Die Causa Robert Lewandowski - es ist weiter kein Ende in Sicht. Darf der Pole am Ende zum FC Barcelona wechseln oder nicht?
Hajto: Lewy „ist zutiefst enttäuscht“
Jetzt übt sein Landsmann, der frühere Bundesligaspieler Tomasz Hajto (Schalke 04 und 1. FC Nürnberg), Kritik an den Bossen des FC Bayern - aber auch an Lewandowski. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
„Man hätte das intern besprechen müssen. Diese Aktion von Robert, so vorzupreschen - das hätte es bei Rummenigge und Hoeneß nicht gegeben. Sie haben alles zusammengehalten. Da ist nie etwas an die Öffentlichkeit gekommen. Das Theater jetzt braucht weder Robert, noch brauchen es die Bayern“, sagt der 49-Jährige, der aktuell als Experte für das polnische Fernsehen arbeitet, im Gespräch mit SPORT1.
Hajto: „Er ist einfach zutiefst enttäuscht“
„Ich finde das nicht gut. Natürlich darf er sagen ‚Ich will weg!‘ Zwei so große Namen - da war es klar, dass es öffentlich knallt. Oliver Kahn sagte, er habe ein Angebot abgegeben, Robert meinte aber, er hätte keines bekommen. Er ist einfach zutiefst enttäuscht“, meint Hajto, räumt aber auch ein: „Es war der falsche Zeitpunkt, in der Nationalmannschaft über den FC Bayern zu sprechen.“
Der Pole hat eine hohe Meinung von Lewandowski. „Ich kenne Robert natürlich, weil in Polen im Fußballgeschäft jeder den anderen kennt. Ich habe noch gegen Robert gespielt, bevor er nach Dortmund wechselte.“ (NEWS: Alle News und Gerüchte vom Transfermarkt)
Keiner habe gedacht, „dass er so eine gigantische Karriere hinlegen würde. In Polen war er schon gut, aber dass er dann so durchstartet, war nicht zu erwarten. Für Robert lief es in Deutschland perfekt“.
Fantastische Jahre unter Klopp
Hajto blickt ehrfürchtig zurück auf Lewandowskis Karriere. „Erst waren es unter Jürgen Klopp fantastische Jahre und später bei Bayern hat er sich endgültig zum Superstürmer entwickelt. Da wurde er mental noch stärker.“
Der FC Bayern habe Lewandowski viel zu verdanken, nicht nur umgekehrt. „Es hat all die Jahre perfekt gepasst. Jetzt will Robert weg“, sagt Hajto. (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)
Und er ergänzt: „Keiner hätte das erwartet, aber es hätte auch keiner gedacht, dass Lionel Messi Barca verlässt. Robert sucht eine neue Herausforderung.“
Hajto könne sich nicht erinnern, „dass ein Spieler gesagt hat, was er machen wird und der FC Bayern hat zugestimmt“.
Wechselwunsch schon vor einem Jahr
Hajto hatte in den vergangenen Jahren des Öfteren Kontakt zu Lewandowski: „Robert und ich haben uns immer mal getroffen. Er hatte den Wechselwunsch schon vor einem Jahr. So ein Spieler wie er hat jetzt die letzte Chance, fußballerisch etwas Neues zu fühlen.“
Er hoffe daher, „dass Robert zu Barca darf“, sagt Hajto.
Die Katalanen planen den nächsten Vorstoß - und wollen den Münchnern nach SPORT1-Informationen zeitnah eine zweite, verbesserte Offerte für den polnischen Torjäger unterbreiten. Die soll, so ist aus Barca-Kreisen zu hören, die 40-Millionen-Euro-Grenze überschreiten.
Barca erhält Geld - für Lewandowski?
Am Donnerstagabend fand bei Barca eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt. Das Hauptziel dieser Veranstaltung: Es wurden wichtige Entscheidungen getroffen, die riesige Millioneneinnahmen zur Folge haben - und damit auch den möglichen Transfer von Lewandowski deutlich einfacher machen.
Der Ball liegt jetzt bei den Bayern. „Robert hat alles gesagt. Er ist 33 und weiß genau, was er will. Er darf alles sagen. In Polen stehen alle hinter Robert“, betont Hajto.
„Ich weiß nicht, wie das endet. Aber es ist auch risikoreich für Robert, jetzt so einen Druck zu machen. Er hat zu viel gewonnen mit Bayern, da müssen sie doch eine gute Lösung finden.“