Es war eine der heißesten Wechsel-Geschichten Ende Januar. Das „kleine“ Union Berlin schickte sich an, kurz vor Toreschluss des Winter-Transfermarkts mit Isco einen echten Superstar zu verpflichten.
Isco tritt gegen Union nach
Der Mittelfeld-Star, jahrelang bei Real Madrid unter Vertrag, weilte bereits vor Ort in der Hauptstadt, musste am Deadline Day nur noch die medizinische Untersuchung hinter sich bringen - ehe der Deal dann plötzlich doch platzte.
Während Union damals erklärte, von Iscos Seite seien im letzten Augenblick Änderungen verlangt worden, warf die Berater-Agentur des Spielers den Berlinern vor, Abmachungen gebrochen zu haben.
Wie es aus seiner persönlichen Sicht zu dem Desaster kam, darüber hatte Isco selbst lange geschwiegen. Nun äußerte sich der 31-jährige Spanier dazu erstmals ausführlich - und übte dabei harsche Kritik an Union.
Isco: So platzte der Transfer zu Union
„Ich habe Schuld an vielen Dingen, aber was in Berlin passiert ist, war heftig“, sagte Isco der Marca.
Der fünfmalige Champions-League-Siegers, seit seit seiner letzten Station beim FC Sevilla seit Dezember 2022 weiterhin vereinslos ist, erklärte: „Mein Berater ruft mich an und sagt, er hätte Union Berlin als Option – mit einem sehr guten Angebot bis zum Saisonende mit der Option auf zweimal je noch ein Jahr.“
Isco habe ihm dann gesagt, „dass ich ihn innerhalb von fünf Minuten zurückrufe. Union stand in der Bundesliga sehr gut da, war in der Europa League vertreten, der Vertrag war ein guter, das Projekt wirkte auch gut. Also habe ich zugesagt.“
Es sei auch „alles okay“ gewesen, als Isco den Kontrakt mit seiner Anwältin geprüft haben will: „Ich habe meinen Koffer gepackt und bin allein nach Berlin gereist. Als ich da ankam, empfing mich ein Mitarbeiter des Klubs. Es war alles erledigt. Ich habe die Fotos geschossen, einen Gruß in die Kamera gesprochen – das Typische. Dann haben wir uns für den nächsten Tag zum Medizincheck verabredet.“
Aus dem Ruder lief die Situation dem Vernehmen nach dann aber am Folgetag: „Am nächsten Morgen sagt man mir im Auto auf dem Weg ins Krankenhaus: ‚Letztlich können wir dich jetzt nicht für die Europa League anmelden.‘ Ich habe geantwortet: ‚Das erzählst du mir jetzt?!‘ Seine Antwort war, dass sie es bis zum Ende versucht hatten und es letztlich nicht klappte.“
„Binnen 15 Minuten die Hälfte am Vertrag geändert“
Dazu seien auch noch finanzielle Hiobsbotschaften gekommen, führte Isco aus, der darauf besteht, den Medizincheck absolviert und bestanden zu haben, „auch wenn das Viele infrage stellten.“
Auf dem Weg zur Vertragsunterschrift sei er erneut angerufen worden.
„‚Hör mal, jetzt ist es nicht mehr dieser Geldbetrag, es ist weniger.‘ Ich habe ein zweites Mal diese Änderung akzeptiert, die nicht zu den vorab vereinbarten Bedingungen gehörten, wegen denen ich nach Deutschland flog“, so Spaniens langjähriger Nationalspieler. „Aber wieder zehn Minuten später wurde ich ein drittes Mal angerufen und mir gesagt, dass der Betrag für die kommende Saison ebenso nicht der vereinbarte ist und man das noch einmal überarbeiten müsste.“
Schließlich habe er immer größere Bedenken verspürt und sich „Gedanken gemacht“.
Iscos Kritik an Union in diesem Zusammenhang: „Ich war mit vielen Erwartungen und viel Vorfreude angereist. Und binnen 15 Minuten haben sie die Hälfte am Vertrag geändert. Das war respektlos! Ich bin keine 18 Jahre alt! Es ist auch nicht der erste Vertrag, den ich unterschreibe.“