Diese Nachricht schlug ein wie eine Bombe! Für den vakanten Torhüterposten hat der FC Bayern nach exklusiven SPORT1-Informationen den teuersten Torhüter der Welt ins Visier genommen.
Bayern? Kepa bringt Ballast mit
Kepa Arrizabalaga vom FC Chelsea, 2018 für die Weltrekordsumme von 80 Millionen Euro von Athletic Bilbao zu den Blues gewechselt, könnte die gewünschte hochkarätige Lösung für den deutschen Rekordmeister werden, der händeringend auf der Suche nach einem neuen Keeper ist.
Es wäre eine spektakuläre Lösung für die T-Frage - wobei Kepa Arrizabalaga eine wechselhafte Karriere hinter sich hat und deswegen auch Ballast mitbringen würde.
Schnappt sich Bayern Weltrekord-Torwart?
Alexander Nübel und Yann Sommer haben sich verabschiedet, und da sich der Genesungsprozess von Stammtorhüter Manuel Neuer weiter hinzieht, steht mit Sven Ulreich, der am Samstag beim Supercup gegen RB Leipzig (20.45 Uhr im LIVETICKER) im Tor stehen wird, aktuell nur ein gestandener Keeper im Kader des Deutschen Meisters.
Abhilfe schaffen könnte der Spanier Kepa, er ist aber nicht der einzige Kandidat. Auch der Argentinier Gerónimo Rulli von Ajax Amsterdam und der Marokkaner Yassine Bounou, genannt Bono, vom FC Sevilla stehen im Fokus der Bayern.
Die Münchner suchen idealerweise einen erstklassigen Torhüter, der imstande ist, Neuer adäquat zu ersetzen, und das Potenzial hat, langfristig die Nummer eins zu werden, sich andererseits aber auch – ohne zu murren – auf die Bank setzt, wenn Neuer wieder fit ist.
Und da kommt der wohl favorisierte Kepa, der bei den Londonern noch bis 2025 unter Vertrag steht, ins Spiel. Bayern-Trainer Thomas Tuchel kennt den 28-Jährigen bestens aus seiner Zeit bei Chelsea – und soll ihn klar empfohlen haben.
Doch dem nicht genug: Es haben bereits erste Gespräche mit dem Management des 13-maligen spanischen Nationalspielers und den Chelsea-Verantwortlichen stattgefunden. Den Bayern schwebt eine einjährige Leihe samt Kaufoption vor.
Nachdem die Blues vor wenigen Tagen in Robert Sánchez einen neuen Schlussmann für über 20 Millionen Euro von Brighton & Hove Albion verpflichtet haben, kann sich Kepa selbst eine Luftveränderung zu den Bayern gut vorstellen.
Achterbahnfahrt für Kepa bei Chelsea
Was durchaus verwunderlich ist, da der Spanier unter Tuchel keinen leichten Stand hatte und zumeist Édouard Mendy den Vortritt lassen musste. Trotzdem war Chelseas Ex-Coach von Kepa überzeugt. „Er hätte es verdient, mehr zu spielen, er kann eine starke Nummer eins sein“, sagte Tuchel im Mai 2022.
Im Februar zuvor hatte sich eine bemerkenswerte Geschichte abgespielt, als Tuchel den Keeper beim Finale des League Cup gegen Liverpool extra fürs Elfmeterschießen einwechselte und Kepa von elf Strafstößen keinen einzigen zu halten imstande war.
Der ironisch-krönende Abschluss: Kepa selbst setzte den entscheidenden Elfmeter übers Tor und besiegelte die 10:11-Niederlage gegen die Reds.
„Wenn ihr jemandem die Schuld geben wollt, gebt mir die Schuld. Ich treffe die Entscheidungen und ich treffe sie nicht, um der Held zu sein“, sagte Tuchel auf der Pressekonferenz nach dem Spiel - und nahm damit seinen Keeper in Schutz.
Kepa-Abstieg bei Chelsea
Kepas Zeit bei Chelsea glich ohnehin einer regelrechten Achterbahnfahrt. 2018 kam er mit großen Vorschusslorbeeren nach London und trat in riesige Fußstapfen, nachdem sich Belgiens Nationaltorhüter Thibaut Courtois für einen Wechsel zu Real Madrid entschieden hatte.
