Harry Kane und der FC Bayern - klappt das noch in der aktuellen Transferperiode?
Bayerns Trümpfe im Kane-Poker
Der Superstar von Tottenham Hotspur befindet sich derzeit mit seinem Klub auf Asien-Tour und wurde im ersten Testspiel am Dienstag beim 2:3 gegen West Ham eine Halbzeit lang eingesetzt, das zweite Testspiel fiel ins Wasser.
Dennoch: Die Münchner haben bei Kane viele Trümpfe in der Hand - wenn auch nicht alle.
FC Bayern hat Zusage von Kane
Der Stürmer hat dem Rekordmeister sein Wort gegeben, will unbedingt in diesem Sommer nach München.
In die Karten spielt den Bayern auch die Tatsache, dass der Vertrag des 29-Jährigen nur noch bis 2024 läuft - die Spurs also im kommenden Jahr keinen einzigen Cent mehr für ihn bekämen.
Allerdings bestätigt Tottenham-Boss Daniel Levy seinen Ruf als eisenharter Verhandler und will den Spurs-Kapitän keinesfalls unter 100 Millionen Pfund (ca. 115 Mio. Euro) gehen lassen - eine Summe, die für die Bayern nicht in Frage kommt.
Bayern-Bosse zuversichtlich
Bleibt Levy bis zum Schluss unnachgiebig?
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass Kane kommt. Man hört, dass die Bosse zuversichtlich sind, dass das klappt“, erklärt SPORT1-Chefreporter Kerry Hau in der Transfermarktshow von SPORT1.
Er glaubt auch, dass Kane für deutlich weniger als 100 Millionen nach München wechseln wird. Aber: „Es wird sich noch ein bisschen hinziehen, weil es ein schwieriger Verhandlungspoker ist.“
Bayern hätte in Sachen Kane allerdings gerne eine zeitnahe Lösung - ebenso übrigens wie dessen Noch-Trainer Ange Postecoglou.
Die ständigen Nachfragen zu seinem Superstar nerven den neuen Coach jetzt schon: „Damit muss man erst klarkommen. Es wäre aber für alle Beteiligten besser, wenn wir das nicht allzu lange tun müssten. Das ist für niemanden gut - nicht für Harry, nicht für den Klub. Niemand hat Interesse daran, dass es allzu lange dauert.“
Auch Walker ein Trumpf im Kane-Poker
Vielleicht hilft Bayern bei der Beschleunigung des Pokers ja ein anderer Trumpf.
Hau verrät in der SPORT1-Transfermarktshow, dass auch der bevorstehende Wechsel von Kylie Walker „ein Extra-Punkt ist, der für einen Kane-Wechsel spricht. Die beiden kennen sich von der Nationalmannschaft und schätzen sich sehr.“
Zudem sei auch der Bayern-Coach hervorzuheben. „Thomas Tuchel hat zusammen mit Marco Neppe Harry Kane gepackt und überzeugt.“
Am Rande der Team-Präsentation der Bayern und des Legendenspiels zwischen den Bayern sowie Borussia Dortmund anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Champions-League-Endspiels 2013 war der Name Kane ebenfalls in aller Munde.
Bayern-Ikonen um Schweinsteiger loben Kane
Für Bastian Schweinsteiger ist der Stürmer „einer, der die Lücke schließen kann“, die Robert Lewandowski mit seinem Abgang 2022 hinterlassen hat.
„Natürlich hat er hier größere Chancen als bei Tottenham, große Titel zu holen. Er weiß, wo das Tor steht. Das ist schon wichtig. Er ist ein Spieler, der aus jeder Lage Tore schießen kann. Von daher würde er schon sehr gut reinpassen“, sagte Schweinsteiger im Rahmen des Legenden-Spiels gegen den BVB.
Der frühere Mittelfeldspieler der Bayern betonte darüber hinaus, dass es wichtig sei, „dass man im heutigen Fußball einen richtigen Stoßstürmer hat, das ist Harry Kane“.
Auch Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen wurde zu Kane befragt, ließ sich aber selbst von Stadionsprecher Stephan Lehmann nichts entlocken: „Da halte ich es mit dem Trainer. Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“
Olic: Man hat gesehen, „wie sehr Lewandowski fehlt“
Ex-Bayern-Verteidiger Dante würde die Bayern jedenfalls beglückwünschen, sollte Kane kommen: „Dieser Spieler gehört zu den Top-3-Stürmern der Welt. Er ist sehr intelligent, stark, er kann viele Tore schießen. Wenn er zu Bayern kommt, werde ich glücklich sein, weil er für die Mannschaft ein sehr guter Einkauf wäre.“
Ex-Bayern-Stürmer Ivica Olic schlug in die gleiche Kerbe: „Das ist heutzutage nicht einfach, so eine richtige Nummer neun zu finden für dieses Level. Er ist definitiv einer, der Tore garantieren kann. Ein absoluter Topspieler, er kann locker zwischen 20 und 30 Tore pro Saison erzielen.“
Zwar sei Kane „ein bisschen teuer“, doch Olic weiß auch: „Wenn man so einen haben will, muss man das zahlen.“
Bei Bayern hätte man laut Olic eindeutig sehen können, „wie sehr Lewandowski fehlt. Er hat jede Saison seine 30 Tore geschossen. Das ist nicht einfach, dass ein anderer das schafft. 30 Tore sind eine schöne Nummer, deswegen ist es nicht einfach, so einen Stürmer zu finden.“