Cristiano Ronaldo will in die Bundesliga!
Wie konnte es so weit kommen?
Was vor einigen Jahren noch undenkbar schien, ist in diesem Sommer Realität. Nachdem der portugiesische Superstar vor einigen Wochen nach SPORT1-Informationen dem FC Bayern München angeboten wurde, meldete die Bild nun, dass Ronaldo zum BVB wechseln wolle.
Sein Problem: Ronaldos neue Liebe zur Bundesliga beruht offenbar nicht auf Gegenseitigkeit. Die Bayern-Bosse senkten bereits vor Wochen den Daumen, am Freitag meldete sich auch BVB-Boss Hans-Joachim Watzke zu Wort.
Watzke: Ronaldo beim BVB? „Charmante Idee“
„Ich liebe diesen Spieler - das ist sicherlich eine charmante Idee, Cristiano Ronaldo im Signal Iduna Park spielen zu sehen“, sagte Watzke auf der Bilanzpressekonferenz des Klubs. Er betonte allerdings auch, es gebe „überhaupt keinen Kontakt zwischen den Beteiligten und sicherlich auch keinen Transfer. Von daher sollte man aufhören, darüber zu sprechen.“ (KOLUMNE: Nicht mal Bochum zuckt - Drama um CR7!)
Die nächste Absage also für den sechsmaligen Ballon-d‘Or-Gewinner. Der 37-Jährige will Manchester United verlassen, wird derzeit von seinem Berater Jorge Mendes bei einem europäischen Topklub nach dem anderen angeboten.
„Der Berater von Cristiano Ronaldo bekommt 10 Prozent des Jahresgehalts, glaube ich. Dafür kann er dann schon ein bisschen rumtelefonieren“, entgegnete Bayern-Trainer Julian Nagelsmann auf SPORT1-Nachfrage scherzhaft auf der Pressekonferenz vor dem Spiel der Münchner beim VfL Bochum.
Der 35-Jährige betonte: „Man muss sich Ronaldo auch leisten können. Er wird nicht für einen Appel und ein Ei aufdribbeln.“ Er glaube nicht, dass sich Ronaldo mit 500.000 Euro im Jahr bezahlen lasse. „Das kann ich mir nicht vorstellen. Er hat einen gewissen monetären Anspruch an sein neues Arbeitspapier.“ (NEWS: Alle News und Gerüchte vom Transfermarkt)
Nie wieder Champions League für CR7?
Ronaldo hat allerdings auch einen sportlichen Anspruch - und der lautet Champions League. Fünfmal hat CR7 den Henkelpott bereits gewonnen, aktuell muss er allerdings darum bangen, überhaupt nochmal in der Königsklasse auflaufen zu können.
Wie konnte es so weit kommen?
Bereits als Teenager sorgte der in Funchal geborene Ronaldo für Furore. Er beeindruckte bei Sporting Lissabon so sehr, dass Manchester United 2003 rund 19 Millionen Euro hinlegte, um den damals 18-Jährigen ins Old Trafford zu lotsen.
Der rasante Aufstieg des 1,87 Meter großen Stürmers ging auch in der Premier League ungehindert weiter, die Krönung war sein erster Champions-League-Titel 2008. Ein Jahr später zahlte Real Madrid 94 Millionen Euro für Ronaldo und machte ihn damals zum teuersten Spieler der Welt.
Bei den Königlichen mutierte CR7 endgültig zum Superstar - und auch zur Marke. Er inszenierte sich immer mehr auch abseits des Platzes, während er auf dem Rasen im ewigen Wettstreit mit Konkurrent Lionel Messi vom FC Barcelona einen Torrekord nach dem anderen knackte.
Juventus-Wechsel als Wendepunkt
Bei Real erlebte Ronaldo seine mit Abstand erfolgreichste Zeit als Profi. Er gewann zwei spanische Meisterschaften, zweimal den spanischen Pokal - und reckte satte vier Mal den Henkelpott in die Höhe.
Nach neun Jahren in der spanischen Hauptstadt und einer außerirdischen Torquote (450 Tore in 432 Pflichtspielen für Real) entschied sich Ronaldo für eine neue Herausforderung und wechselte für 117 Millionen Euro zu Juventus. Ein Wechsel, der als Wendepunkt in der Karriere des Superstars gesehen werden kann.
Zwar erzielte Ronaldo auch in Italien überragende 101 Tore in 134 Pflichtspielen für die Alte Dame und gewann zweimal den Scudetto. Den anvisierten sechsten Königsklassen-Titel verfehlten Ronaldo und Juve allerdings deutlich. In der Saison 2020/21 riss zudem die Meister-Serie der Turiner.
Im vergangenen Sommer folgte dann die Rolle rückwärts: Ronaldo kehrte zu United zurück und sorgte dort für riesige Euphorie. Mit einem Doppelpack bei seinem Debüt schürte er zudem die Sehnsüchte der Fans, die auf den ganz großen Wurf hofften.
Er zeigte auch, dass er auf seine alten Tage das Toreschießen immer noch nicht verlernt hat. In der Gruppenphase der Champions League schoss Ronaldo seine Red Devils mit sechs Treffern im Alleingang ins Achtelfinale. Dort war allerdings gegen Atlético Madrid Endstation.
ManUnited-Rückkehr: Tore, keine Titel
In der Premier League lief es äußerst durchwachsen. Trainer Ole Gunnar Solskjaer musste im Herbst 2021 gehen, auch Nachfolger Ralf Rangnick brachte nicht die erhoffte Verbesserung. Mit Mühe und Not rettete sich United auf Rang sechs und qualifizierte sich für die Europa League. Ronaldo erzielte dabei immerhin 18 Ligatore, nur Mohamed Salah und Heung-Min Son trafen öfter (23-mal).
Doch ein Jahr Europa League kommt für den Rekordtorschützen der Champions League offenbar nicht infrage, er soll bei United bereits vor Wochen um seine Freigabe gebeten haben.
Während Trainer Erik ten Hag lange betonte, auch in der neuen Spielzeit auf die Dienste des Portugiesen setzen zu wollen, sondiert sein Berater Mendes fleißig den Markt. Neben Bayern und Dortmund wurde CR7 unter anderem offenbar auch dem FC Chelsea angeboten.
Ronaldo gehen die Optionen aus
Nahezu jeder Spitzenklub wurde bereits mit ihm in Verbindung gebracht. Auch über eine mögliche Rückkehr zu Sporting wurde zwischendurch berichtet. Zugeschnappt hat allerdings kein Verein - dabei soll dieser inzwischen sogar zu Abstrichen in Sachen Gehalt bereit sein.
Ein Wechsel nach Dortmund soll Ronaldos letzte Option in diesem Sommer sein, im kommenden Jahr doch noch in der Königsklasse auflaufen zu können.
Seit 2003 hat Ronaldo dort in jeder Saison gespielt. Es sieht so aus, als könnte diese Ära nun zu Ende gehen.