Riesen-Wirbel um Mino Raiola!
Sorgen um Raiola - was ist mit Haaland?
Am Donnerstagmittag berichteten mehrere Medien über den bereits feststehenden Tod des Starberaters - eine Falschmeldung, wie sich glücklicherweise herausstellte.
Er sei „angepisst, dass sie mich zum zweiten Mal innerhalb von vier Monaten töten“, twitterte der 54 Jahre alte Italo-Holländer und schob mit beißender Ironie hinterher: „Ich scheine wiederauferstehen zu können.“ (Ibrahimovic besucht Raiola im Krankenhaus)
Dass es mit dem Gesundheitszustand des Top-Agenten allerdings nicht zum Besten steht, bestätigte Alberto Zangrillo, Chef der Intensivstation des Mailänder St.-Raffaele-Krankenhaus: „Ich bin empört über die Anrufe von Pseudo-Journalisten, die über einen Mann spekulieren, der um sein Leben kämpft.“ (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
Dass es Raiola schon seit Monaten schlecht geht, ist innerhalb der Branche ein offenes Geheimnis. Bereits am 20. Januar hatten italienische Medien über eine Not-Operation an der Lunge berichtet, die das Büro des Beraters auf SPORT1-Nachfrage jedoch noch als „Fake News“ bezeichnete. Es habe sich lediglich um eine Routineuntersuchung gehandelt.
„Es sieht nicht gut aus, aber er ist noch nicht gestorben“
Die Gerüchte um Raiolas schlechten Gesundheitszustand hielten sich allerdings hartnäckig. Mehrere Personen aus dem Fußballgeschäft, die sich in regelmäßigem Austausch mit Raiola befinden, erzählten in den vergangenen Wochen immer wieder, dass Raiola gar an einer lebensgefährlichen Krankheit leide. Zwei konkrete SPORT1-Anfragen im März und im April, ob dies stimme, wollte Raiolas Büro weder dementieren noch bestätigen.
Nun ist zumindest nach der Bestätigung von Chefarzt Zangrillo klar, dass Raiola schwer krank ist und seinen Job als Berater - wenn überhaupt - nur aus dem Krankenbett stemmen kann. José Fortes Rodriguez, ein enger Mitarbeiter Raiolas, sagte gegenüber NOS: „Es sieht nicht gut aus, aber er ist noch nicht gestorben.“ (NEWS: Alle News und Gerüchte vom Transfermarkt)
Erschütternde Worte, die das Beratergeschäft in den Hintergrund treten lassen. Gleichzeitig wird dieses aber auch beeinflusst: Für viele von Raiolas Kunden - zu denen unter anderem BVB-Superstar Erling Haaland gehört - könnte der kritische Gesundheitszustand auch Folgen bezüglich der weiteren Karriereplanung haben.
Denn: Während der gewiefte und bei Vereinen teils gefürchtete Verhandlungspartner bis ins letzte Jahr noch quicklebendig durch Europa tourte, um zu den verschiedenen Vereinen und seinen Kunden zu reisen, kann er in seinem jetzigen Zustand keine großen Touren mehr auf sich nehmen.
Raiolas Agentur: Ohne ihn geht nichts
Bereits Anfang März stieg Bayern-Chef Oliver Kahn deshalb in den Flieger nach Monaco, dem Wohn- und Arbeitsort Raiolas, um mit ihm über den Transfer der beiden Ajax-Stars Ryan Gravenberch und Noussair Mazraoui zu sprechen.
Am vergangenen Wochenende erst flog Sommer-Wechselkandidat Haaland, der vor einem vorzeitigen Abgang aus Dortmund steht und sich mit Manchester City und Real Madrid in konkreten Gesprächen befindet, ins Fürstentum.
Das Problem für Haaland und Co.: Raiolas erfolgreiche Agentur One Sarl ist ohne den Boss nur bedingt handlungsfähig, da überwiegend er die Fäden in der Hand hat. „Schauen Sie, ich habe eine kleine, aber feine Agentur, wir sind nur zu fünft hier. Es ist quasi ein Familienbetrieb“, erklärte Raiola, als ihn SPORT1 im Dezember exklusiv in Monaco besuchte. (Raiola im Interview: „Meine Spieler sind alle krank im Kopf“)
Ihm zur Seite stehen neben José Fortes Rodriguez, der als engster Mitarbeiter und Vertrauter Raiolas gilt, sein Neffe Vincenzo und sein ältester Sohn Mario. Der 23-Jährige hat erfolgreich in London studiert und hilft in der Firma seines Vaters ein bisschen aus.
Raiola: „Für meine Söhne will ich schließlich nur das Beste“
Zum Team gehören auch noch Rechtsanwältin Rafaela Pimienta, die alle Deals final juristisch prüft und abwickelt, sowie Pressesprecherin Enrica Tarchi, die frühere Mediendirektorin von Juventus Turin.
Raiola, der neben Haaland unter anderem noch Zlatan Ibrahimovic (AC Mailand), Paul Pogba (Manchester United) oder Marco Verratti (Paris Saint-Germain) betreut, ist jedoch immer der Fixpunkt der Agentur gewesen.
„Ich habe immer das Credo verfolgt. Wie würde ich handeln, wenn der Spieler mein Sohn wäre? Für meine Söhne will ich schließlich nur das Beste“, sagte er bei SPORT1 - und genauso handelt er.
Nun scheint Raiola auf unabsehbare Zeit krank zu sein, was unter anderem auch Auswirkungen auf die ganz großen Deals hat. Zuletzt stockten deshalb immer wieder die Verhandlungen um Topspieler wie Haaland oder Pogba.