Randal Kolo Muani erlebt derzeit eine Karriere im Schnelldurchlauf.
Wählt Kolo Muani den Haaland-Weg?
Im vergangenen Sommer kam der 24-Jährige noch ablösefrei und nur Insidern bekannt vom FC Nantes zu Eintracht Frankfurt.
Inzwischen führt er mit elf Toren und zwölf Vorlagen die Scorerliste der Bundesliga an, zudem ist er auf dem Weg zum Stammspieler bei der französischen Nationalmannschaft. Nationaltrainer Didier Deschamps setzte in beiden Länderspielen 2023 von Beginn an auf ihn, Kylian Mbappe schwärmte von ihm.
Gegen Napoli ist auch Kolo Muani an Grenzen gestoßen
Dennoch stellt sich die Frage, ob Kolo Muani bereits weit genug ist, die Eintracht nach nur einer Saison zu verlassen und bei Mannschaften der Güteklasse Manchester United, Paris Saint-Germain oder FC Liverpool anzuheuern.
Wie SPORT1 aus dem Umfeld des Spielers weiß, wird die Entwicklung mit dem nötigen kritischen Maß begleitet. In Sachen Torgefahr, technische Fähigkeiten und Führung der Teamkollegen werden Steigerungsmöglichkeiten gesehen.
Sportvorstand Markus Krösche sieht das im Gespräch mit SPORT1 ähnlich: „Randal hat noch viele Themen, an denen er arbeiten kann: An seiner Robustheit, an taktischen Dingen. Gegen Neapel hat man auch gesehen, dass er noch Grenzen hat. Das ist aber völlig normal.“
Im Champions-League-Achtelfinale gegen die SSC überragte Victor Osimhen mit insgesamt drei Treffern, Kolo Muani hingegen flog mit Rot vom Platz und ging im Hinspiel mit den Hessen unter.
Macht es Kolo Muani wie City-Star Haaland?
Erling Haalands Werdegang könnte daher als Vorbild dienen. Der Norweger reifte bei Borussia Dortmund von einem hochtalentierten zu einem internationalen Topstürmer und wechselte trotz vieler Interessenten erst nach zweieinhalb Jahren für viel Geld nach England zu Manchester City.
Kolo Muani sollte diesen Weg durchaus in seine Gedanken einbeziehen. Der Kontakt der Eintracht zum neuen Berater Moussa Sissoko ist gut, die Kommunikation sehr eng.
Krösche stellte klar: „Grundsätzlich haben wir keine Absicht Randal Kolo Muani nach nur einem Jahr bei uns in diesem Sommer abzugeben.“
Die vielen Gerüchte und Bericht rund um den Topstürmer der Frankfurter sieht der Eintracht-Macher gelassen: „Der Hype um ihn ist aber nachvollziehbar und völlig in Ordnung. Das hat er sich nach seinen tollen Leistungen auch verdient.“
Krösche: „Weitere Saison bei uns würde ihm guttun“
Sollte ihn ein neuer Klub tatsächlich abwerben, müssen wohl mindestens 100 Millionen auf den Tisch gelegt werden. Die Schmerzgrenze ist also hoch, eine Offerte bislang nicht eingetrudelt.
Geld steht bei der Personalie Kolo Muani jedoch nicht im Vordergrund von Krösche: „Wir wollen den Weg weiter mit ihm zusammengehen und ihn nicht zwingend verkaufen.“ Er fügte an: „Eine weitere Saison bei uns würde ihm auch sicher guttun.“
Sprich: Trotz raketenartiger Entwicklung will die Eintracht standhaft bleiben. Krösche hat dabei alle Zügel in der eigenen Hand. Kolo Muanis Vertrag läuft noch vier Jahre bis 2027, eine Ausstiegsklausel ist dort nicht verankert. Frankfurt muss nicht verkaufen, die Einnahmen in der Königsklasse haben den Spielraum erweitert.
Für den Spieler selbst wäre mit Blick auf die Europameisterschaft 2024 ein weiteres Jahr im gewohnten Umfeld nicht die schlechteste aller Optionen. Kolo Muani genießt die Zeit in Frankfurt, die Zuneigung der Fans gefällt ihm sehr.
Anstalten, die Eintracht unbedingt verlassen zu wollen, gibt es daher bislang keine.