Nach einer ordentlichen Debütsaison, in der er in der Premier League 36-mal zum Einsatz kam und mit Chelsea in der Europa League triumphierte, ging es ab 2019 peu à peu bergab.
Zunächst sorgte der Blues-Schlussmann im League-Cup-Finale für negative Schlagzeilen, als er sich trotz wiederholter Beschwerden am Oberschenkel kurz vor dem Elfmeterschießen weigerte, den Platz für seinen Stellvertreter Willy Caballero zu verlassen.
Der damalige Chelsea-Coach Maurizio Sarri kocht vor Wut, ließ seinen renitenten Torwart jedoch gewähren. Das Ende vom Lied: Chelsea verlor das Elfmeterschießen - und Kepa wurde mit einer drakonischen Geldstrafe belegt.
Kepa bleibt lange auf der Ersatzbank
In der anschließenden Saison setzte der neue Trainer Frank Lampard nach zahlreichen Kepa-Patzern zwischenzeitlich auf den bereits 38 Jahre alten Argentinier Caballero.
„Wir müssen wettbewerbsfähig bleiben“, begründete Lampard damals das Kepa-Aus als Nummer eins der Blues. Die Entscheidung gegen den Spanier sei ihm zwar nicht einfach gefallen. Dennoch hätte sich Lampard Kepas Formkrise „nicht ewig“ anschauen können.
Trotzdem lief der Keeper damals 33-mal in der Premier League auf, stand aber regelmäßig in der Kritik. Auch die Fans schossen sich auf Kepa ein, der lediglich 54,5 Prozent der Abschlüsse auf sein Tor parieren konnte – der bis dahin schlechteste Wert der Liga-Historie.
Ungeachtet dessen startete Kepa auch 2020/21 als Stammtorhüter in die Saison, doch seine Formschwäche hielt weiter an, weshalb Chelsea nach abermaligen Patzern noch vor dem 3. Spieltag mit Mendy einen neuen Torhüter verpflichtete, der den Spanier direkt auf die Bank verdrängte.
Nach der Ablösung von Lampard blieb Kepa auch unter Tuchel im zweiten Glied. „Von außen betrachtet hatte er ein paar sportliche Probleme“, erklärte Tuchel im Februar 2021, kurz nachdem er die Blues übernommen hatte. „Vielleicht lasteten auch die Umstände seines Transfers schwer auf seinen Schultern.“
Im September 2022 war Tuchel jedoch Geschichte bei den Blues und Kepa, der im Sommer mit einem Vereinswechsel geliebäugelt hatte, auf einmal wieder gefragt. Unter dem neuen Coach Graham Potter profitierte der Spanier aber auch vom Verletzungspech seines Kontrahenten Mendy.
Spanier 2022/23 wieder in aller Munde
Da sich der senegalesische Nationaltorhüter im September zunächst am Knie verletzt und nach der WM im Januar einen Finger gebrochen hatte, schlug auf einmal wieder Kepas Stunde – ein Vertrauen, das er mit starken Leistungen zurückzahlte.
„Ich denke, es ist ein tolles Beispiel für jeden, dass es manchmal nicht so läuft, wie man es gerne hätte“, erklärte Potter im vergangenen Oktober. „Manchmal musst du im Leben leiden, aber ich muss sagen, ich bin sehr beeindruckt von seinem Charakter und seiner Persönlichkeit.“
Anerkennung erhielt Kepa seinerzeit nicht nur von seinem Trainer. „Er war offen und sagte, er wolle den Verein wechseln, aber er hat sich zusammengerissen und ist ein gutes Beispiel für junge Spieler, dass man sein Selbstvertrauen und sich selbst wieder aufbauen kann“, meinte der ehemalige Chelsea-Profi Joe Cole.
Selbst als Potter im April 2023 schon wieder seinen Hut nehmen musste und Lampard zurückkehrte, blieb Kepa die Nummer eins, trotzdem konnte auch er die Talfahrt der Blues, die als Tabellen-12. gar das internationale Geschäft verpassten, nicht verhindern.
Nach fünf turbulenten Jahren scheint die Zeit nun aber reif für einen Neuanfang – beim FC Bayern?