gas gegeben, ist stets gut gelaunt. Randal hat auch heute ein sehr ordentliches Spiel gemacht. Wenn er sich mit dem Tor belohnt, dann wäre es noch schöner gewesen.“
Hardung stellt klar: „Status quo unverändert“
Die Eintracht jedenfalls lässt sich von den vielen Berichten aus Frankreich nicht treiben. Sportdirektor Timmo Hardung entgegnete bei Sky: „Das sind alles Gerüchte, Spekulationen. Wir haben uns die letzten Wochen ausführlich zu diesem Thema geäußert. Der Status quo ist unverändert.“
Das Transferfenster ist noch bis 1. September geöffnet. Es wird sich zeigen, ob die Hessen standhaft bleiben können.